
© Andrea Wellerdiek (Archiv)
„Naturerlebnis Lippeaue“: CDU will Scheitern nicht hinnehmen
Natur an der Lippe
Der Kreis Unna hat das Projekt „Naturerlebnis Lippeaue“ in Bergkamen und Werne abgeblasen. Das will die CDU im Kreistag nicht hinnehmen. Sie hat Fragen und verweist auf einen Beschluss des Kreistags.
Der Kreis Unna hat vor einigen Wochen verkündet, dass aus dem „Naturerlebnis Lippeaue“ nichts mehr wird. Das Projekt, das bei der Naturförderungsgesellschaft (NFG) des Kreises angesiedelt war, sollte Interessierten die Möglichkeit geben, die Lippeauen zu erleben – und zwar so, dass die Natur nicht gestört wird. Geplant war ein Rundkurs mit 28 Stationen, an denen es Infotafeln mit QR-Codes geben sollte. An der Ökostation in Bergkamen-Heil und an den Rieselfeldern in Werne sollte es jeweils eine Station mit mehr Informationen und Aufenthaltsmöglichkeiten geben.
Der Kreis führt an, dass ihm Corona dazwischen gekommen ist. Es sei nicht möglich, den gesamten Rundkurs bis zum 30. September einzurichten, sagte Peter Driesch, der Leiter des Fachbereichs Natur und Umwelt beim Kreis Mitte März. Wenn das nicht gelingt, müsste der Kreis die 80 Prozent Fördermittel es Landes zurückzahlen – und dieses Risiko wolle der Kreis nicht eingehen.
CDU kritisiert: Seit 2016 nur Geld für die Planung abgerufen
Das will die CDU im Kreistag nicht hinnehmen und hat Fragen – nicht ohne sich vorher beim zuständigen Ministerium in Düsseldorf erkundigt zu haben. Das Projekt laufe immerhin schon seit 2016, sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende im Kreistag, der Bergkamener Stadtverbandsvorsitzende Marco Morten Pufke. „Nach Auskunft des Ministeriums sind aber bisher nur Gelder für die Planung abgerufen worden“, kritisierte der Christdemokrat. Außerdem seien die Fristen für das Projekt auf Antrag des Kreises mehrfach verlängert worden.
Pufke verweis außerdem darauf, dass es einen Beschluss des Kreistags gebe, die Lippeaue im Kreis für die Bürger erlebbar zu machen.
Fragenkatalog an die Kreisverwaltung
Der Kreis Unna soll jetzt einen ganzen Fragenkatalog dazu beantworten. Die CDU will genau dargelegt haben, wie es zu den Verzögerungen bei der Umsetzung des Projektes gekommen ist und wer dafür verantwortlich war. Außerdem wollen die Christdemokraten wissen, wie der Kreis den Beschluss des Kreistages jetzt umsetzen will. Driesch hatte schon davon gesprochen, dass der Kreis Unna zumindest Teile des Konzepts retten und aus anderen Mitteln finanzieren will. Das sind vor allem die großen Stationen an der Ökostation und den Rieselfeldern.
Schwer vorstellbar, dass sich die CDU damit zufrieden gibt. „Wir wollen aufklären, wie es dazu kommen konnte und wir wollen, dass der Kreistagsbeschluss umgesetzt wird“, sagte Pufke.