
Am Bahnhof Werne löste ein 30-Jähriger Dienstagabend einen Großeinsatz aus. © Felix Püschner (A)
30-Jähriger löst Großeinsatz am Bahnhof Werne aus - ICE macht Notbremsung
Polizeieinsatz Werne
Ein 30-jähriger Mann löste Dienstagabend am Bahnhof in Werne einen Großeinsatz der Rettungskräfte aus. Es bestand der Verdacht, er habe sich vor einen Zug geworfen.
Am Dienstagabend, 30. August 2022, löste ein Mann einen großen Einsatz der Rettungskräfte aus. Er soll am Bahnhof Werne nah an der Bahnsteigkante gelaufen sein, so dass ein durchfahrender ICE-Zug eine Notbremsung einleiten musste.
Dienstagabend war im Bereich des Bahnhofes Werne ein lauter Warnton zu hören. Er stammte von einem ICE, der durch den Bahnhof fahren wollte. Gegen 20.30 Uhr informierte die Deutsche Bahn die Bundespolizei über eine eingeleitete Schnellbremsung. Der Lokführer des ICE 617 (Hamburg-Altona nach Stuttgart) soll diese durchgeführt haben, nachdem er mutmaßlich eine Person erfasst habe. Dabei löste er das laute Warnsignal aus.

Polizei, Feuerwehr, Bundespolizei und Rettungskräfte waren im Einsatz. Es gab erhebliche Beeinträchtigungen im Zugverkehr. © Hübbertz
Der Vorgang stellte sich zunächst wie folgt dar: Am Bahnhof Werne an der Lippe befand sich ein 30-Jähriger am Bahnsteig, als der Schnellzug den Bahnhof mit circa 160 km/h passieren wollte. Der Lokführer habe gesehen, wie der Mann zur Bahnsteigkante über den Distanzstreifen hinausgelaufen sei und dort einen Liegestütz ausübte. Dann habe der 31-jährige Bahnmitarbeiter einen Schlag verspürt und sich der Verdacht eines Suizidversuchs erhärtet.
„Aufgrund dieser Meldung wurde die Rettungskette eingeleitet“, sagt Anne Rohde, Sprecherin der Bundespolizei, Auf Anfrage der Redaktion, sodass sich die Feuerwehr Werne und die Polizei Unna ebenfalls vor Ort befanden. Die Feuerwehr setzte eine Drohne ein, um sich einen Überblick zu verschaffen. Die Polizei hatte einen Polizeihubschrauber im Einsatz. Der flog gegen 21.25 Uhr den Bereich rund um den Bahnhof Werne ab, um Näheres über das Geschehen zu erfahren. Doch da war der Sachverhalt bereits weitgehend aufgeklärt.
Lokführer erlitt einen Schock
Denn beim Eintreffen der Bundespolizei trafen die Beamten sowohl den Lokführer noch an und konnten seine Aussage aufnehmen, sie fanden aber auch das vermeintliche Opfer vor Ort, den besagten 30-Jährigen aus Werne. Er gab gegenüber den Beamten an, dass er lediglich sein Mobiltelefon aufheben wollte, welches ihm kurz zuvor heruntergefallen war. Das hat der ICE-Führer offenbar als Liegestütze bzw. Vorbereitung zu einem Suizide gedeutet.
Die Bundespolizisten leiteten ein Ermittlungsverfahren wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ein. Der Bahnmitarbeiter erlitt einen Schock und wurde von einem Ersatztriebfahrzeugführer abgelöst. In dem ICE befanden sich ca. 320 Reisende, von denen nach bisherigen Ermittlungen keiner verletzt worden ist. Es gab dadurch allerdings erhebliche Beeinträchtigungen im Bahnverkehr.
Jeden Tag Menschen hautnah - nichts ist spannender als der Job eines Lokalredakteurs. Deshalb möchte ich nichts anderes machen - seit mehr als 35 Jahren.
