Es ist über 70 Jahre her, da hatte Rudolph Mayer seinen ersten Kontakt mit dem Kapuzinerkloster in Werne. Im Jahr 1950 schloss er sich der Gemeinschaft an und erhielt bei der Einkleidung den Ordensnamen Bruder Michael. Nun stand für den Ordensbruder ein Jubiläum an: Er feierte vor kurzem seinen 95. Geburtstag - gemeinsam mit seinen Mitbrüdern und einigen Gästen in seinem Heimatkloster in der Lippestadt.
In der anschließenden Abendmesse der Klosterkirche, die der Jubilar als Konzelebrant mitfeierte, rief Guardian Pater Norbert einige Stationen aus dem Leben des Paters als Kapuziner und Priester in Erinnerung. Gebürtig stammt Mayer aus dem schlesischen Oppeln, der Hauptstadt der Woiwodschaft Opole in Polen.
Verschlungene und schwierige Wege nach Kriegsende brachten ihn dann nach Werne. Es folgte das Theologiestudium in Krefeld und Münster. Danach konnte er in der Kapuzinerkirche in Werne 1956 seine Primiz (die erste von einem römisch-katholischen Priester als Hauptzelebrant gefeierte heilige Messe, Anm. d. Red.) feiern.
Krankenseelsorger in Münster
Nach der Priesterweihe und einigen Kaplansjahren war der erste verantwortliche Einsatz von Pater Michael in der Pfarrseelsorge im nordbadischen Waghäusel an der Wallfahrtskirche der „Mutter mit dem gütigen Herzen.“
Von dort kam er 1970 in die Kapuzinerpfarrei St. Franziskus in Karlsruhe als Pfarrer und Guardian. Ab 1980 war er sechs Jahre als Krankenseelsorger im Clemenshospital in Münster eingesetzt. Eine weitere verantwortliche Aufgabe war für ihn weitere sechs Jahre der Dienst des Guardians im damaligen Provinzialatkloster Koblenz-Ehrenbreitstein. Ferner wirkte er als Seelsorger in den Klöstern Oberhausen-Sterkrade, Münster und Werne.

Im Werner Kapuzinerkloster lebte Pater Michael von 2005 bis 2016 und wirkte von hier aus als Seelsorger, bis er alters- und gesundheitsbedingt auf die Pflegestation ins Kloster nach Münster umziehen musste.
Nachdem die Kapuziner diese Pflegestation aus Gründen des Pflegenotstandes 2022 auflösen mussten, kam er mit weiteren Mitbrüdern im August des vergangen Jahres wieder zurück nach Werne. Er verbringt seinen Lebensabend im Pflegeheim St. Katarina.
„Es war und ist ein langes und erfülltes Ordens- und Priesterleben, auf das der Jubilar zurückschauen darf. Er ist derzeit der Provinzsenior der Deutschen Kapuzinerprovinz“, teilt das Kapuzinerkloster mit.
Im Namen der Kapuziner dankte Guardian Pater Norbert dem Jubilar ausdrücklich für seinen jahrzehntelangen treuen mitbrüderlichen Dienst im Orden und in der Seelsorge und wünschte ihm für sein weiteres Leben im hohen Alter eine erträgliche Zeit.
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