Papier und Pappe werden knapp - eine Gefahr für den Weihnachts-Online-Handel?

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Papier und Pappe werden knapp - eine Gefahr für den Weihnachts-Online-Handel?

rnWeihnachts-Geschäft

Vielerorts werden derzeit Rohstoffe knapp, nun hat es auch das Papier erwischt. Ein Problem für den Onlinehandel und sein Weihnachtsgeschäft? Wir haben in Werne nachgefragt.

Werne

, 17.10.2021, 13:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Holz ist bereits seit einer ganzen Weile ein rares Gut, doch auch andere Gewerke haben im Gespräch mit uns von Lieferengpässen gesprochen. Jetzt gehen der Wirtschaft offenbar auch Papier und Pappe aus. Laut Deutscher Presseagentur befinde sich auch die Verlagswelt in der Zwickmühle, die wegen des angestiegenen Papierpreises nun Probleme habe, kurzfristige Bestellungen von grafischen Papieren und Pappen zu realisieren.

Dass die Kosten für Papier gestiegen seien, liege vor allem an höheren Kosten für Energie und Transport, so die dpa. Doch nun werden laut Medienberichten auch die Pappe und Paletten knapp. Eine Gefahr für den Onlinehandel und das Weihnachtsgeschäft? Bei Amazon, auch in Werne, ist davon laut dem Unternehmen keine Spur: „Wir haben langfristige Beziehungen mit unseren [Lieferantinnen und Liefernanten, Anm. d. Red.] und stellen uns frühzeitig auf die Weihnachtssaison ein. Wir sind daher gut vorbereitet und erwarten keine Probleme in unserem Logistiknetzwerk sowie auch in Werne“, heißt es in einer Antwort von Amazon auf unsere Anfrage.

Amazon bezieht Material für Kartons aus ganz Europa

Amazon beziehe Materialien von unterschiedlichen Unternehmen aus ganz Europa, zu denen man aber keine näheren Details nennen könne. Wer selbst Verpackungsmüll sparen möchte, der kann in seinem Amazonkonto angeben, dass er ausschließlich Sammellieferungen von bestellten Produkten haben möchte. Zumindest sofern die Option verfügbar sei, werde diese seit Jahren an der digitalen Kasse angezeigt.

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Amazon arbeite nicht mit Mehrwegverpackungen mit Ausnahme der „Fresh“-Lebensmittellieferungen, die man in Berlin, München und Hamburg anbiete. Seit 2015 habe Amazon das Gewicht von Versandpackungen um über 36 Prozent reduziert und dadurch mehr als 1 Million Tonnen Verpackungsmaterial eingespart. Das entspreche rund 2 Milliarden Versandkartons. Außerdem verfolge man weiter das Ziel, die Sachen in den Originalverpackungskartons der Produkte zu verschicken. Dieses Thema treibe man schon seit Längerem voran.

Doch Amazon ist in Werne nicht das einzige Unternehmen, das mit Pappe arbeitet. Auch beim Papierhersteller Klingele haben wir zu diesem Thema mehrfach angefragt, doch keine Antwort erhalten.

Der allerdings vorherrschende Materialmangel in verarbeitenden Gewerben und der Bauindustrie lege dem Weg aus der Coronakrise erhebliche Steine in den Weg, wie die Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib des Kredits für Wiederaufbau (KfW) in Frankfurt am Main gegenüber der dpa erklärte. Auch Handel und Dienstleister seien betroffen.

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