Coronakrise

Ordnungsamt kontrolliert Geschäftsschließung in Werne: Nur einer zeigte sich bockig

Mittwoch herrschte unter Werner Geschäftsleuten große Unsicherheit über die Schließungsregelung. Gespannt durfte man daher sein, auf welche Lage das Ordnungsamt am Donnerstag stoßen würde.

Werne

, 19.03.2020 / Lesedauer: 3 min

Eine Streife aus Ordnungsamt und Polizei war am Donnerstag (19. März) in der Werner Innenstadt unterwegs und kontrolliert die Schließungsverfügung. © Jörg Heckenkamp

Die Regelung zur Schließung der meisten Geschäfte hatte am Mittwoch für große Aufregung unter den Geschäftsleuten in Werne gesorgt. Durch unterschiedliche Aussagen von Stadt und Land war es zu starker Verunsicherung gekommen. Für Donnerstag hatte das Ordnungsamt nun Kontrollen angekündigt. Man durfte gespannt sein, wie die Geschäftsleute sich auf die Situation eingestellt hatten.

Wer mit chaotischen Zuständen und womöglich renitenten Kaufleuten gerechnet hatte, sah sich getäuscht: „Ich kann den Wernern nur ein großes Lob aussprechen“, sagte Frank Gründken, Ordnungsdezernent und Leiter des städtischen Krisenstabes, auf Anfrage der Redaktion: „Und mit nur bedanken, dass wir auf so viel Verständnis gestoßen sind.“

Großes Lob für die Werner: Fast alle halten sich an die Schutzbestimmungen. © Jörg Heckenkamp

Sechs Leute von Stadt und Polizei waren am Donnerstagvormittag unterwegs, um die sogenannte Allgemeinverfügung der Stadt durchzusetzen. Die sieht, wie im ganzen Lande, die Schließung der meisten Geschäfte vor. Nur bestimmte, lebensnotwendige Branchen dürfen, zum Teil unter strengen Auflagen, geöffnet haben.

Die Werner Kaufleute haben sich demnach „fast hundertprozentig an die Auflagen gehalten, wir hatten so gut wie nichts zu bemängeln“, sagt Gründken. Lediglich ein Betrieb in der Fußgängerzone habe gegen die Auflagen verstoßen. „Und zwar bewusst. Er wollte provozieren, dass wir einschreiten.“ Was Gründken dann auch gemacht habe.

Am Vormittag waren die Kontrolleure in Stockum und dann in Werne unterwegs. Nachmittags, so Gründken, habe man sein Augenmerk auf etwaige Jugendgruppen gerichtet. Gegebenenfalls hätte man sie nach Hause geschickt. Doch zum Zeitpunkt unserer Anfrage am Donnerstagnachmittag „sind wir nicht auf eine Gruppe von Jugendlichen gestoßen“, sagt der Leiter des Krisenstabes.

Parallel zu den Mitarbeitern von Ordnungsamt und Polizei sei ein Sicherheitsdienst verstärkt im Einsatz. „Der kontrolliert sowieso am Wochenende die Bolz- und Spielplätze“, sagt Gründken. „Diesen Auftrag haben wir nun auf die Wochentage ausgeweitet.“

Die Kontrollen würden in den nächsten Tag mit gleicher Intensität fortgesetzt, kündigt Frank Gründken an. Wenn es so weitergeht, wie am ersten Tag der Geschäftsschließungen, dann gleicht das einem Kinderspiel. Der Krisenstab-Leiter wiederholt am Schluss sein Lob: „Die Bevölkerung zieht richtig gut mit. Wir sind auf viel Verständnis gestoßen. Ich musste nicht einmal laut werden.“