Mann mit Brille und Fahrkarte

Bernhard Hoppe hat sein Neun-Euro-Ticket nach einiger Suche am Busbahnhof erhalten. © Bastian Becker

Mit Video: Neun-Euro-Ticket in Werne nicht überall erhältlich

rnBus und Bahn

Das Neun-Euro-Ticket haben sich einige Menschen auch in Werne gesichert. Die Reiselust ist dabei unterschiedlich ausgeprägt. Wer schnell am Bahnhof das Ticket kaufen wollte, wurde überrascht.

Werne

, 01.06.2022, 18:40 Uhr / Lesedauer: 2 min

Am Vormittag des 1. Juni herrschte kein übermäßiger Andrang an Busbahnhof und Bahnhof in Werne. Seit diesem Mittwoch können die Menschen in ganz Deutschland den Regionalverkehr für neun Euro im Monat nutzen. Das Ticket ist, ebenso wie etwa der Tankrabatt, Teil des Entlastungspakets, das die Ampel-Koalition im Frühjahr auf den Weg gebracht hat. Es ist eine Reaktion auf den deutlichen Anstieg der Energiepreise, der vor allem mit dem russischen Angriff auf die Ukraine zu tun hat.

Die Bürger in Deutschland sollen - zumindest zum Teil - von diesen Preissteigerungen entlastet werden. Mit dem 9-Euro-Ticket will die Koalition aber zugleich ein weiteres Ziel erreichen, auf das vor allem die Grünen drängen: mehr Bürger zur Nutzung des ÖPNV bewegen.

Student will Ticket nutzen, um Freunde zu besuchen

Die Einführung des Neun-Euro-Tickets freut reiselustige Menschen wie den 27-jährigen Niklas Spier. Der Student aus Dortmund steht mit zwei Freunden auf dem Bahnsteig in Werne mit Rucksack und mehreren Reisetaschen. Noch geht es aber für ihn nicht auf große Reise durch ganz Deutschland. Aber das Ticket will er sich auf jeden Fall zulegen. "Ich finde die Idee sehr gut, man sollte das aus meiner Sicht auf das ganze Jahr ausweiten", schlägt Niklas Spier vor. Vor allem im Ruhrgebiet könne man das Angebot sehr gut nutzen.

Ihm liege vor allem am Herzen, seine über ganz Deutschland verteilt lebenden Freunde zu besuchen, aber auch das eine oder andere Ziel anzusteuern das er noch nicht gesehen hat. "Einfach mal nach Sylt fahren", lautet sein Motto.

Ticketkauf mit erschwerten Bedingungen

Bernhard Hoppe hat sein Neun-Euro-Ticket an diesem ersten Tag erst nach einiger Suche erworben. "Ich wollte testen, wie es für ältere Menschen ist, die ihr Ticket nicht online kaufen können und wollen", erzählt der Werner. Zunächst habe seine Frau es an der Haltestelle direkt vor ihrer Haustür probiert, der Busfahrer auf dieser Linie habe aber keine entsprechenden Fahrkarten dabei gehabt. Daraufhin machte er sich auf den Weg zum Bahnhof, der Fahrkartenautomat auf dem Bahnsteig war aber am Mittwoch nicht in Betrieb.

Fahrkartenautomat Einblendung

Der Fahrkartenautomat auf dem Bahnsteig war am Mittwoch nicht in Betrieb. © Bastian Becker

Im nächsten Bus fehlte ihm dann etwas Kleingeld, doch am Busbahnhof war Bernhard Hoppe schließlich erfolgreich. Das hat etwas länger gedauert als erwartet.

Die Eurobahn erweitert angesichts der zu erwartenden höheren Nachfrage in den Zügen ihre Kapazitäten. Die Linie RB50 (Der Lüner) ist von Samstag (4. Juni) bis Pfingstmontag (6. Juni) in Doppeltraktion statt der üblichen Einzeltraktion im Einsatz. Somit werden über 540 Sitzplätze auch an den Wochenenden angeboten.

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