Neues Wohnquartier am Südring Werne Architekt stellt Details zu Planungen vor

CDU scheitert mit Vorstoß für Gewerbeflächen im Baugebiet Südring
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Auf dem Maisfeld zwischen den Straßen An den 12 Bäumen und Südring in Werne soll ein Neubaugebiet entstehen. Was dort geplant ist, ist seit der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung am Dienstagabend (5. September 2023) klarer. Klar ist aber auch: Gewerbe soll dort nicht angesiedelt werden. Einen entsprechenden Vorstoß der CDU lehnte die Mehrheit im Ausschuss ab.

Die Fläche am Südring gehört dem Grafen von Kanitz, der das rund 24.800 Quadratmeter große Grundstück bebauen lassen möchte. Einige Parzellen will er selbst behalten, anderes soll auf Erbpacht-Basis bebaut werden. Lothar Steinhoff aus dem gleichnamigen Architektur-Büro stellte die Pläne vor.

Zwischen Südring (u.) und An den 12 Bäumen (o.) könnten laut diesem Plan knapp 100 Wohneinheiten entstehen. Die drei grünen Reihen unten Mitte sollen ein begrüntes Parkhaus darstellen.
Zwischen Südring (u.) und An den 12 Bäumen (o.) könnten laut diesem Plan knapp 100 Wohneinheiten entstehen. Die drei grünen Reihen unten Mitte sollen ein begrüntes Parkhaus darstellen. © Steinhoff Architekten

Lärm- und Geruchs-Gutachten

Zuvor hatte Planungsdezernent Ralf Bülte eine kurze Einführung ins Thema gegeben. Generell könne sich die Stadt dort gut Wohnbebauung vorstellen. Es lägen die Ergebnisse von Lärm- und Geruchs-Gutachten vor, die signalisierten: „Das ist grundsätzlich machbar.“ Allerdings besagt ein Gutachten, dass eine Fläche nicht für Wohnbebauung genutzt werden könne. Für dieses Teilstück, erläuterte Architekt Steinhoff, „stellen wir uns einen zentralen Parkraum vor, damit möglichst wenig Autos in der Siedlung direkt sind.“ Geplant sei ein mehrstöckiges begrüntes Parkhaus von 30 mal 60 Meter, 52 Stellplätze auf einer Etage. Das Gebäude soll die Ladeenergie für Autos und E-Lastenräder selbst erzeugen.

Zum Südring ist nach jetzigem Stand der Planung eine dreigeschossige Bebauung vorgesehen, auch als Lärmbarriere. Dahinter wird’s zweigeschossig „und An den 12 Bäumen schlagen wir Reihenhäuser beziehungsweise Doppelhaushälften vor“. Es handele sind um etwa 94 Wohneinheiten (darunter 27 Reihen- oder Doppelhaushälften), „mindestens 30 Prozent davon öffentlich gefördert“, so der Architekt.

CDU: „Wohnen und Gewerbe mischen“

In der anschließenden Diskussion ergriff als erstes Markus Rusche von der CDU das Wort. Er fand die Präsentation nicht schlecht, schränkte aber sofort ein: „Bei der CDU werden sie keine offenen Türen einrennen. Warum nicht eine gemischte Fläche, wo wir Wohnen und Gewerbe mischen?“ Dann wäre beispielsweise Platz für eine geplante Erweiterung des Bauhofes.

Auch aus den anderen Fraktionen kamen Nachfragen. Etwa zu einer möglichen Geruchsbelästigung der nahen Kläranlage, die noch vergrößert werden soll; oder zum Bestandsschutz für Betriebe in unmittelbarer Nähe des neuen Baugebietes. Dennoch schlug das Pendel zugunsten der vorgestellten Wohnbebauung aus. Den Antrag der CDU, ein Mischgebiet zu prüfen, lehnte die Mehrheit mit 9 zu 7 Stimmen ab.

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