Kinder kapieren’s sofort Neue Kommunikationstafel auf dem Salinen-Spielplatz in Werne

Kinder kapieren’s sofort: Kommunikationstafel auf Salinen-Spielplatz
Lesezeit

Wer zum ersten Mal den neugestalteten Spielplatz an der Saline in Werne besucht, stößt etwa in der Mitte der Anlage auf eine Tafel. Sie zeigt viele bunte Bilder mit entsprechender Beschriftung. Erwachsene stehen bisweilen etwas ratlos davor. „Kinder verstehen das eigentlich sofort“, sagt Angelika Roemer mit einem Lächeln. Sie ist Initiatorin dieser Abbildungen.

Kommunikationstafeln werden sie genannt und stammen ursprünglich aus der Schweiz. Sie sollen Menschen mit Handicap helfen, etwa Autisten, aber auch Personen, die sich schlecht ausdrücken oder die deutsche Sprache nicht können, Kommunikation ermöglichen. Angelika Roemer, die persönlich Erfahrung mit gehandicapten Menschen hat und Vorsitzende des Behindertenbeirates in Werne ist, zeigt sich „dankbar, dass diese Idee umgesetzt wurde“.

Ideen-Geberin Angelika Roemer (l.), Vorsitzende des Behindertenbeirates, und Anika Hartung von der Jugendhilfeplanung im Jugendamt an der Tafel mit den aussagekräftigen Piktogrammen.
Ideen-Geberin Angelika Roemer (l.), Vorsitzende des Behindertenbeirates, und Anika Hartung von der Jugendhilfeplanung im Jugendamt an der Tafel mit den aussagekräftigen Piktogrammen. © Jörg Heckenkamp

Nachdem sie ihre Idee formuliert hatte, „haben wir viel Hilfe bekommen“. Bei der Stadt Werne beispielsweise hat sie offene Türen eingerannt. „Dezernent Frank Gründken war sofort begeistert und wollte das in die Tat umsetzen“, sagt Anika Hartung vom Jugendamt im Gespräch mit der Redaktion. Dank einer Spende von Düt und Dat war die Finanzierung der Tafel samt wetterfester, robuster Halterung (Kosten: circa 1000 Euro) gesichert, die Aufstellung hat die Stadt übernommen.

Kompromiss gefunden

Etwas Kopfzerbrechen machte die genaue Positionierung der Kommunikationstafel, ebenso die Höhe. „Wir haben jetzt einen Kompromiss gefunden“, sagt Anika Hartung, „Erwachsene und etwas ältere Kinder können die Symbole gut erreichen, kleine Kinder muss man bei Bedarf hochheben“.

Mit den Bildern und der entsprechenden Beschriftung können „Menschen mit anderen ins Gespräch kommen. Sie können Fragen stellen, Wünsche ausdrücken oder Ereignisse kommentieren (...)“, heißt es auf der Internetseite des Anbieters Kommunikationstafel.ch. Und weiter: „Manche Menschen brauchen Unterstützung, um mit anderen kommunizieren zu können - sei es, weil sie keine oder nur wenig Lautsprache haben, oder weil sie nicht die gleiche Sprache sprechen wie ihre Mitmenschen.“

Mit anderen ins Gespräch kommen

Dass Kinder die Symbole sofort begreifen, hat Angelika Roemer bei der Eröffnung des Spielplatzes erlebt. „Mancher Erwachsene stand etwas ratlos davor. Aber dann kamen Kinder und zeigten, wie das funktioniert.“

Kommunikationstafeln gibt es nicht nur für Spielplätze, sondern werden auch in anderen Bereichen eingesetzt. Etwa in Bibliotheken, dann mit angepassten Symbolen. So etwas könnte sich Angelika Roemer auch für die Stadtbücherei Werne vorstellen. Oder auch für andere Bereiche: „Eigentlich überall dort, wo Menschen zusammenkommen.“

Kita St. Sophia auf dem Weg zu einem neuen Zuhause: Viel Arbeit am Neubau in Stockum

Wernes Kinder begeistert von Spielplatz am Gradierwerk: Großer Andrang bei der Eröffnung

KBW kann marode Spielgeräte nicht immer ersetzen: Nur wenige Mängel auf Spielplätzen in Werne