NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach überbrachte Bürgermeister Lothar Christ nicht nur den Förderbescheid für den Neubau des Feuerwehr-Gerätehauses in Werne-Stockum, sondern nutzte die Gelegenheit, den Kameraden der Feuerwehr für ihren Einsatz während des Unwetters zu danken.

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Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Stockum wird teurer: Fördergeld willkommen

rnFeuerwehr Werne

Das Feuerwehrgerätehaus Stockum wird durch einen Neubau ersetzt, der deutlich teurer wird als gedacht. Dass die Heimatministerin nun eine Förderung des Landes versprach, nahm man dankend in Werne an.

von Andrea Wellerdiek

Werne

, 17.07.2021, 05:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Ina Scharrenbach ließ es sich bei ihrem Termin bei der Feuerwehr in Werne-Stockum nicht nehmen, den Einsatzkräften für ihr Engagement rund um das Unwetter zu danken. „Sie stellen im Ehrenamt den Brandschutz und den Katastrophenschutz. Die Bürger merken in diesen Tagen, was das bedeutet. Sie schützen de facto Menschenleben, setzen ihr eigenes auch ein und Sie schützen auch Hab und Gut. Man kann es nicht bezahlen, was sie leisten“, sagte die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung des Landes NRW.

Mit im Gepäck hatte sie am Donnerstag (15. Juli) nicht nur den Dank an die Stockumer Wehr, der stellvertretend für viele Helfer im Land stand, sondern auch einen Förderbescheid für die Stadt Werne. Für den dringend so notwendigen Neubau des Feuerwehr-Gerätehauses in Stockum gibt es 250.000 Euro. Das ist gleichzeitig die Maximalsumme, die das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung des Landes NRW ergänzend zu dem Förderprogramm „Dorferneuerung 2021“ im Rahmen eines Sonderaufrufes für Feuerwehrhäuser bewilligt.

Größere Einsatzfahrzeuge eine Herausforderung für Gerätehäuser

Ohne Anlass habe sie aufgrund der Notwendigkeit dieses neue Landesprogramm ins Leben gerufen, erklärt Scharrenbach. Sie kenne viele Feuerwehrhäuser und auch das in Stockum. Das Gebäude in Stockum ist aus den 60er-Jahren. Wie notwendig ein Neubau des Feuerwehr-Gerätehauses ist, verdeutlichte die Heimatministerin.

Sie zählte dabei einige Herausforderungen auf wie etwa die größeren und breiteren Einsatzfahrzeuge, die teilweise nicht oder nur schwer durch die Tore der Gerätehäuser kommen oder die Schwarz-Weiß-Trennung, also die räumliche Trennung von Einsatz- und Sozialbereich. „Was wir Ihnen Gutes tun können, ist, dass wir gemeinsam mit den Städten und Gemeinden dafür sorgen können, dass sie gute und moderne Feuerwehr-Gerätehäuser bekommen, die den Anforderungen der Kameradschaft entsprechen“, erklärte Scharrenbach bei der Übergabe des Förderbescheids.

Mit dem Fördergeld könne man den Grundstein für die Zukunft und für das Engagement der Ehrenamtler legen, so die Ministerin weiter. Bürgermeister Lothar Christ nahm den Förderbescheid dankend an und verdeutlichte noch einmal die Notwendigkeit des Neubaus und der Finanzspritze des Landes.

„Gerade in diesen Tagen hat sich gezeigt, wie wichtig es ist, eine funktionierende Wehr und eine funktionierende Ausstattung vor Ort zu haben. Ich möchte auch nicht verhehlen, dass uns die Mehrkosten, die uns extrem fordern, vor ein großes Problem stellen. Das ist kein Quäntchen drüber, sondern ein ganzer Schluck drüber. Umso wichtiger ist der Förderbescheid.“ Die 250.000 Euro, die es nun aus dem Programm „Dorferneuerung 2021“ gibt, werden dabei ungemein helfen.

Neubau soll gegenüber entstehen

Für den geplanten Neubau, der gegenüber des jetzigen Gerätehauses entstehen soll, waren zunächst Kosten in Höhe von 3,4 Millionen veranschlagt worden. Später wurde der Kostenansatz auf 6,3 und damit auf mehr als 3 Millionen Euro zusätzlich veranschlagt. Je nachdem, für welche der vier Bauvarianten man sich entscheidet, müssen die ursprünglichen Kosten angepasst werden. Aber auch generelle Preisanpassungen in der Baubranche, die Ausstattung des Gerätehauses sowie die Erschließung der Fläche seien Gründe für die Kostenexplosion, erklärte die Stadtverwaltung Anfang Juni 2021.

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Im Zusammenhang mit der Finanzspritze des Landes NRW unterstrich Bürgermeister Christ noch einmal: „Der Bedarf für einen Neubau ist da. Wir werden nicht daran rütteln. Das Gerätehaus wird gebaut.“ Kernstück werde eine Fahrzeughalle für bis zu fünf Fahrzeuge zuzüglich eines weiteren Stellplatzes als Waschhalle sein. Darüber hinaus solle das Gebäude eine Werkstatt, ein Büro, einen Technik- und Schulungsraum sowie eine Küche und Umkleiden bereithalten.

Einparken bedarf „Trickserei“

Das hörte Wehrführer Thomas Temmann gerne. „Wir haben hier einen guten und funktionierenden Löschzug. Der Neubau ist aber auch wichtig für die Gemeinschaft. Das bringt neuen Schwung hinein.“ Er verdeutlichte noch einmal, inwiefern das Gerätehaus in die Jahre gekommen ist.

Das Einparken der größeren und breiteren Fahrzeuge in der Fahrzeughalle etwa benötige eine gewisse „Kunst und etwas Tricksen“. Zudem erklärte Stockums Löschzugführer Christian Rasche, dass der Schulungsraum zu klein sei, es nur eine gemeinsame Toilette für alle Kameradinnen und Kameraden gebe. Außerdem befindet sich die Umkleide für die Frauen in einer ehemaligen Toilette.

Zusätzliche Förderung für Städtebau in Werne

Neben dem Förderbescheid für den Neubau des Feuerwehr-Gerätehauses überbrachte Ministerin Ina Scharrenbach zudem eine weitere Finanzspritze. Im Rahmen der Städtebauförderung gibt es 238.000 Euro für die Stadt Werne. Diese sei laut Scharrenbach vorgesehen für Neugestaltung der Klosterstraße, des Klostervorplatzes, um die Aufwertung der Schulstraße/Ecke Bült sowie für ein Fassadenprogramm und die Installation der behindertengerechten WC-Anlage.

„Das ist ein Beitrag zur Innenstadt. Sie hat es auch in Werne nötig, wenn ich das so formulieren darf. Alles, was wir hier investieren können, ist gutes Geld für die Zukunft dieser Stadt und für die Zukunft der Bürgerinnen und Bürger.“

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