So viele Parkmöglichkeiten wie aktuell wird es an der Münsterstraße (B54) in Zukunft nicht mehr geben. Zumindest nicht nach derzeitigem Planungsstand. © Jörg Heckenkamp

Straßenverkehr

Ausbau der Münsterstraße (B54) in Werne: Viele Parkplätze fallen wohl weg

Durch den Umbau der Münsterstraße soll Radfahrern mehr Platz gegeben werden. Laut aktuellen Planungen könnten dadurch Hunderte Parkplätze wegfallen. Das sorgt für Skepsis. Auch in der Politik.

Werne

, 06.12.2021 / Lesedauer: 3 min

Abgestellte Fahrzeuge am Rande der Münsterstraße (ehemals B54) könnten bald der Vergangenheit angehören - zumindest wenn es nach dem aktuellen Entwurf für die Neugestaltung der Straße im Zuge des Projekts „Werne neu verknüpft“ geht. In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Planung und Wirtschaftsförderung stellte die Ingenieurgesellschaft Stolz aus Neuss ihre Pläne vor. Das sorgte bei manch einem Politiker für staunende Blicke - trieb einigen aber auch die Sorgenfalten auf die Stirn.

Dazu gehörte Wilhelm Jasperneite: „Wenn wir das so machen, dann verlieren wir 300 bis 400 Parkplätze“, sagte der CDU-Politiker. Er mochte sich gar nicht erst ausmalen, was dann an Sim-Jü in Werne los wäre. Doch auch ohne großen Kirmestrubel wäre der sogenannte Parksuchverkehr wohl mehr als bedenklich, sofern man keine alternativen Abstellmöglichkeiten für die Fahrzeuge schaffe.

Fahrbahnbreite an Münsterstraße wird reduziert

Der aktuelle Entwurf sieht entlang der Münsterstraße nicht nur weitere neue Kreisverkehre an der Steintorkreuzung (Kurt-Schumacher-Straße) sowie im Bereich Konrad-Adenauer-Platz/ Bahnhofstraße und Penningrode/Hansaring vor. Geplant sind außerdem eine Reduzierung der Fahrbahnbreite von acht auf sechseinhalb Meter sowie ein durchgehender Fußweg plus ein breiter Radweg, die beide am westlichen Rand der einstigen Bundesstraße verlaufen sollen. Also genau dort, wo viele Autofahrer derzeit ihr Fahrzeug parken.

So wie aktuell (oben) soll die Münsterstraße bald nicht mehr aussehen. Der aktuelle Entwurf (unten) sieht etwas ganz anderes vor. © Stadt Werne / IGS

Wenngleich es sich bei dem Konzept um eine Vorplanung handelt, die noch nicht in Stein gemeißelt ist, so zeigt es laut Planungsdezernent Ralf Bülte immerhin schon eine Möglichkeit auf, wie man „das ganze Blech dort wegbekommen kann“. Gemeint sind damit freilich die abgestellten Fahrzeuge. Loswerden will die unter anderem auch Adelheid Hauschopp-Francke (SPD). Die Frage sei nur: Wohin damit?

In der Vorstellung von Adrian Kersting von der Abteilung Straßen und Verkehr bei der Stadt Werne ist die Lösung recht simpel. Viele der dort abgestellten Fahrzeuge würden Berufsschülern gehören. Und die könnten durchaus mal ein paar Hundert Meter weiter weg - etwa am Hagen oder am Jugendzentrum Juwel - parken und einen kleinen Spaziergang auf sich nehmen. Damit tue man schließlich auch etwas für seine Gesundheit, so Kersting sinngemäß mit einem Schmunzeln.

SPD will über Bau eines Parkhauses nachdenken

Gar nicht so lustig fand das die Politik. „Wenn Sie es wirklich schaffen, dass die Berufsschüler so weit weg parken und laufen, stelle ich schon mal den Champagner bereit“, entgegnete Adelheid Hauschopp-Francke. Man müsse schon über passende Alternativen nachdenken, hieß es aus Reihen der SPD. Möglicherweise sogar über den Bau eines Parkhauses.

Doch nicht nur der angestrebte Verlauf von Fuß- und Radweg bereitet den Politikern Bauchschmerzen. Skepsis gibt es ebenfalls mit Blick auf weitere Kreisverkehre. Die sind einerseits eine willkommene Maßnahme, doch sorgt andererseits bekanntlich schon der jüngste Kreisel im Bereich Becklohhof/ Burgstraße für Ärger. Auch die Planer haben hier Optimierungsbedarf festgestellt. Das bedeute aber nicht, dass man den Kreisel nun wieder abreißen müsse, hieß es.

Als Herausforderung betrachtet man den Status quo aber durchaus. Vor allem mit Blick auf die Führung des Radverkehrs auf die Fahrbahn. Prüfen will man nun, ob eine zusätzliche Querungsmöglichkeit an der nördlichen Zufahrt geschaffen werden kann. Das Gleiche gilt für einen ergänzenden Gehweg auf der westlichen Seite. Nur die Sache mit neuen Parkplätzen steht bislang noch nicht auf der offiziellen Agenda.
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