„Im kommenden Jahr verkaufe ich seit genau 30 Jahren Weihnachts-Bäume. Das möchte ich zum Anlass nehmen, das an die nächste Generation zu übergeben“, sagt Löcke. Gemeint sind Tochter Sophie (26) und Sohn Simon (23). „Die sind schon länger aktiv, aber sollen ab kommendem Jahr stärker die Verantwortung übernehmen“, sagt der 53-Jährige.

Ganze Familie Löcke beim Weihnachtsbaum-Verkauf eingebunden

Beim Weihnachtsbaum-Verkauf ist halt immer die gesamte Familie Löcke eingebunden. Bis vor einigen Jahren noch Mutter Else (88), Ehefrau Katja (51) und Bruder Ludger Löcke (58). „Der liefert zusammen mit weiteren Helfern die Bäume aus“, sagt Andreas Löcke. Denn im Preis der Tannen ist die kostenlose Lieferung im Umkreis von 20 Kilometern inbegriffen.

Damit wären wir dann bei den nadeligen Gesellen selbst. Die Löckes legen Wert darauf, dass die Bäume aus dem nahen Sauerland kommen und möglichst frisch geschlagen werden. Der Verkauf startete am 5. Dezember und „die Bäume dafür sind am Mittwoch davor geschlagen worden“, sagt er. „Bei uns finden Sie keine Tannen aus Dänemark, die im Oktober geschlagen und im Kühlhaus zwischengelagert wurden.“

Apropos finden. Das Verkaufsgelände, ein ehemaliger Gartenbaubetrieb der Familie, liegt etwas abseits in Werne-Horst, am Nordbecker Weg. Als Landmarke hat Löcke vor einigen Jahren einen riesigen, aufblasbaren Weihnachtsmann angeschafft, der als Hinweis dient. „Ab der Dämmerung ist der Weihnachtsmann beleuchtet, das fasziniert vor allem die Kinder.“

Vor Corona hatten die Löckes den Baum-Verkauf mit einigen Hütten ergänzt, die bei Speis und Trank zum Verweilen einluden. „Das geht unter Corona-Bedingungen natürlich nicht“, sagt Katja Löcke. Wenn es auch keine Verpflegungsmöglichkeiten in diesem Jahr gibt, so sind doch zwei Hütten mit Handwerks-Kunstgegenständen aufgebaut.

Weihnachtsbaum-Verkauf unter Corona-Bedingungen

Stichwort Corona: „Wir haben das so angelegt, dass nicht zu viele Menschen gleichzeitig auf dem Gelände sind.“ Am Eingangsbereich achte die Schwiegermutter darauf, das die Zahl der Kunden begrenzt bleibt, „dort ist auch eine Desinfektions-Säule“, sagt Löcke. Auf einem s-förmig angelegten Weg können die Kunden dann die Bäume in Augenschein nehmen.

Zwei Besonderheiten gibt es dabei: Alle Bäume sind mit Preis- und Größenschild versehen. „Wobei wir die Größe nur bis zur Mitte der Spitze rechnen“, sagt der Noch-Chef des Weihnachts-Waldes. Einige Zentimeter sind also geschenkt. Zweite Besonderheit: „Wir verkaufen zu 98 Prozent Nordmanntannen.“ Der Preis liege bei 18,50 Euro pro Meter, „inklusive der Lieferung bis 20 Kilometer“.

Und was sind die restlichen 2 Prozent für Bäume? Löcke lächelt: „Das sind sogenannte Korktannen. Die haben auch weiche Nadeln, aber duften auch etwas, ähnlich wie eine Blaufichte.“ Problem: Die Korkeichen sind ans Klima im Sauerland nicht so gut angepasst, „deswegen gibt‘s die nicht so häufig“.

Löcke dreht sich um, präpariert die nächsten Bäume für die Verkaufsfläche. Rund 140 sind immer vorrätig. Der Verkauf, alles übrigens im Nebenerwerb, startete am 5. Dezember und läuft bis Donnerstag, 23. Dezember. Täglich von 10 bis 17/18 Uhr.

So verkauft Familie Löcke seit Jahrzehnten ihre Weihnachtsbäume. rn.de/werne