Hubertus Waterhues setzt in Zeiten von Corona verstärkt auf einen Lieferservice.

© Sylva Witzig

Mit Lieferservice gegen Isolation - Coronavirus macht Buchhandlung Beckmann erfinderisch

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Die Buchhandlung Beckmann bietet mit Blick auf das Coronavirus nun einen verstärkten Lieferservice an. Denn die Langeweile werde ein großes Problem in der Isolation sein, so der Inhaber.

Werne

, 16.03.2020, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das Coronavirus hat Werne noch nicht erreicht. 19 Fälle gibt es im Kreis Unna, keiner davon ist in Werne. Hubertus Waterhues und sein Team der Buchhandlung Beckmann an der Magdalenenstraße haben nun vorsorglich gehandelt. Und bieten einen verstärkten Lieferservice für ihre Kunden an.

Seit zwei bis drei Wochen beobachte Waterhues die Entwicklung des Coronavirus sehr intensiv, sagt er. In diesem Zuge sei ihm die Idee gekommen, seine Kunden stärker zu Hause zu beliefern, wenn ihnen der Gang in die Buchhandlung unmöglich geworden ist. Den Lieferservice der Buchhandlung gibt es schon seit über 20 Jahren. „Viele haben den gar nicht auf dem Schirm“, sagt der Inhaber. „Da habe ich gedacht, ich mache das auch mal öffentlich.“

„Den Lieferdienst biete ich schon sehr lange an. Nun dachte ich mir, ich mache ihn noch einmal publik“, sagt Hubertus Waterhues vor dem Aushang in seinem Schaufenster.

„Den Lieferdienst biete ich schon sehr lange an. Nun dachte ich mir, ich mache ihn noch einmal publik“, sagt Hubertus Waterhues vor dem Aushang in seinem Schaufenster. © Sylva Witzig

Gegen die Langeweile in der Isolation

Seither hängt ein Schild im Schaufenster des Geschäftes, das auf den Service hinweist. Auf der eigenen Facebook-Seite wurde der Hinweis vom Samstag bereits über 40 Mal geteilt. Ein Drittel an Bestellungen mehr als normalerweise, schätzt Waterhues, hat die Buchhandlung dadurch seither erreicht.

Besonders Romane lassen sich die Kunden in den letzten Tagen gerne liefern.

Besonders Romane lassen sich die Kunden in den letzten Tagen gerne liefern. © Sylva Witzig

„Das wird eines der Dinge sein, die bei der Isolation die größten Probleme sind. Irgendwann kommt die grausame Langeweile“, so Waterhues. Der Lieferservice soll das verhindern.

Geliefert wird in Werne und im Umkreis von 5 bis 10 Kilometern. Bücherwünsche aus weiteren Entfernungen lässt die Buchhandlung ihren Kunden per Post zukommen. „Die Bestellungen kommen per Fax, per Telefon, über die Homepage und über Facebook“, sagt Waterhues. „Die werden schnell und zuverlässig abgearbeitet.“

Während ein Team vor Ort arbeitet, ist das andere in Bereitschaft

Doch der Lieferservice ist nicht der einzige Schritt, den Waterhues angesichts des Coronavirus‘ unternommen hat. Um den Betrieb in der Buchhandlung selbst aufrecht zu erhalten, hat der Inhaber seine Belegschaft Ende vergangener Woche in zwei Teams aufgeteilt. Eines, das vor Ort weiterarbeitet und eines, das in Bereitschaft zu Hause ist.

Hubertus Waterhues sucht bestellte Bücher aus dem Regal.

Hubertus Waterhues sucht bestellte Bücher aus dem Regal. © Sylva Witzig

„Sollte sich einer infizieren, dann gehen wir nach Hause und dann wird die Buchhandlung einmal desinfiziert. Das wird sowieso jeden Tag gemacht“, so Waterhues. Danach würde das zweite Team den Laden wieder aufmachen. Die Daheimgebliebenen nutzen die Zeit, um zu lesen. „Wir werden im Laufe dieser, spätestens nächster Woche Leseempfehlungen unserer Mitarbeiter geben“, sagt Waterhues. Die sollen Kunden dann im Schaufenster des Ladens finden. „Wir werden so lange offen halten, wie wir dürfen“, sagt Waterhues.

Hubertus Waterhues von Bücher Beckmann bietet seit rund 20 Jahren einen Bücher-Lieferdienst an. In Zeiten von Corona wird der besonders gut genutzt.

Hubertus Waterhues von Bücher Beckmann bietet seit rund 20 Jahren einen Bücher-Lieferdienst an. In Zeiten von Corona wird der besonders gut genutzt. © Sylva Witzig

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