Mecke-Prozess geht weiter Veterinäramt-Leiterin sagt zu Tierschutzskandal in Werne aus

Mecke-Prozess geht weiter: Leiterin des Veterinäramtes als Zeugin erwartet
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Der Tierschutz-Skandal in dem Werner Unternehmen Mecke wird am Mittwoch (31. Januar) weiter juristisch aufgeklärt: Um 9 Uhr beginnt im Amtsgericht in Lünen der zweite Prozesstag. Dem Angeklagten - einem ehemaligen Mitarbeiter des Unternehmens - wird der Verstoß gegen das Tierschutzgesetz in 38 Fällen vorgeworfen. Schon bei Prozessbeginn am 10. Januar wurde deutlich, wie brutal an der Viehsammelstelle an der Münsterstraße Tiere gequält wurden. Der Angeklagte, ein 40-jähriger Mann aus Werne, hat bereits ein vollumfängliches Geständnis abgelegt.

Marko Mecke als Chef des Unternehmens und ein weiterer Mitarbeiter hätten eigentlich auch mit auf der Anklagebank sitzen sollen - die Staatsanwaltschaft Dortmund hat gegen sie ebenfalls Anklage erhoben. Allerdings war das Verfahren gegen sie kurz vor Beginn des Prozesses abgetrennt worden, weil den Verteidigern weitere Akteneinsicht und damit mehr Vorbereitungszeit gewährt wurde. Es wird also einen weiteren Prozess gegen. Wann der beginnt, steht noch nicht fest, wie eine Sprecherin des zuständigen Amtsgerichts Lünen auf Nachfrage der Redaktion erklärte. Einen Termin für die Hauptverhandlung gibt es noch nicht.

Staatsanwalt fordert Freiheitsstrafe

Am Mittwoch wird es im Amtsgericht Lünen weiter um die Rolle des anwesenden Angeklagten gehen. Ihm werden die meisten Verstöße zur Last gelegt. Auch wenn der die Taten zugegeben hat: Den ersten Prozesstag hatte er auch dazu genutzt, seinen ehemaligen Chef stark zu belasten. Als Verantwortlicher für die Viehsammelstelle habe dieser die Anweisungen gegeben - als Mitarbeiter, so der Angeklagte, habe er unter erheblichem Druck gestanden. Auch wirtschaftlich.

Oberstaatsanwalt Arkadius Wyrwoll machte im Gespräch mit der Redaktion und auch schon in der Verhandlung deutlich, dass das aus seiner Sicht weder die Taten noch die Strafe abmildern solle. Jede einzelne Tat, so sagte er im Gespräch mit der Redaktion, sei freiheitsstrafenfähig.

Dritter Prozesstag angesetzt

Am nächsten Verhandlungstermin geht es jetzt noch mal mit einer Zeugin weiter: Die Leiterin des Veterinäramtes des Kreises Unna wird die Fragen der vorsitzenden Richterin, des Oberstaatsanwalts und des Verteidigers beantworten. Auch gegen den Kreis Unna hatte es wegen möglicherweise unzureichender Kontrollen ja Kritik von Tierschützern gegeben.

Ein Urteil wird am Mittwoch planmäßig noch nicht fallen: Für den 21. Februar ist ein weiterer Verhandlungstermin angesetzt. Ob es auch möglich wäre, dass dieser dritte Prozesstag gestrichen wird und ein Urteil schon an diesem Mittwoch fällt, lässt das Amtsgericht noch offen. „Das bleibt abzuwarten“, sagt Barbara Mertens, stellvertretende Direktorin, auf Anfrage.

Die Verhandlung ist öffentlich und beginnt sowohl am 31. Januar als auch am 21. Februar jeweils um 9 Uhr im Saal 127 des Amtsgerichts Lünen.

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