
© Helga Felgenträger
Mecke-Filiale in Werne ist geschlossen: Firmenchef zieht selbst die Notbremse
Tierquälerei-Skandal
Am Freitag verdichteten sich die Gerüchte rund um die Schließung der Mecke-Filiale in Werne. Eine offizielle Stellungnahme gab es allerdings nicht. Doch nun scheint die Filiale geschlossen.
Die Firmenschilder sind abmontiert, an der Tür der Mecke-Filiale in Werne steht groß „Geschlossen". Nachdem es am Freitag (13. August) bereits Gerüchte gab, dass die Filiale geschlossen werden soll, ist das Ende der Fleischerei-Filiale nun augenscheinlich besiegelt.
Die Schließung der Lüner Filiale war bereits vom ehemaligen Inhaber Wilhelm Scharbaum bestätigt worden, zu der Filiale in Werne gab es keine offizielle Stellungnahme. Doch das Schild auf dem Parkplatz vor der Filiale, dass am Freitag noch verkündete „Wir haben geöffnet", ist nun abmontiert. Die Rollos sind runtergelassen, auch auf der Tafel, wo sonst früher Angebote angepriesen wurden und zuletzt auf die zulässige Personenzahl im Geschäft hingewiesen wurde, steht am Samstag „Geschlossen".
Mecke schließt Filiale in Werne
Damit hat Firmenchef Marko Mecke nach dem Skandal um die Tierquälerei in einer Viehsammelstelle der Firma Mecke nun offenbar selbst die Notbremse gezogen. Friedrich Mülln von der Soko Tierschutz, die den Skandal rund um die Tierquälerei aufgedeckt hatte, erklärte am Freitag im Gespräch mit dieser Redaktion, dass es für Inhaber Marko Mecke einen erheblichen Unterschied mache, ob er selbst den Betrieb schließt oder dies von den Behörden angeordnet wird. „Das ist eine nicht unbeliebte Taktik, dass man selbst den Betrieb schließt, bevor das die Behörde tut. Denn so kann Mecke seine Lizenzen für den Schlachtbetrieb behalten", so Mülln. Die Behörden reagierten bislang nicht mit einer Zwangsschließung der Filialen. Lediglich die Viehsammelstelle war nach der Veröffentlichung der Bilder und Videos der Soko Tierschutz am 23. Juli geschlossen worden.
Mitarbeiterin: „Haben keine Kündigung bekommen"
Noch am Freitag hatte die Filiale an der Lippestraße ganz normal geöffnet. Die Mitarbeiterinnen vor Ort gaben keine klare Antwort auf die Frage, ob ihr Arbeitsplatz ab Samstagmittag nicht mehr zur Verfügung stehe. Sie sagten lediglich: „Wir haben keine Kündigung bekommen." Wie es für sie nun weitergeht, bleibt abzuwarten. Auch was nun aus dem Schlachtbetrieb wird, ist noch nicht bekannt.
Auch die Mecke-Filiale in Lünen öffnete am Samstag zum letzten Mal. Schon um 11 Uhr statt wie angekündigt um 13 Uhr standen die Kunden vor verschlossenen Türen.
Geboren und aufgewachsen an der Grenze zwischen Ruhrpott und Münsterland, hat Kommunikationswissenschaft studiert. Interessiert sich für Tiere, Kultur und vor allem für das, was die Menschen vor Ort bewegt.