Während der coronabedingten Schließung im Frühjahr mussten sich die Schüler der Marga-Spiegel-Schule Aufgaben auf Papier vor der Schule abholen. Künftig soll viel mehr über den digitalen Weg passieren. Dabei helfen einige technische Veränderungen, die durch die Gelder aus dem Förderprogramm „Digitalpakt Schule“ finanziert werden.

© Förderverein Marga-Spiegel-Schul

Marga-Spiegel-Schüler in Werne holten sich Aufgaben in Kisten vor der Schule ab

rnDigitalisierung an Schulen

Als der Distanzunterricht an der Marga-Spiegel-Schule in Werne galt, stellten Lehrer Aufgaben auf Papier in Kisten vor die Schule statt auf eine Online-Plattform. „Das ist kein Zustand“, so der Schulleiter.

von Andrea Wellerdiek

Werne

, 11.11.2020, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wenn er Wünsche rund um die Digitalisierung an seiner Schule äußern dürfte, dann würde die Liste lang werden, erklärt Hubertus Steiner, Schulleiter der Marga-Spiegel-Sekundarschule (MSS) in Werne. Das Wichtigste sei dabei: Mit allen rund 900 Schülern während des Lockdowns in Kontakt treten zu können.

Denn das war bei der ersten coronabedingten Schulschließung und dem damit verbundenen Unterricht daheim nicht gegeben. „Da haben wir etwa 20 bis 30 Prozent der Schüler überhaupt nicht erreichen können. Das war eine Katastrophe“, berichtet Steiner.

Um die Schüler mit Aufgaben zu versorgen, wurde das Kollegium erfinderisch. „Für die Schüler haben wir Kisten mit kopierten Zetteln vor die Schule gestellt. Da haben sich die Kollegen wirklich unglaublich viel Mühe gemacht. Aber das ist in Zeiten des Internets kein Zustand. Wir wollen nicht ‚old school’ sein und in Sachen Bildung hinter dem Mond leben“, findet Steiner deutliche Worte.

Mit neuer Technik die Lücke schließen

Nun, Monate später und nachdem die Bestätigung aus dem Schulamt für zusätzliche Endgeräte für die MSS vorliegt, ist er positiv gestimmt. „Wir glauben schon, dass wir mit den neuen Tablets die Lücke schließen können.“ Die neue Technik allerdings werde nur im Falle eines weiteren Lockdowns an den Schulen an die Mädchen und Jungen verteilt. Dabei werde man die Geräte „bedarfsgerecht“ an die Schüler rausgeben. Und zwar nur dann.

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Im Unterricht werden die zusätzlich verfügbaren Tablets nicht intensiver als sonst zum Einsatz kommen. „Da ist uns die soziale Komponente wichtiger. Hier sollen die Schüler das Miteinander erleben“, erklärt der Schulleiter. Digitale Bücher, interaktive Whiteboards und Apple TV in allen Klassenräumen soll es dennoch im kommenden Jahr in der Marga-Spiegel-Schule geben. Bislang gibt es auch drei Klassensätze an iPads mit jeweils 15 Endgeräten, die zum Einsatz kommen können.

Video-Unterricht für Marga-Spiegel-Schüler in Werne

Mit Blick auf künftige Zeiten im Homeschooling verfolgen die Verantwortlichen dabei das Ziel, jeden Schüler digital auszubilden und zu erreichen. Mithilfe der neuen Software „Iserv“, die ebenso im Rahmen des Digitalpakts Schule angeschafft werden kann, könnte man das gemeinschaftliche Lernen auf einer digitalen Plattform ermöglichen, so Steiner. Unterricht und Konferenzen könne man dann per Video anbieten.

Schulleiter Hubertus Steiner sieht, dass es noch großen Handlungsbedarf an der Marga-Spiegel-Schule gibt, wenn es um den Distanzunterricht geht.

Schulleiter Hubertus Steiner sieht, dass es noch großen Handlungsbedarf an der Marga-Spiegel-Schule gibt, wenn es um den Distanzunterricht geht. © Michalzik

Voraussetzung für eine reibungslose Nutzung ist dabei aber der geplante Ausbau der Breitbandanbindung. „Da gibt es großen Handlungsbedarf. Mit der Breitbandanbindung haben wir W-Lan im gesamten Gebäude in vernünftiger Qualität. Im Moment ist es noch unterschiedlich stark ausgeprägt im Gebäude“, erzählt Steiner.

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