Der Pkw, der vor die offenbar ungesicherte Mittelinsel vor der Lippebrücke gekracht ist, war nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden.

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Autos krachen gegen ungesicherte Mittelinsel vor der Lippebrücke

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Im Zuge der Bauarbeiten für die neue Lippebrücke an der Kamener Straße entstand auch eine Mittelinsel für Fußgänger und Radler. Die wurde Autofahrern zum Verhängnis.

Werne, Bergkamen

, 21.02.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Nachdem die neue Lippebrücke gebaut worden ist, entstand im Zuge der begleitenden Straßenbauarbeiten an der Kamener Straße auch eine Mittelinsel. Sie soll Fußgängern und Fahrradfahrern das sichere Überqueren der viel befahrenen Bundesstraße 233 ermöglichen. Doch für Autofahrer wurde sie jetzt zum Verhängnis.

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Mehrere Unfälle an Mittelinsel an Lippebrücke

An der neuen Mittelinsel vor der Lippebrücke von Werne nach Rünthe passierten mehrere Unfälle. Die Mittelinsel war zwischenzeitlich nicht gesichert.
21.02.2022

Ein Wernerin war am Montag, 14. Februar, mit ihrem Pkw von Werne aus kommend in Richtung Lippebrücke unterwegs. „Ich bin zum ersten Mal seit Monaten wieder diese Strecke gefahren“, erzählt die Frau, die anonym bleiben möchte, im Gespräch mit der Redaktion. Es sei vormittags gewesen, als ihr Wagen plötzlich gegen ein Hindernis gekracht sei.

Die Wernerin war völlig konsterniert. Sie war auf etwas aufgefahren, „das vorher nicht da war. Diese Mittelinsel kannte ich nicht“, sagt sie. Damit hat sie Recht. Denn vor der mehrjährigen Brücken-Erneuerung gab es diese Querungshilfe nicht.

Neben den Schock über den Unfall an sich und die finanziellen Folgen gesellte sich auch schnell Entrüstung. Denn die Unfallfahrerin beteuert: „Die Mittelinsel war nicht gesichert und ganz schlecht zu erkennen.“ Ist das nur die Schutzbehauptung von jemandem, der seine eigene Schuld vertuschen will?

Polizei meldete das Fehlen der Sicherung

Ganz und gar nicht. Ein Anruf bei der Polizei bestätigt diesen Umstand. Bernd Pentrop, Leiter der Pressestelle der Kreispolizeibehörde Unna, sagt auf Anfrage: „Diese Mittelinsel war tatsächlich für einige Zeit ungesichert.“ Woher er das weiß? „Tatsächlich hat ein Polizeibeamter diesen gefährlichen Umstand bemerkt und es den Zuständigen bei Straßen NRW gemeldet.“

Denn solche Mittelinseln sind in der Regel doppelt gesichert. Mit einem Pfeil-Symbol, das das Vorbeifahren rechts von dem Hindernis anzeigt, sowie mittels einer fest montierten Warnbake. Wenn so eine Querungshilfe im Bau ist, muss sie zumindest durch provisorische Warnbaken kenntlich gemacht werden.

Das sei gerade an dieser Stelle besonders wichtig, meint der Polizeisprecher. Man müsse sich nur vorstellen, dass jemand in der Dunkelheit die Mittelinsel ramme, die Kontrolle über sein Fahrzeug verliere „und womöglich in der Lippe landet. Nicht auszudenken“.

Offenbar war die Mittelinsel einige Tage lang nicht gesichert. „Wir prüfen gerade, ob es Zeiten gab, an denen die provisorischen Baken gefehlt haben“, sagt die Sprecherin von Straßen NRW, Nadja Leihs, auf Anfrage der Redaktion. Sie bestätigt, dass eine feste Sicherung per Pfeil und Baake nötig und auch geplant ist. „Das wird in der Woche ab dem 21. Februar angebracht.“

Polizei bestätigt zwei Unfälle an Mittelinsel

Die besagte Wernerin ist nicht die einzige, die gegen die ungesicherte Mittelinsel gekracht ist. Die Polizei bestätigt: „Wir haben zwei solcher Unfälle aufgenommen.“ Die Unfallfahrerin habe zudem von dem Abschlepp-Unternehmen sowie der Werkstatt gehört, „dass das an dieser Stelle schon öfter vorgenommen ist“.

Apropos Werkstatt: Die Wernerin hat neben dem Schock nun auch eine Menge Lauferei sowie die finanziellen Folgen zu regeln. Als sie eine erste Schätzung des Schadens hörte, glaubte sie sich fast verhört zu haben: „Das kann ein Schaden von bis zu 12.000 bis 13.000 Euro sein.“

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