
© Jörg Heckenkamp
Was Sie zur Kommunalwahl am Sonntag in Werne wissen müssen
Kommunalwahl 2020
Sonntag, 13. September 2020, ist Kommunalwahl. Fünf Stimmen sind dabei in Werne zu vergeben. Die Briefwahl läuft bereits. Wir erklären, was man zur Wahl alles wissen muss.
Wenn am 13. September die Wahllokale zur Kommunalwahl öffnen, haben Wernes Wählerinnen und Wähler gleich mehrere Stimmen zu vergeben. Die Briefwahl dazu hat bereits am Dienstag (18.8.) begonnen. Wir erklären, um was es bei der Kommunalwahl geht.
Was wird gewählt?
Zur Kommunalwahl 2020 gibt es fünf Stimmzettel geben. Mit dem neon-grünen wird ein neuer Bürgermeister gewählt.
- Bürgermeister-Wahl Werne: Drei Kandidaten treten dieses Mal an. Erreicht keiner der Bewerber im ersten Wahlgang mehr als 50 Prozent der Stimmen, gibt es 14 Tage später (Sonntag, 27. September) eine Stichwahl zwischen den beiden Bestplatzierten. Es treten an in alphabetischer Reihenfolge: Dominik Bulinski (CDU), Amtsinhaber Lothar Christ (parteilos), Benedikt Striepens (Grüne).
- Stadtrat Werne: Der blass-blaue Stimmzettel ist für die Ratswahl. Hier wählt man mit einer Stimme gleich doppelt: Sie gilt für den jeweiligen Kandidaten des Wahlkreises und für die Liste der Partei, die er oder sie vertritt. Aktuell 38 Sitze im Rat (die Zahl hängt von der Einwohnerzahl ab), idealerweise die Hälfte, werden so – entsprechend der Zahl der Wahlkreise – direkt vergeben. Der Rest wird über die Liste der Parteien besetzt. Gibt es eine Diskrepanz zwischen Direkt-Gewählten und der Parteien-Wahl, kann es zu sogenannten Überhang-Mandaten kommen. In Werne war das in der vergangenen Legislaturperiode aber nicht der Fall.
- Landrats-Wahl Unna: Mit dem blass-gelben Stimmzettel bestimmen die Werner mit über den neuen Landrat des Kreises Unna. Nachdem Michael Makiolla (SPD) schon vor längerem seinen Verzicht auf eine Neubewerbung angekündigt hatte, möchten eine Frau, Susanne Schneider (FDP), und vier Männer, Andreas Dahlke (GFL Lünen), Herbert Goldmann (Grüne), Mario Löhr (SPD) und Marco Morten Pufke (CDU) Nachfolger von Makiolla werden.
- Wahl zum Kreistag Unna: Analog zum Stadtrat wählen die Werner auch die Besetzung des Kreistages in Unna. Es gibt zehn namentlich aufgeführte Bewerber, die jeweils eine Partei repräsentieren, auf dem roten Stimmzettel.
- RVR-Verbandsversammlung: Diese Abstimmung ist neu. Bislang wurden die Mitglieder der Verbandsversammlung des Regionalverbandes Ruhr (RVR) von den Räten der beteiligten Kommunen entsandt. Jetzt gibt es zum ersten Mal eine Direktwahl. Zur Abstimmung stehen 21 Listen von Parteien oder Wählergemeinschaften. (Fliederfarben)

Sven Henning (l.) und Frank Gründken von der Verwaltung bei den Vorbereitungen zur Eröffnung des Briefwahlbüros im Stadthaus. Als Corona-Schutz sind unter anderem große Spuckwände vorgesehen. © Jörg Heckenkamp
Wann wird gewählt?
Wahltag ist der 13. September. Viele Wählerinnen und Wähler werden ihre Stimme aber wohl schon früher abgeben – per Briefwahl. Eine mögliche Stichwahl um das Bürgermeister-Amt findet am 27. September statt. Die Wahllokale haben von 8 bis 18 Uhr geöffnet.
Wie funktioniert die Briefwahl?
Die Wahlbenachrichtigung enthält auch den Briefwahlantrag, den man an die Stadt zurückschicken kann, um die Unterlagen für die Briefwahl anzufordern. Sie werden dann per Post verschickt. Wegen der Postlaufzeit wäre der 9. September – also der Mittwoch vor dem eigentlichen Wahltag – die letzte und sichere Gelegenheit, einen Antrag zu stellen. Einen Briefwahlantrag kann man aber auch online unter werne.de stellen. Direkt auf der Startseite findet sich ein entsprechender Link.
Man kann mit der Wahlbenachrichtigung aber auch ins städtische Wahlbüro im Stadthaus am Konrad-Adenauer-Platz kommen und dort seine Stimmen abgeben. Allerdings hofft die Stadt, dass wegen der Corona-Pandemie nicht allzu viele Wähler von dieser Möglichkeit Gebrauch machen.
Wer ist wahlberechtigt?
Wahlberechtigt sind alle in Werne lebenden EU-Bürger ab 16 Jahren - also deutlich mehr Menschen als etwa bei einer Bundestags- oder Landtagswahl.
Wo ist mein Wahllokal?
Das Wahllokal und seine Adresse sind auf der Wahlbenachrichtigung vermerkt. Viele Wählerinnen und Wähler müssen sich dabei auf Veränderungen einstellen. Denn mit Blick auf den Coronaschutz kommen Pflegeheime nicht mehr als Wahllokale infrage, auch auf Kitas verzichtet die Stadt. Von den Standorten von 23 Wahllokalen sind deshalb nur 10 geblieben, der Rest ist neu und zum Teil weiter entfernt für manchen Wähler.
Wie sieht es mit Wahlhelfern aus?
Laut Aussage von Wahlorganisator Sven Henning von Mitte August sind die rund 250 in Werne benötigten Wahlhelfer vorhanden. Es gäbe sogar eine Liste mit Ersatzkandidaten. Aufgrund der besonderen Situation wurde das sogenannte Erfrischungsgeld, das alle Wahlhelfer erhalten, von 40 auf 50 Euro erhöht. Die Wahl findet unter Einhaltung aller gesetzlichen Hygienevorschriften statt.
Wie steht es um den Corona-Schutz bei der Wahl?
In allen Wahllokalen und auch im Briefwahl-Büro gelten besondere Sicherheitsvorkehrungen - von Plexiglas-Wänden als Spuckschutz für die Tische der Wahlhelfer bis zu Desinfektionsmitteln. Alle Wähler werden gebeten, eigene Stifte mitzubringen. Es stehen aber auch desinfizierte Kugelschreiber zur Verfügung. Mundschutz ist im Wahllokal nicht Pflicht, sollte aber als Coronaschutz freiwillig getragen werden.
Jeden Tag Menschen hautnah - nichts ist spannender als der Job eines Lokalredakteurs. Deshalb möchte ich nichts anderes machen - seit mehr als 35 Jahren.
