Energiekosten stehen bei der Stadt Werne aktuell ganz oben auf der Liste. Deswegen setzt der Kommunalbetrieb Werne (KBW) auch in 2023 den Austausch der Beleuchtungsanlagen bei allen kommunalen Gebäuden fort. 200.000 Euro soll die LED-Technik kosten. Ob und wieviel finanzielle Entlastung das bringt, ist noch unklar. „Einsparungen dadurch sind nicht gewährleistet“, sagte Dezernent Marco Schulze-Beckinghaus im Ausschuss des Kommunalbetriebs.
Als weitere Energiemaßnahme ist die kurzfristige Errichtung von Solaranlagen auf mehreren Gebäuden für insgesamt 730.000 Euro geplant. In einer Machbarkeitsstudie sind die Dächer des Anne-Frank-Gymnasiums, der Uhlandschule, der Kardinal-von-Gahlen-Schule und des Alten Amtsgerichts dafür ausgewählt worden. Wegen der Anhebung des Mindestlohns gibt der KBW 2023 rund 84.500 Euro mehr für die Löhne des Reinigungspersonals aus. Und für Gas rechnet der Betrieb damit, rund 1260 Euro mehr auszugeben.
In den Schulen steht für 2023 zum einen die Sanierung der Lehrertoiletten in der Kardinal-von-Gahlen-Schule an. An der Marga-Spiegel-Schule ist der jährliche Anstrich für die neuen Fünftklässler sowie die Installierung einer Wandverkleidung im Gebäude C geplant. Im Bereich der Sporthallen bekommt die Linderthalle eine neue Trennwand und das Sportzentrum Lindert eine Flutlichtanlage. Im Stadthaus soll der Aufzug modernisiert und die Rauchmelder ausgetauscht werden.
Am Museum wird im Zuge der Städtebauförderung die Fassade saniert. Dafür wurde ein Architektur-Büro beauftragt. Nach dessen Schätzung 580.000 Euro werden dafür fällig. Die Stadt trägt dabei einen Eigenanteil von 30 Prozent. Der Rest wird durch ein Programm der Städtebauförderung des Landes NRW finanziert. Ebenfalls saniert wird die Tiefgarage am Roggenmarkt.
Aufschub wichtiger Projekte
Einige andere Sanierungen und Baumaßnahmen stehen ebenfalls bereits auf der To-Do-Liste des KBW, werden aber im laufenden Jahr nicht mehr angegangen. Mehrere Sporthallen sollen bis 2026 saniert oder abgerissen werden.
Um die Automatiktür am Haupteingang des Stadthauses auszutauschen fehlen in diesem Jahr die Ersatzteile. Das Flachdach des Feuerwehrhauses ist schadhaft, bereits mehrfach ausgebessert worden - und steht auf dem langfristigen Plan. Und auch die Erneuerung der Heizungs- und Warmwasserversorgung im Asyl Am Bellingholz wird in diesem Jahr nicht mehr fertig.
Auch die Erneuerung der Treppe und Rampe am Eingang kommt wohl erst 2024- Und das, obwohl die Stufen teilweise gebrochen oder lose sind und die Rampe nicht DIN-gerecht ist. Ebenso wenig steht die 37 Jahre alte Heizungsanlage in der Barbaraschule auf dem Plan für 2023.
Nachdem die Wiehagenschule einen fünften Zweig bekommen hat, nutzen die neuen Schüler Mehrzweck- und Fachräume als Klassenräume. Erst 2025/2026 sollen ein Erweiterungsbau und außerdem (noch ohne Datum) eine Sporthalle errichtet werden.
Abwasser und Baubetriebshof
Im Bereich der Abwasserbeseitigung soll 2023 das neue Abwasserkonzept nach und nach umgesetzt werden. Bereits 2015 beschlossen, liegt es zwar noch der oberen und unteren Abwasserbehörde zur Abstimmung vor. Dennoch sollen schon erste Kanäle errichtet oder erneuert werden.
Dazu gehört die Kanalisierung der Horster Straße sowie die Erneuerung der baufälligen Kanäle im Bereich Hugenpoth und der Knüvenstraße. Im Zuge der Planungen für die Nutzung der Freifläche der ehemaligen Zeche Werne, soll in diesem Jahr die Errichtung eines Klärbeckens und auch die Erneuerung der Mischwasserkanäle und des Pumpwerks geplant werden.
Gebühren-Neukalkulierung
Im Zuge der Nachnutzung des Zechengeländes stellt sich die Frage, wie das Wasser des als Gewerbegebiets genutzten Teils und des als Naturschutzgebiet ausgewiesenen Teils voneinander getrennt werden kann. Bislang gibt es keine finanziell erschwingliche Idee.
Darüber hinaus hat der KBW die Abwassergebühren neu kalkuliert. Die Gebühr für Schmutzwasser steigt von 2,79 Euro auf 2,84 Euro pro Kubikmeter. Die Gebühr für Niederschlagswasser sinkt um acht Cent pro Kubikmeter auf 1,23 Euro. Klärschlamm zu entsorgen, kostet dies Jahr 39,87 Euro pro 0,5 Kubikmeter (minus 9,35 Euro).
Straßen und Verkehr
Auch bei der Beseitigung von Abfällen gibt es eine Neukalkulierung. Während Restmüll um bis zu 6 Prozent günstiger geworden ist, steigen die Gebühren für die Beseitigung von Biomüll um bis zu 8 Prozent an. Dieser Zweig der KBW plant, neben den sechs Vollzeitkräften, die derzeit in den Bereichen Straßenbauverwaltung, Grünflächenamt oder Abfallwesen beschäftigt sind, zusätzliches befristetes Personal für die Überwachung des geplanten Breitbandausbaus einzustellen.
Für 2023 rechnet der KBW für alle drei Betriebszweige mit Aufwendungen von 28.029.823 Euro, die Erträgen (aus Mieten, Gebühren, etc.) von 25.305.051 Euro gegenüberstehen. Es ist also mit einer Differenz von 2.724.772 Euro zu rechnen.
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