
Leere Flaschen, Kippen, Papier,Zigarettenschachteln liegen herum, es stinkt nach Urin - so sah es vor knapp einem Jahr in der Kroes-Passage aus. © Jörg Heckenkamp
Gut, dass die Kroes-Passage in Werne nachts und am Wochenende dicht ist
Meinung
Die derzeit geschlossene Kroes-Passage soll, wenn sie denn wieder passierbar ist, nur zeitweise geöffnet sein. Am Wochenende wohl gar nicht. Das hört sich zunächst nach einer schlechten Nachricht an.
Das Gebäude der ehemaligen Herrenmoden-Geschäfte an der Bonenstraße 3 hat einen neuen Besitzer. Der will die denkmalgeschützte Immobilie passend für einen neuen Mieter umgestalten und sanieren. Dann soll auch die momentan gesperrte Passage wieder geöffnet werden. Allerdings zu eingeschränkten Zeiten. Das klingt zunächst nach einer schlechten Nachricht.
Doch im Gegenteil: Es ist eine gute Nachricht, dass der Durchgang zwischen Marktplatz und Bonenstraße, von vielen seit Jahrzehnten gewohnheitsmäßig genutzt, wieder zur Verfügung steht. Denn eine Verpflichtung zur Öffnung besteht nicht. Die Gasse befindet sich im Privatbesitz. Der neue Eigentümer hätte sie auch komplett schließen und zum Beispiel der zu vermietenden Grundfläche zuschlagen können.
Mit einer Öffnungszeit von morgens bis abends ist zudem die Haupt-Nutzungszeit für die Werner Bürgerinnen und Bürger abgedeckt. Dass der Durchgang nach Geschäftsschluss am Samstag und dann bis montagsmorgens dicht bleibt, ist vielleicht gar nicht so verkehrt.
Denn insbesondere am Wochenende verwandelte sich die Passage früher bisweilen in einen unangenehmen Ort, wo gesoffen wurde und zwielichtige Gestalten ihre Notdurft in der Ecke der Passage verrichteten.
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