Pfarrdechant Jürgen Schäfer und die geschädigte Kirche St. Johannes.

Die Schäden an der Kirche St. Johannes haben sich ausgeweitet, bestätigt Pfarrdechant Jürgen Schäfer. © Jörg Heckenkamp

Kirche St. Johannes Werne: Abriss rückt näher, neue Schäden entdeckt

rnSenkungen und Risse

Die Kirche St. Johannes ist nicht mehr mit vertretbarem Aufwand zu renovieren und sollte „langfristig wegfallen“. Jetzt könnt ein Abriss schneller kommen - es sind neue Schäden aufgetaucht.

Werne

, 17.10.2022, 05:15 Uhr / Lesedauer: 2 min

Dass die Kirche St. Johannes im Holtkamp wegfallen würde, ist schon seit längerem klar. Vor rund einem Jahr hatten Gemeindevertreter davon gesprochen, die Kirche irgendwann langfristig abreißen, „aber so lange wie möglich weiter betreiben“ zu wollen. Doch nun könnte ein Abriss näher rücken.

Denn es sind zu den bekannten Rissbildungen und Setzungen neue Schäden hinzugekommen. „Es gibt Setzungsschäden an der Sakristei“, sagt Pfarrdechant Jürgen Schäfer auf Anfrage der Redaktion, „das sind neue Schäden“. Ein Statiker hatte Anfang der 41. Kalenderwoche den Gemeindevertretern Ergebnisse seiner Untersuchungen mit den alarmierenden neuen Erkenntnissen vorgestellt.

„Wir müssen jetzt entscheiden, wie wir damit umgehen und nun die weiteren Schritte klären“, sagt Schäfer. Dazu wolle man das Gutachten des Statikers abwarten, „das noch nicht vorliegt“, sagt der Pfarrdechant. Klar ist auf jeden Fall: Die Kirche St. Johannes ist nicht zur retten.

Risse an der St. Johannes-Kirche in Werne.

Am Seitenschiff der Kirche St. Johannes sind auf diesem Archivbild deutlich sichtbar Risse zu erkennen. Auch an den Fensterrahmungen aus Beton zeigen sie sich. © Jörg Heckenkamp

Das Gotteshaus der damaligen eigenständigen katholischen Einheit, die mittlerweile, wie alle Werner Gemeinden, zur Stadtgemeinde St. Christophorus verschmolzen ist, stammt aus den frühen 1960er Jahren. Sogenannter Sommerfrost setzte dem Betonbau in den vergangenen heißen Sommern zu. Besonders durch die starke Trockenheit des heißen Sommers 2018 waren die Böden ausgetrocknet und sehr hart. Die Erde federte nicht mehr und kleinste Erschütterungen wurden auf das Kirchengebäude übertragen.

Möglicherweise habe der zweite Dürre-Sommer, der schon im Folgejahr 2019 zu verzeichnen war, für eine Verschärfung der Situation an der geklinkerten Kirche gesorgt. Möglicherweise spielen aber auch noch andere Faktoren eine Rolle, wie Pfarrdechant Jürgen Schäfer unserer Redaktion gegenüber im Jahr 2019 sagte: „Die Kirche stammt aus den 1960er-Jahren. Das Fundament ist nicht so gut. Vielleicht liegt es daran.“

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Die verstärkte Rissbildung habe damals dazu geführt, dass man bestimmte Bereiche im Inneren des Gotteshauses abstützen musste. „Wir wollten uns absichern, damit nichts passiert‘“, sagte er zu den Stützungsmaßnahmen. Von außen, so der Befund damals, sieht man die Schäden nur bei genauem Hinsehen. Sie finden sich am Seitenschiff der Kirche. Dort sind Spalten in der Verklinkerung, aber auch zwischen den Fensterelementen aus Beton zu sehen. Holzkeile stützen die einzelnen Elemente.

Da auch der Sommer 2022 sehr trocken war, erklären sich die neuerlichen Setzungen an der Sakristei der St. Johannes Kirche.