Seit vier Jahren pflegt Klaus-Dieter Schlauteck im Garten seines Eigenheimes in Werne-Stockum eine Bananenpflanze. Von Jahr zu Jahr legt sie an Größe zu. Nun trägt sie erstmals Früchte. Bananen-Ernte in Werne-Stockum. Lässt sich hierdurch der Klimawandel belegen?
Klaus-Dieter Schlauteck ist 69 Jahre alt, hat als Industriemeister gearbeitet „und schon immer ein Faible für südliche Pflanzen“ gepflegt. Das sieht man, wenn man den Garten seines Hauses in einer kleinen Wohnstraße in Stockum betritt. Oleander blüht, eine Bergpalme reckt ihren Fächer ins Blau des Nachmittagshimmel. Und dann, ja dann fällt der Blick automatisch auf die hintere rechte Ecke des Gartens. Sind das nicht... Doch, tatsächlich - Es sind Bananenstauden.

Ein Kranz grüner Früchte
Schon diese Tatsache ist exotisch. Noch exotischer wird‘s, wenn der Betrachter die üppigen Blätter beiseite schiebt und ins Herz des kleinen Dschungels blickt. Erst nimmt er eine gelbe, schon etwas angewelkte Blüte wahr, dahinter dann... ja, tatsächlich, dahinter hängt ein Kranz von grünen Früchten. Es braucht keinen zweiten Blick. Kein Zweifel: Klaus-Dieter Schlauteck hat Bananen gezüchtet.
Wobei das mit dem Züchten so eine Sache ist. „Ich habe mich da eigentlich nicht viel drum gekümmert.“ Keine spezielle Pflanzennahrung, keine aufwändigen Pflege-Maßnahmen. „Allerdings musste ich in den heißen Phasen der vergangenen Sommer die Banane gut feucht halten. Sie braucht viel Feuchtigkeit.“ Wobei wir bei der Frage angelangt wären, ob das der Klimawandel ist.

Radikaler Rückschnitt zum Winter
Diese Frage kann Klaus-Dieter Schlauteck natürlich nicht zufriedenstellend beantworten. Doch die warmen bis heißen Sommer und milden Winter könnten sicherlich das Gedeihen seiner Stauden befördert haben. „Sobald der erste Frost droht, schneide ich die Stauden bis auf einen Meter herunter und packe um sie herum einen Zaun, den ich mit Laub fülle.“ Obendrauf eine luftdurchlässige Folie - fertig ist die winterliche Wärmeflasche für die Bananenpflanze.
Schlauteck hatte sich vor vier Jahren durch einen Pflanzenversand eine kleine Bananenstaude schicken lassen. „Ich habe einfach Spaß an exotischen Gewächsen“, sagt er. Jedes Jahr im Frühjahr trieb das Gewächs nach dem herbstlichen Rückschnitt neu und üppiger aus. Bis Schlauteck Anfang dieses Sommers eine besondere Entdeckung machte.
Er bemerkte zwischen dem üppigen Grün eine gelbe Blüte. Aus der wuchsen nach und nach die kleinen Bananen hervor. Derzeit sind sie noch grün. Und was macht er, wenn Sie im appetitlichen Gelb prangen? Essen? „Nein“, Schlauteck lacht den Reporter an, „ich werde sie nicht probieren. Das sind nur Zierbananen.“

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