Insolventes Bauunternehmen verklagt Stadt Werne

Schulzentrum an der Bahnhofsstraße

Der Neubau des Schulzentrums an der Bahnhofstraße hat ein juristisches Nachspiel: Die insolvente Baufirma Elsbernd aus Heek verklagt die Stadt Werne auf die Zahlung noch ausstehender Rechnungen. Die Stadt hatte einen sechsstellligen Betrag aus der Rechnung gestrichen und eine Vertragsstrafe geltend gemacht.

WERNE

, 18.05.2015, 18:50 Uhr / Lesedauer: 1 min
Das neue Schulzentrum in Werne

Das neue Schulzentrum in Werne

Die insolvente Baufirma Elsbernd aus Heek verklagt die Stadt Werne auf Zahlung noch ausstehender Rechnungen. Elsbernd war mit Aufgaben rund um das neue Schulzentrum an der Bahnhofsstraße beauftragt worden, konnte die Arbeiten wegen der erklärten Insolvenz aber nicht zu Ende bringen.

Rückblende: Das Heeker Unternehmen hatte im November 2011 Insolvenz anmelden müssen, nachdem ein 3,5-Millionen-Euro-Auftrag für den Umbau eines Mülheimer Krankenhauses vom Auftraggeber gekündigt wurde. Zu diesem Zeitpunkt hatte Elsbernd nach eigenen Angaben bereits Arbeiten für rund eine Million Euro erledigt.

Trotzdem Arbeiten am Werner Schulzentrum

Von diesem Schlag erholte sich das ohnehin angegriffene Unternehmen nicht. Der zum Insolvenzverwalter bestellte Münsteraner Anwalt Dr. Frank Kreuznacht musste nun entscheiden, ob und welche Arbeiten das Unternehmen bis zu diesem Zeitpunkt am Werner Schulzentrum an der Bahnhofsstraße noch ausführen konnte.

Der Rohbau des Schulzentrums in Werne war bis dahin zwar schon fast fertig – doch Elsbernd hatte auch noch den Auftrag für den erweiterten Rohbau, also Gewerke wie Putz, Estrich und Abdichtungsarbeiten.

Vertragsstrafe geltend gemacht

Aufgrund dieser Verzögerungen strich der Kommunalbetrieb Werne (KBW) einen sechsstelligen Betrag aus der Rechnung. „Außerdem haben wir bei Dr. Kreuznacht aufgrund der Verzögerungen eine Vertragsstrafe geltend gemacht“, so KBW-Leiter Frank Adamietz auf Anfrage dieser Redaktion. Genaue Zahlen nannte er nicht.

Ob diese Strafe rechtens ist oder die Stadt Werne womöglich doch die volle Rechnung bezahlen muss, entscheidet sich nun vor Gericht. Die Anwaltskanzlei von Dr. Kreuznacht bestätigte, dass im Namen der Firma Elsbernd weitere Klagen gegen andere Auftraggeber anhängig sind.

„Keine Ahnung, wie lange das Verfahren dauern wird“, erklärte Adamietz. Die Stadt habe vorgesorgt: Da nicht das gesamte Baubudget von 15,3 Millionen Euro abgerufen worden sei, steht noch eine Reserve zur Verfügung. 

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