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In Werne fehlen keine Kitaplätze, dafür mehr als 500 in der Nachbarstadt
Kitas in Werne
Nur wenige Kilometer hinter der Stadtgrenze fehlen in Lünen Hunderte Kitaplätze. In Werne herrscht gleichzeitig das komplette Gegenteil: Die Stadt rechnet mit keinem Engpass für das neue Kitajahr.
In der Nachbarstadt Lünen fehlen aktuell mehr als 500 Kitaplätze. Doch davon ist man in Werne offenbar weit entfernt. Mehr noch: Es gibt keine fehlenden Kitaplätze, sagt Maik Rolefs, Jugendamtsleiter der Stadt Werne. Im noch laufenden Kindergartenjahr 2020/2021 werden aktuell 1066 Kinder in 17 Einrichtungen betreut (davon befindet sich keine in städtischer Trägerschaft). So hat es das Jugendamt im März im Ausschuss erläutert. Weitere 71 Kinder werden dem Kinderbildungsgesetz (Kibiz) folgend in der Tagespflege betreut.
Um in das neue Kita-Jahr 2021/2022 im August zu starten, seien „keine zusätzlichen Maßnahmen erforderlich, um den Betreuungsbedarf zu decken“, so Rolefs. Damit unterschreitet die Stadt leicht die Prognose, die sie vor 3 Jahren für das Kita-Jahr 2021/2022 vorgenommen hatte. Damals war sie von 277 Kitaplätzen für Kinder unter 3 Jahren (U3) und 69 Tagespflegeplätzen ausgegangen. Der tatsächliche Bedarf liegt laut Rolefs nun bei 275 U3-Kita- und 65 U3-Tagespflegeplätzen.
Alle provisorischen Betreuungsorte sind noch nicht ersetzt
Bei den Ü3-Kindern sieht es etwas anders aus: 2018 war man davon ausgegangen, dass 750 Plätze zur vollständigen Bedarfsdeckung nötig sind. Für das Kitajahr 2021/2022 kalkuliert die Stadt Werne nun allerdings mit 826 Kita- und 10 Tagespflegeplätzen - alles inklusive Randzeitenbetreuung. Trotz allem: „Ein Defizit im U3/Ü3-Bereich haben wir gegenwärtig nicht“, so Rolefs.
„Im Bereich der Ü3-Kinder wird eine Versorgungsquote von nahezu 100 Prozent erreicht“, hieß es im März im Ausschuss. Im Jahr 2021 sind einige bauliche Projekte hinzugekommen beziehungsweise werden es noch, wie eine Gruppe in der Kita Maria Frieden und eine in der am Krankenhaus. Doch dadurch seien Kinder aus provisorischen Gruppenräumen in reguläre umgezogen und keine zusätzlichen Plätze geschaffen worden.
Alle Provisorien sind aber noch nicht weg. Und deshalb sind einige Einrichtungen überbelegt. „Da stehen wir nach wie vor dazu, dass wir an die Überbelegung ran wollen“, so Rolefs. Allerdings seien die Provisorien nicht dadurch entstanden, dass die Stadt zu wenige Plätze hätte. Sondern vielmehr dadurch, dass Kitas beispielsweise Wasserschäden (Kita Unter dem Regenbogen und St. Sophia) gehabt hätten oder der benötigte Anbau noch nicht fertig sei, so der Jugendamtsleiter.
Derzeit befasse sich die Stadt auch mit den Kinderzahlen, die durch künftige Baugebiete hinzukommen. „Wir müssen mit Augenmaß schauen, dass wir das ausreichend im Blick haben“, so Rolefs. „Auch wenn wir noch nicht sagen können: Das und das Baugebiet ist dann und dann fertig.“
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