Der Streit zwischen den Imbiss-Betreibern und dem Bauamt der Stadt Werne wurde aufgrund des Stellplatzes der Imbiss-Bude entfacht. „Es ging um 15 Zentimeter“, sagt Inhaber Heiko Groneberg (63). Das wiederum dementiert Petra Göbel, Leiterin der Abteilung Bauordnung bei der Stadt Werne: „Wegen ein paar Zentimetern sind wir bestimmt nicht vor Gericht gezogen.“ Stattdessen habe es mehrere Schwierigkeiten rund um die Imbiss-Bude gegeben. Und die begannen schon 2018 und damit wenige Monate nach der Eröffnung.

Streit um Snackbar beginnt mit Beschwerde von Nachbarn

Zunächst hätten sich Nachbarn aufgrund der Geruchsbelästigung durch den Imbiss bei der Stadt beschwert, berichtet Göbel. Dem sei man nachgegangen. Dabei habe man festgestellt, dass der Inhaber keinen Bauantrag für den genehmigungsfähigen Imbiss-Wagen bei der Stadt eingereicht hat.

„Er hat den Imbiss-Wagen einfach aufgestellt. Wir haben ihn darauf hingewiesen, dass es sich um eine genehmigungspflichtige Anlage handelt, für die er einen Bauantrag stellen muss“, berichtet Göbel weiter. Die nächste Schwierigkeit bestand darin, dass der nötige Abstand zu dem Gebäude, vor dem die Bude steht, nicht eingehalten wurde. Um den Brandschutz sicher zu stellen, hätten es mindestens fünf Meter sein müssen.

Daraufhin habe er den Wagen weiter in Richtung Straße gerückt, erzählt der Imbiss-Inhaber Heiko Groneberg. Da wiederum lenkte der für den Hansaring zuständige Landesbetrieb Straßen NRW ein. Laut Aussagen von Heiko Groneberg wurde dies mit einer möglichen Sichtbehinderung für den Straßenverkehr begründet. „Wir haben dazu mit vielen Fahrschullehren gesprochen, die bestätigt haben, dass durch den Imbiss-Wagen, der ja an einer Ampel steht, keine Probleme entstehen würden“, erzählt der Imbiss-Inhaber.

Angefragt bei Straßen NRW sei ein ganz anderes Problem ausschlaggebend dafür gewesen, dass man an dieser Stelle keine Ausnahmeregelung genehmigte. „Der Hauptgrund für die Ablehnung war eine potenzielle Gefährdung der Sicherheit des fließenden Verkehrs durch die Imbiss-Bude. Der Abbiegevorgang birgt das Potenzial von Unfällen und Stauungen“, erklärt Nadia Leihs, Pressesprecherin von Straßen NRW.

Bebauungen seien generell an Bundesstraßen wie der B233 (Hansaring) in Werne mit einem Abstand von 20 Metern erlaubt. In einigen Fällen gibt es aber Ausnahmeregelungen. Um grünes Licht für einen Bau zu bekommen, würden Punkte wie die Sichtverhältnisse oder die Radwegesituation beispielsweise als gefährdende Faktoren berücksichtigt, erklärt Leihs.

Keine Aussicht auf Kompromisslösung

Trotz mehrerer Beanstandungen habe man versucht, eine Kompromiss-Lösung für die Snackbar Number 1 zu finden, sagt Petra Göbel aus dem Bauamt der Stadt Werne. Auf der anderen Seite hätte man sich allerdings wenig einsichtig gezeigt, sodass man den juristischen Weg gehen musste. Der Imbiss-Inhaber Groneberg hatte seine Klage zurückgezogen.

Er kritisiert, dass sein Vorschlag, einen schmaleren Imbiss-Wagen aufzustellen, abgelehnt wurde. Auch das persönliche Gespräch mit Bürgermeister Lothar Christ habe er gesucht, sagt er. „Seit zwei Jahren habe ich keine Antwort von ihm bekommen. Das ist schade, dass er sich nicht einmal gemeldet hat.“

Das Bauamt sei ihm mehrfach entgegen gekommen und habe ihm mehrfach mehr Zeit gegeben, um einen neuen Standort für seinen Imbiss zu finden, kontert Petra Göbel. Das wiederum sieht Heiko Groneberg anders: „Es gab nie Lösungsmöglichkeiten des Bauamtes. Man ist gar nicht mehr auf uns zugekommen.“ Ende Januar ist nun endgültig Schluss am Standort Alte Münsterstraße/Hansaring.

Snackbar Number 1 bald auf dem Rewe-Parkplatz zu finden

So stand die Snackbar Number 1 lange vor einer ungewissen Zukunft. Es war klar: Nur wenn der Inhaber Heiko Groneberg und die Imbiss-Geschäftsführerin Heike Maaß einen neuen Standort finden, könnte es überhaupt weitergehen für die Imbiss-Bude. Nun aber ist das Paar fündig geworden. Und zwar nicht weit entfernt von dem jetzigen Standort.

Ab dem 1. Februar öffnet die Snackbar Number 1 auf dem Parkplatz des Rewe-Supermarktes an der Klöcknerstraße 1. „Die Stammkunden haben schon gesagt, dass sie sich freuen, dass wir in der Nähe bleiben“, sagt Heiko Groneberg, der auch Gespräche rund um einen Stellplatz im Gewerbegebiet Wahrbrink führte.

Die Snackbar Number 1 wird ab Februar zu den gewohnten Öffnungszeiten, montags bis samstags von 11 bis 21 Uhr, geöffnet haben. Zuvor ist der Imbiss noch an gewohnter Stelle zu finden. Nur am Sonntag und Montag (30. und 31. Januar) bleiben Pfanne und Fritteuse hier kalt. Dann bleibt der Imbiss-Wagen geschlossen, damit er an seinen neuen Standort gebracht werden kann.

Ein Video von der Snackbar Number 1 finden Sie auf unserer Website unter rn.de/werne