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Hausärzte im Kreis Unna stehen bereit: Impfungen ab April in der Praxis möglich
Corona-Schutzimpfung
Laut Hausärzteverband Nordrhein wollen dessen 5000 Hausärzte spätestens ab April ihre Patienten selbst impfen. Der Verband in Westfalen-Lippe mit Sitz in Unna zeigt sich ebenfalls bereit – unter einer Bedingung.
Schnell, unkompliziert und auf kurzem Weg: Mit Impfungen in ihren Praxen wollen Hausärzte am Nordrhein und in Westfalen-Lippe Tempo bei den Corona-Schutzimpfungen machen. Erwartet werden allerdings auch Erleichterungen.
„Wir hören von vielen Kolleginnen und Kollegen aus Westfalen-Lippe, dass sie sich auch aktiv am Impfprozess beteiligen wollen, um den Infektionsschutz der Bevölkerung schnellstmöglich zu erhöhen“, sagt Anke Richter-Scheer, 1. Vorsitzende des Hausärzteverbandes Westfalen-Lippe, auf Nachfrage dieser Redaktion.
Bürokratischer Mehraufwand muss verringert werden
Die Hausärztinnen und Hausärzte mit ihren Teams bildeten mit großem Einsatz bereits seit Monaten die Basis zur Bekämpfung der Pandemie. Richter-Scheer: „Wir stehen bereit, um Impfungen gegen das Coronavirus in den Hausarztpraxen zu übernehmen.“
Hierfür, so die Ärztin aus Bad Oeynhausen, müssten allerdings Rahmenbedingungen ausgestaltet werden. Die wichtigste Voraussetzung – ausreichend Impfstoff – werde aller Voraussicht nach im März und April erfüllt sein.
Zu den Rahmenbedingungen gehöre außerdem, den bürokratischen Mehraufwand für impfende Hausarztpraxen gering zu halten. Richter-Scheer: „Die Dokumentation muss also weniger werden.“
Würden die bürokratischen Erfordernisse verschlankt und das Land zugleich ein System gewährleisten, durch das die Impfwilligen in der vorgegebenen Reihenfolge zu Impfterminen eingeladen werden, „könnten Hausarztpraxen spätestens Anfang des zweiten Quartals in den Impfprozess einsteigen“, so Richter-Scheer weiter.
Langjähriges Vertrauensverhältnis zum Hausarzt
Die Erfahrung zeige grundsätzlich, dass die Lagerung und Verarbeitung der Impfstoffe in der Hausarztpraxis händelbar ist. „Impfen ist für Hausarztpraxen originäres und fast tägliches Geschäft“, sagt die Vorsitzendes des Hausärzteverbandes.
Hausärzte hätten langjährige Erfahrung hinsichtlich flächendeckender Impfung der breiten Bevölkerung. Die Hausärztinnen und Hausärzte könnten die Impfzentren daher effizient unterstützen und für einen schnelleren Impffortschritt sorgen.
Für das Impfen in Hausarztpraxen spreche außerdem die oft langjährige, vertrauensvolle Arzt-Patienten-Beziehung. Dr. Anke Richter-Scheer: „Hausärzte kennen ihre Patienten am besten und können daher Einschätzungen zum zeitlichen Abstand zu anderen Impfungen oder zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten fundiert vornehmen.“
Geboren 1972 in Schwerte. Leidenschaftlicher Ruhrtaler. Mag die bodenständigen Westfalen. Jurist mit vielen Interessen. Seit mehr als 25 Jahren begeistert an lokalen Themen.
