
© Jörg Heckenkamp
Corona-Kontrolle in Werner Gastronomie: „Die Herrschaften zeigen stolz ihren Booster-Impfnachweis“
Corona und Gastronomie
Die Gäste in Werner Gastronomien haben sich offenbar zum weitaus größten Teil an die Corona-Regeln gewöhnt. Bei Ickhorn sind manche stolz, dass sie schon ihre Booster-Impfung haben.
Klar, es gibt die unbelehrbaren Gäste, die unwillig auf die 3G-Kontrollen reagieren. Klar, es gibt auch die Gastronomen, die schludrig kontrollieren. Aber das ist nicht die Regel. Die Regel ist, „dass 99 Prozent unserer Gäste die Kontrolle in Ordnung finden. Viele zeigen sogar unaufgefordert ihren Impfnachweis“, sagt Petra Neuhäuser.

Die Geschäftsführerin kontrolliert den Impfstatus. © Jörg Heckenkamp
Die 54-Jährige ist Geschäftsführerin des Hotel-Restaurants Ickhorn und mit der Materie bestens vertraut. „Wir kontrollieren das ja schon seit Juni.“ Mittlerweile habe sich das bei Personal und Gästen bestens eingespielt, zumal bei Ickhorn viele Stammgäste verkehren. „Die Herrschaften sind stolz auf ihre Booster-Impfung und zeigen freiwillig den Impf-Nachweis.“
Verweigerer oder Meckerer gibt‘s kaum
Verweigerer oder Meckerer habe sie kaum kennengelernt. „Der ein oder andere murrt schon mal bei der Kontrolle. Das sind dann die absoluten Ausnahmen.“ Wegschicken musste sie nach einer Kontrolle bisher erst einen Gast. „Der war über Sim-Jü da und zeigte einen Imfpnachweis, der uns sehr seltsam vorkam“, sagt Neuhäuser. Der Mann musste wieder gehen.
Hilfreich sei das große Schild draußen vor der Eingangstür, das auf die 3G-Regelungen hinweist. „Wenn die Gäste das gelesen haben, haben sie schon ihren Nachweis gezückt und alles läuft schneller.“ Zusätzlich weisen kleine Hinweise auf den einzelnen Tischen auf die Vorschriften hin.

Auf der Tafel steht geschrieben, welche Regeln bei Ickhorn gelten. Nämlich 3G. © Jörg Heckenkamp
Ob sie schon mal über 2G nachgedacht habe? Also nur noch Geimpfte und Genesene hereinzulassen? „Ja, haben wir natürlich“, sagt sie, „aber dann würde man zum Beispiel bei Familien die Jugendlichen ausschließen, die noch nicht geimpft sind.“ Würde eine 2G-Pflicht für die Gastronomie kommen, hätte das zumindest bei Ickhorn kaum wirtschaftliche Auswirkungen. „Die allermeisten unserer Gäste sind durchgeimpft.“
Nicht nur bei Gästen, sondern auch beim Personal gelte 3G. „Wir halten uns da an die Vorschriften der Dehoga [Deutscher Hotel- und Gaststättenverband, Anm. d. Red.]“, sagt die Geschäftsführerin. Was die Arbeit im Team erleichtert: „Bei uns sind alle durchgeimpft.“

Björn Lepke, gemeinsam mit Falko Husmann Betreiber des Strobels im Solebad, äußerst sich zum Thema 3G oder 2G in der Gastronomie. © Jörg Heckenkamp
Auch im Strobels kreisen die Gedanken um die Frage 3G oder 2G. Gegen den Ausschluss von Getesten spräche der Gedanke, „das wir diesen Personenkreis nicht diskriminieren wollen. Am Ende folgen wir den Empfehlungen des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes“, sagt Mit-Inhaber Björn Lepke auf Anfrage der Redaktion.
Aber auch wirtschaftliche Überlegungen haben das Strobels die Entscheidung gegen 2G-Treffen lassen . „Für uns war und ist es eine schwierige Zeit“, sagt Lepke offen. „Wenn wir Getestete ausschließen würden, würden wir uns Umsatz rauben.“ Letzten Endes stehe doch die Frage dahinter, „was ist das bessere G?“.
Jeden Tag Menschen hautnah - nichts ist spannender als der Job eines Lokalredakteurs. Deshalb möchte ich nichts anderes machen - seit mehr als 35 Jahren.
