Gesundheit in Werne

Furcht vor Coronavirus: Mundschutz in Werner Apotheke schon ausverkauft

Die Furcht vor dem Coronavirus hat auch Werne erreicht. Seit Wochen steigt die Nachfrage nach Mundschutz-Artikeln. In ersten Apotheken in Werne sind sie schon ausverkauft.

Werne

, 26.02.2020 / Lesedauer: 3 min

Die Apothekerin Ursula Brinkmann-Trötsch mit einer sogenannten FFP3-Maske für den Pandemie-Fall: etwa bei der Vogelgrippe. © Jörg Heckenkamp

Seit einigen Wochen beobachtet Ursula Brinkmann-Trötsch eine steigende Nachfrage nach Mundschutz in ihrer Christophorus-Apotheke. „Heute Morgen haben wir das letzte Exemplar verkauft“, sagt die 55-Jährige. Nachschub zu bekommen, sei schwierig. Das gilt auch für andere, etwa die Adler-Apotheke am Markt.

Die einzigen Exemplare, die noch in ihrer Christophorus-Apotheke an der Steinstraße vorhanden sind, dienen dem Schutz des Personals selbst. Darunter auch höherwertige sogenannte FFP3-Masken. „Die nutzen wir im Falle einer Pandemie, zum Beispiel bei Vogelgrippe-Fällen“, sagt die Apothekerin. Die seien sicherer als die normalen Mundschutz-Masken.

Die Nachfrage bei ihr sei eher von älteren Menschen ausgegangen. Sie habe noch am Mittwochvormittag versucht, Nachschub zu ordern. Vergeblich: „Wir werden es noch mal versuchen, wenn nicht beim Großhändler, dann vielleicht direkt beim Hersteller“, sagt Brinkmann-Trötsch.

Ein Pandemie-Fall sei Corona, im Gegensatz zu der Vogelgrippe, im Moment noch nicht. „Wenn das von Amtswegen sich ändert, werden wir Anweisungen bekommen, wie wir damit umzugehen haben“, sagt die Apothekerin.

Apothekerin warnt vor Panikmache in Sachen Coronavirus

Sie warnt in dem Zuge vor Panikmache in Sachen Coronavirus: „Jährlich sterben 20.000 Menschen an der bekannten Grippe.“ Der Grippevirus ändere im Laufe der Saison seine Gestalt, sodass die Impfungen nicht immer wirksam sein könnten. Brinkmann-Trötsch hofft, dass es im Laufe der Corona-Verbreitung gelingt, einen Impfstoff zu entwickeln.

Den Hinweis auf die Grippe-Toten macht auch Axel Weinand, Geschäftsführer des Klinikum-Verbundes Marien-Hospital Lünen und Christophorus-Krankenhaus Werne: „Ich warne vor Panikmache. Die bekannte Grippe ist viel folgenreicher.“ Die beiden Häuser hätten sich bislang nicht in besonderer Weise auf mögliche Corona-Fälle vorbereitet. Weinand: „Wir sind sowieso immer vorbereitet.“

Sollte etwa im Christophorus-Krankenhaus Werne eine Patientin mit Verdacht auf den Coronavirus aufgenommen werden, „würden wir ihn wie üblich isolieren“, so Weinand. Sollte sich der Verdacht zur Gewissheit wandeln, „dann würden wir in Abstimmung mit dem Kreisgesundheitsamt handeln.“

Das könne dazu führen, dass der Patient, je nach Zustand, dort isoliert bliebe, oder aber möglicherweise in ein spezielles Krankenhaus wie die Uniklinik Münster verlegt würde. Wienand: „So etwas geht natürlich nur, solange es sich um Einzelfälle handelt.“