Das Baden im Datteln-Hamm-Kanal ist bei Wernern beliebt. Es ist unter Auflagen erlaubt.

© Helga Felgenträger (A)

Freibad eingeschränkt geöffnet - wo gehen die Werner über Pfingsten baden?

rnFreizeit in Werne

Langes Wochenende, warmes Wetter, eingeschränkter Freibad-Betrieb - stürzen sich Wasserfans verstärkt in Flüsse, Seen und Kanäle? Das ist zu vermuten. Aber es ist gefährlich.

Werne

, 29.05.2020, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Temperaturen über 20, am Pfingstmontag sogar bis 25 Grad, Sonne und Wolken im Wechsel - eigentlich perfektes Badewetter am langen Pfingstwochenende (30. Mai bis 1. Juni 2020). Doch wegen der Corona-Krise haben nicht alle Freibäder geöffnet und dann auch noch mit eingeschränkter Kapazität. So wie der Freibad-Bereich des Solebades, der nur unter starken Einschränkungen am 29. Mai öffnet. Ist also eine Ansturm auf Lippe, Kanal und Seen im Bereich Werne zu fürchten?

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Das wohl nicht. Weder Ordnungsamt, Polizei noch Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) haben Erkenntnisse, dass es zu massivem Sturm auf Wasserflächen außerhalb der Freibäder kommen könnte. Zumal das Baden dort meistens verboten ist. Allerdings gibt es einen Bereich außerhalb des geregelten Schwimmspasses, der schon immer gut frequentiert war und jetzt noch stärker gefragt sein könnte.

Wer bestimmte Regeln beachtet, etwa ausreichend Abstand zu Schiffen, darf im Kanal baden. Die gelben Bögen markieren die Position von Leitern in der Spundwand.

Wer bestimmte Regeln beachtet, etwa ausreichend Abstand zu Schiffen, darf im Kanal baden. Die gelben Bögen markieren die Position von Leitern in der Spundwand. © Helga Felgenträger (A)

„Das Baden im Datteln-Hamm-Kanal ist grundsätzlich erlaubt“, sagt Iris Löbbers von der Öffentlichkeitsarbeit des Wasser- und Schifffahrtsamtes Rheine. Und so tummeln sich seit vielen Jahren auch viele Menschen aus Werne an den Ufern des Datteln-Hamm-Kanals an der Stadtgrenze von Werne zu Rünthe.

Im Gegensatz zum Fluss Lippe. Schon seit Generationen warnen Eltern ihre Sprösslinge davor, im namensgebenden Werner Fluss baden zu gehen. „Das kenne ich auch noch“, sagt Werner Kneip vom Ordnungsamt der Stadt Werne, „wegen der Strudel und der Strömungen.“ Außerdem steht das Areal unter Naturschutz, sodass die Lippe als Badeanstalt aus Sicht des Ordnungsamtes völlig unauffällig ist.

Allerdings stürzt sich offenbar doch der ein oder andere Werner Bürger, meist jugendlichen Alters, in die Lippe-Fluten. „Ja“, sagt Thomas Jäger, Sprecher der DLRG Werne auf eine Anfrage der Redaktion, „davon habe ich auch mal gehört, dass dort ab und an gebadet wird.“ Er rät dringend davon ab, Abkühlung in Lippe oder Kanal zu suchen: „Die meisten Badeunfälle passieren an unbewachten Stellen.“

Kanal-Baden grundsätzlich erlaubt, aber...

Auch, wenn das Baden im Datteln-Hamm-Kanal generell erlaubt ist, gibt es laut Sprecherin Iris Löbbers zahlreiche Einschränkungen. So ist das Baden an folgenden Stellen nicht erlaubt:

  • im Bereich bis zu 100 Meter ober- und unterhalb einer Brücke, eines Wehres, einer Hafeneinfahrt, einer Liegestelle oder einer Anlegestelle der Fahrgastschifffahrt,
  • im Schleusenbereich,
  • im Arbeitsbereich von schwimmenden Geräten,
  • an einer durch ein Schwimmverbots-Zeichen gekennzeichneten Stelle.

Außerdem warnt das Wasser- und Schifffahrtsamt vor dem beliebten Springen von Kanalbrücken, da das gefährlich sei. Denn im Wasser treibende Gegenstände wie zum Beispiel leere Flaschen oder spitze Holzstücke würden leicht übersehen. Gegenstände, die sich gerade im Brückenbereich unter der Wasseroberfläche befinden, bergen eine weitere erhebliche Verletzungsgefahr. Zudem unterschätzen die Springer oft die Wassertiefe. Spitze Nagelfelder an den Brücken sollen daher das Erklimmen und Herunterspringen verhindern.

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Manchmal würden Badende Schiffe anschwimmen: „Wer das tut, begibt sich in Lebensgefahr“, heißt es vom Amt. Je nach Schiffstyp und dem Ort des Schwimmers wird dieser vom Sog der Schiffsschraube erfasst und hinein gezogen. Die Schiffsführer könnten badende Menschen oft nicht rechtzeitig oder gar nicht erkennen. Größere Schiffe haben einen Anhalteweg von mehr als einen Kilometer.

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