Foodsharing-Verantwortliche aus Werne freuen sich über Klimaschutzpreis
Foodsharing
Lebensmittel landen täglich millionenfach im Müll. Einige Werner möchten das ändern und engagieren sich im „Foodsharing“. Sie teilen Lebensmittel mit anderen. Nun wurden sie ausgezeichnet.

Ausgezeichnetes Engagement: Die Lebensmittelretter („Foodsaver“ um Karina Psoch (2.v.r.) wurden mit dem Innogy-Klimaschutzpreis ausgezeichnet. © Andrea Wellerdiek (A)
Seit dem Sommer steht eine sogenannte „Fair-Teiler-Station“ bei Karina Psoch vor der Haustür. Sie ist die einzige sogenannte Botschafterin der „Foodsharing“-Bewegung aus Werne. Nun hat die 37-Jährige gemeinsam mit ihren Mitstreiterinnen Inga Schneider und Sabrina Berloger ihre erste Auszeichnung für das Engagement bekommen. Sie sind die Gewinnerinnen des Innogy Klimaschutzpreises.
„Wir sind immer noch alle sprachlos. Das ist ein großes Lob für unsere ehrenamtliche Arbeit. Wir sind sehr stolz darauf“, sagt Karina Psoch. Durch eine Freundin aus Berlin ist sie auf die Bewegung „Foodsharing“ aufmerksam geworden. „Viele Lebensmittel werden einfach arglos weggeworfen und woanders hungern Menschen“, sagt sie. Das wollte sie nicht weiter hinnehmen und ist Botschafterin geworden.
Große Nachfrage
Seit Juni rettet sie mit anderen sogenannten „Foodsavern“ Lebensmittel, die eigentlich in der Tonne landen würden. Das Obst, Gemüse oder Brot etwa können die Supermärkte nicht mehr verkaufen, obwohl es noch genießbar ist. Die „Foodsaver“ holen diese Artikel ab und legen sie in sogenannte „Fair-Teiler-Stationen“ - eine frei zugängliche Box zum Beispiel. Hier darf sich jeder bedienen.
So landet der etwas braune Apfel nicht im Müll, sondern auf dem Teller. Die Box vor der Haustür von Karina Psoch ist regelmäßig leer. Sie muss sie auffüllen, so groß ist die Nachfrage an den Artikeln. „Wir hätten alle nicht gedacht, dass das solche Ausmaße annimmt“, sagt sie und weiter: „Wir sind eine Umweltorganisation. Dass es gleichzeitig auch Klimaschutz bedeutet, war uns gar nicht so richtig bewusst.“ Umso überraschender war die Auszeichnung mit dem Klimaschutzpreis von Innogy.
Für noch mehr Aufmerksamkeit
Der Preis sei wichtig, um noch mehr auf das „Foodsharing“ aufmerksam zu machen, so Psoch. „Jede Initiative für den Umweltschutz verdient unsere Hochachtung und Wertschätzung. Gerade das Umweltschutz-Engagement geschieht oft im Verborgenen. Umso wichtiger ist uns diese Möglichkeit der Auszeichnung“, sagte Innogy-Kommunalbetreuer Dirk Wißel bei der Preisverleihung.
Das Preisgeld von 2500 Euro möchten Karina Psoch und ihre Mitstreiterinnen dazu nutzen, neue Helfer mit Equipment wie etwa Handschuhen auszustatten sowie für Werbezwecke. Bislang sind 31 „Foodsaver“ in Werne im Einsatz.
Sie holen von ihrem Kooperationspartner Rewe Symalla vier Mal wöchentlich Lebensmittel ab, um sie an andere Bürger weiterzugeben. Diese landen dann in den beiden „Fair-Teiler-Stationen“ an der Brucknerstraße (immer samstags steht die Box draußen) und in der Waldstraße (immer freitags).