Dr. Hans-Peter Böhm zeigt auf das seiner Meinung nach überflüssige Schild, das den Fahrradfahrern das Radeln auf der Brücke zum Solebad untersagt. © Jörg Heckenkamp
Radfahren in Werne
Video: ADFC-Mitglied regt sich über Fahrrad-Regelung am Solebad Werne auf
Seit vielen Jahren setzt sich Hans-Peter Böhm für ein fahrrad-freundliches Werne ein - ein mühsamer Weg. Das wurde ihm jüngst wieder deutlich, als er aktuelle Informationen erhielt.
Als Dr. Hans-Peter Böhm (72) vor einigen Tagen Infos von der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte (AGFS) NRW erhielt, wurde ihm bewusst, „wie weit Werne in Sachen Fahrradfreundlichkeit hinterher hinkt“. Der studierte und promovierte Chemiker, jetzt im Ruhestand, bezieht sich auf die Frühjahrstagung der Arbeitsgemeinschaft, bei der es etliche Vorschläge gegeben habe, wie man den Fahrradverkehr fördern könne.
Böhm fasst einige dieser Aspekte zusammen:
Der Radverkehrsanteil muss insbesondere in den Klein- und Mittelstädten spürbar gesteigert werden.Zur Förderung des Radverkehrs und der Nahmobilität bedarf es signifikant mehr Fachpersonal auf allen Ebenen.Eine Förderung des Radverkehrs darf nicht zu Lasten des Fußverkehrs erfolgen.Auf längeren Wegen muss das Fahrrad im Zusammenspiel mit anderen Verkehrsmitteln gedacht werden.Eine Chancengleichheit der Verkehrsmittel erfordert eine hochwertige Infrastruktur für den Rad- und Fußverkehr.Der Schlüsselfaktor ist die Neuorganisation des Parkens.Die Förderung der Nahmobilität bedarf Ausdauer.Um die Ziele der Förderung der Nahmobilität zu erreichen, müssen auch neue, innovative Lösungen umgesetzt werden.Wehmut stieg in Böhm hoch, als er eine Präsentation über die Umsetzung radfreundlicher Aspekte in Münster gesehen hat. „Das ist schon sehr inspirierend, da kommt man ins Träumen“, sagt der Fahrrad-Aktivist im Gespräch mit der Redaktion. Im Vergleich dazu listet er Schwachstellen des Radverkehrs in der Lippestadt auf.
Er meint: In Werne erlebt man täglich, dass die Leichtigkeit und Flüssigkeit des Autoverkehrs oberste Richtschnur für die Verkehrsplanung ist. Fußgänger und Fahrradfahrer sind geduldet, aber Erleichterungen für sie kommen weniger als zögerlich zustande.
Der Fahrrad-Stellplatz am Solebad sei hervorragend, urteilt das ADFC-Mitglied. Leider müssten Benutzer ihr Rad aber dahin schieben. © Jörg Heckenkamp
1. Bestes Beispiel war wohl die letzte Ratssitzung, in der Herr Jasperneite seine Prioritäten mit dem Vorschlag verdeutlichte, von 1,2 Mio. Euro gerade einmal 10.000 € für Fußwege einzuplanen. Der Vorschlag ist zwar nicht durchgekommen, aber erfahrungsgemäß wird es so ähnlich laufen.
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2. Parkplatz vom Solebad - Fußgängerbrücke: Abgesehen von der Marga Spiegel Schule liegt der beste Fahrradabstellplatz vor dem Solebad. Aber man muss sein Rad dahin schieben. Völlig unnötig sind auf der Fußgängerbrücke zwei Drängelgitter aufgestellt, die Radler und Fußgänger wirklich zum Drängeln zwingen.
Nur für Fußgänger erlaubt ist die breite Brücke über die Horne zum Solebad. © Jörg Heckenkamp
3. Verbindung vom Geisthof zur Stockumer Straße: 2021 überhaupt nicht mehr geschnitten, in den Vorjahren immerhin in den Sommerferien.
4. Stockumer Straße westlich der Ampel: Wegen einer Mittelinsel mit zweifelhaftem Sinn ist dort das Fahrradfahren, wenn die Ampel auf grün geschaltet hat, sehr nervig, weil für Autos und Fahrräder gemeinsam kaum Platz ist. Viele Radfahrer fahren dann auf den Bürgersteig, der aber auch nicht besonders breit ist, sodass Behinderung von Fußgängern unvermeidbar ist.
5. Ampelphasen in Werne sind mit wenigen Ausnahmen nur auf den Komfort der Autofahrer ausgerichtet: Die Empfehlungen für den Radverkehr (ERA) scheinen im Stadthaus trotz vielfacher Mahnungen weiterhin unbekannt zu sein beziehungsweise nicht ernst genommen zu werden. Die sogenannten Bettelampeln (z.B. Stockumer Straße, Selmer Landstraße) sorgen dafür, dass Fahrradfahrer eine extra Ampelphase abwarten oder sich in den Autoverkehr einreihen müssen.
6. Wer als Fußgänger vom Solebad in die Innenstadt will, an K&K vorbei, hat die Wahl auf dem Fahrradstreifen zu gehen und Fahrräder zu behindern beziehungsweise weggeklingelt zu werden oder direkt am Kaufhaus entlang sich – im Sommer – zwischen den Tischen der Bäckerei durchzumogeln. Ein durchgehender Fußgängerweg wurde dort schlicht vergessen. Einen ähnlichen Planungsfehler gibt es in der Burgstraße vor dem Notariat.
7. Drängelgitter auf Rad/Fußwegen gibt es in Werne noch immer reichlich, es sind in den letzten Jahren sogar neue montiert worden.
Darum nervt Hans-Peter Böhm die Situation am Solebad. rn.de/werne
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