Fabrik Böcker will durch Umbau Lärm vermeiden

Bürgeranhörung

30 bis 35 Prozent Wachstum strebt die Böcker-Maschinenfabrik an ihrem Standort Werne in den kommenden zehn Jahren an. Das bleibt nicht ohne Folgen für die Anwohner – weshalb Unternehmen und Stadtverwaltung zu einer Bürgeranhörung eingeladen hatten. Streit gibt es um die Punkte Verkehr und Lärm.

WERNE

, 09.12.2015, 18:56 Uhr / Lesedauer: 2 min

Rund 50 Personen nahmen am Dienstagabend an der weitestgehend sachlichen Diskussion teil. Böcker-Prokurist Claus Hoffmann erklärte zunächst, was sich die Firma in Zukunft vorstellt. „Drei bis fünf Prozent konstantes Wachstum pro Jahr bis 2025“, formulierte Hoffmann die Idealvorstellung, fügte aber hinzu: „Wir haben keine Glaskugel.“ Wenn alles läuft wie geplant, sollen auf dem acht Hektar großen Werksgelände an der Lippestraße nicht nur neue Hallen entstehen, sondern auch rund 100 neue Arbeitsplätze.

Abriss oder Sanierung alter Hallen

Die Voraussetzungen dafür soll ein neuer Bebauungsplan für das Gelände schaffen. Dieser sieht unter anderem vor, dass die Baugrenzen im Osten des Geländes bis auf drei Meter an den Stollenweg heranrücken. Die dort vorhandenen Grünflächen als Abgrenzung sollen erhalten bleiben, werden aber im südlichen Teil verkleinert. „Dafür sollen die Gehölze als Abgrenzung zum Stollenweg aufgewertet werden“, so Hoffmann.

 

Weitere Maßnahmen seien unter anderem eine zentrale Durchfahrt auf dem Werksgelände, um die Gabelstapler und damit den Lärm vom nördlichen Weg parallel zur Klöcknerstraße fernzuhalten, und der damit verbundene Teilabriss der alten Hallen. „Ob hier ein vollständiger Abriss oder eine Sanierung in Betracht kommen, steht noch nicht fest“, erklärte Hoffmann.

LKWs auf ausgebaute Straße umlenken

Mit dem geplanten Wachstum würde sich das Verkehrsaufkommen um zehn bis 15 Prozent erhöhen. Das betreffe laut Hoffmann aber kaum den LKW-Verkehr. „Hier gehen wir von einer Größenordnung von einem bis drei Fahrzeuge mehr pro Tag aus. Im Vergleich zum Gesamtverkehrsaufkommen ist das zu verkraften.“

Jetzt lesen

 

Die Anwohner sorgten sich auch mehr um den Lärm, den die LKW verursachen: Da die Lippestraße in einem sehr schlechten Zustand ist, höre man jedes Schlagloch. Die Anregung aus dem Plenum lautete, den Schwerlastverkehr künftig verstärkt über die besser ausgebaute und weniger bewohnte Klöcknerstraße zum Werk zu leiten.

Sanierung könnte Schatten verursachen

Weiterhin bestanden Zweifel, ob das Unternehmen die für Mischgebiete vorgeschriebenen Lärmschutzwerte von 60 Dezibel am Tag und 45 Dezibel bei Nacht (beziehungsweise 55 Dezibel und 40 Dezibel im Wohngebiet Beckingsbusch) einhalten kann. Denn nach wie vor würden zum Beispiele offene Hallentore morgens um 6 Uhr für viel Lärm sorgen.

Hier wies Hoffmann darauf hin, dass die geplanten Neubauten nur noch Tore zum Werksgelände hin erhalten würden. „Außerdem würden durch Sanierungen der Fassade weiterer Lärmschutz entstehen.“ Die Kehrseite: Die Gebäude stehen näher an der Grundstücksgrenze und werfen möglicherweise einen Schatten. Hier lautete der Vorschlag des Plenums, dass die Baugrenzen mehr Abstand zur Grundstücksgrenze haben sollten.

Jetzt lesen

Schlagworte: