Ornithologe Klaus Nowack beobachtet den Nistplatz der Rohrweihe in Werne.

Ornithologe Klaus Nowack beobachtet den Nistplatz der Rohrweihe in Werne. © Püschner, Nowack

Ornithologe klärt auf: Dieser Greifvogel nistet in Werne

rnEinziger Nistplatz im Kreis Unna

Ein besonderer Greifvogel hat im Werner Stadtgebiet seinen Nistplatz. Ornithologe Klaus Nowack verrät, warum er in der Brutzeit unter keinen Umständen gestört werden darf.

Werne

, 27.07.2022, 12:15 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Tiere sind stehen unter Naturschutz. Im Kreis Unna befindet sich die einzige bekannte Brutstelle im Werner Stadtgebiet. Die Vögel sind bei der Wahl ihres Standortes sehr wählerisch und müssen mit größter Vorsicht behandelt werden.

Jetzt lesen

Beim betroffenen Greifvogel handelt es sich um die Rohrweihe. Man erkennt die Vögel im Flug vor allem an ihren V-förmig nach oben gehaltenen Schwingen. Klaus Nowack, Ornithologe der Interessengemeinschaft für Ornithologie und Naturschutz „IGONA“ aus Werne, erklärt, warum es wichtig ist, dass die Tiere auf jeden Fall ihre Ruhe haben und woran man eine erfolgreiche Brutzeit erkennen kann.

Ein empfindlicher Zeitraum bei den Tieren ist vor allem die Eiablage. „Wenn die Vögel in der Zeit der Eiablage gestört werden, geben sie die Brut sofort auf“, erklärt Nowack. Aber damit nicht genug. „Sie kehren auch nie wieder an den Ort zurück“, führt der Ornithologe aus. Da die Tiere Bodenbrüter sind, können sie sich auch nicht in den Bäumen verstecken, was die Gefahr, dass jemand sie zufällig entdeckt und in der Brutzeit stört, deutlich erhöht.

Genauer Standort muss geheim bleiben

Wo genau sich in Werne der Nistplatz der Rohrweihen befindet, bleibt unbekannt. Das ist genau so gewollt und auch wichtig für die Vögel. „Die Rohrweihen sind in dem Gebiet geschützt. Es ist auch als Naturschutzgebiet ausgeschrieben“, sagt Nowack. Die Beobachtung des Nistplatzes erfolgt nur aus einer sicheren Entfernung, um die Vögel nicht zu stören.

Eine junge Rohrweihe im Flug.

Eine junge Rohrweihe. Der Greifvogel gehört auch zu den Zugvögeln. © Foto: Klaus Nowack

„Es sind einige Menschen damit beschäftigt, die Vögel aus sicherer Entfernung zu beobachten“, so Nowack. Dabei gilt es aufmerksam zu sein und auf die Details zu achten. „Wenn man in der Brutzeit sehen kann, dass beispielsweise Nahrung eingeflogen wird, dann ist das schon ein Erfolg“, so der Ornithologe, „denn dann sieht man, dass Junge da sind.“ Meistens sind es laut Nowack zwei Jungtiere pro Brut.

Jetzt lesen

Das Brutrevier der Rohrweihen in Werne sei laut Nowack bereits seit längerem bekannt. Anders als das kürzlich entdeckte Nest in einem Getreidefeld bei Ascheberg. Das Werner Nest liegt nicht in einem Getreidefeld, sondern in einem der natürlich vorkommenden Brutgebiete des Greifvogels. Der genaue Standort des Nests könne sich schon mal ändern, „aber das Revier bleibt gleich“, sagt der Ornithologe aus Werne.

In Deutschland gibt es laut „NABU“ noch etwa 6.500 - 9.000 Brutpaare. Im Winter ziehen die Vögel mehrheitlich in den Süden nach Afrika. Der Bestand der Vögel in Deutschland gilt als stabil.

Schlagworte:
Lesen Sie jetzt