Die ganze Familie Lohmann aus Stockum leidet unter den Folgen des Eichenprozessionsspinners. Annegret Lohmann (65) erzählt, was ihr und ihrer Familie geholfen hat. © Andrea Wellerdiek

Eichenprozessionsspinner in Werne

Wohnen an den Eichen: Eine ganze Familie kämpft mit Folgen des Eichenprozessionsspinners

Der Eichenprozessionsspinner wird zur Plage. Viele leiden unter allergischen Reaktionen, weil sie die Raupenhaaren berührt oder eingeatmet haben. Auch eine ganze Familie ist betroffen.

von Andrea Wellerdiek

Werne, Stockum

, 26.06.2019 / Lesedauer: 3 min

Der Weg zum Hof der Familie Lohmann führt entlang einer Eichenallee. Nur einige Meter weiter liegt ein Wald mit Eichen. Hier wütet der Eichenprozessionsspinner (EPS). Und das hat Folgen für die gesamte Familie Lohmann. „Mein Mann, meine Töchter, mein Schwiegersohn und ein Enkelsohn sind betroffen. Wir haben es alle“, sagt Annegret Lohmann.

Die 65-Jährige streift mit ihrer rechten Hand über den linken Unterarm. Einige Pusteln sind noch zu sehen. Die Creme, die ihr Mann vom Arzt verschrieben bekommen hat, hat ihr aber schon sehr geholfen. „Ich creme mich zweimal täglich damit ein. Der Juckreiz wird dadurch gelindert“, erzählt sie.

Mittlerweile hat Annegret Lohmann, die sich als einzige der Familie fotografieren lassen wollte, weniger Pusteln an den Armen. Eine Salbe aus der Apotheke lindert den Juckreiz. © Andrea Wellerdiek

Ausschlag und Atembeschwerden

Ihr Mann Wilhelm, der neben ihr sitzt, nickt zustimmend. Ihn hat es besonders erwischt. Denn er hat allergisch reagiert, hat neben den vielen Pusteln an Armen und Oberkörper auch Atembeschwerden. Vorher habe er noch nie Probleme mit Allergien gehabt, erzählt der 72-Jährige. Gerade hat er sich eine weitere Salbe gegen den Juckreiz und ein Antiallergikum vom Arzt geholt.

Seit gut einer Woche hat das Ehepaar Lohmann Beschwerden, weil es mit den Härchen des Eichenprozessionsspinners in Kontakt gekommen ist. Und das wundert nicht, blickt man einmal rund um den Hof der Familie an der Straße Blasum. In unmittelbarer Nähe sind viele Eichen zu sehen.

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Öfter mit dem Auto, statt mit dem Rad unterwegs

Annegret Lohmann zeigt auf eine Pflanze auf dem Hof. Sie war 2018 mit der giftigen Raupe befallen. Nachdem die Nester entfernt wurden, gab es in diesem Jahr keine EPS mehr zu sehen, erzählt Annegret Lohmann. Dennoch ist die Familie betroffen.

Annegret Lohmann fährt gern mit dem Fahrrad. Vielleicht habe sie auf der letzten Radtour von Olfen nach Werne die Härchen berührt. Nun nimmt sie schon eher wieder das Auto, sagt die 65-Jährige.

Annegret Lohmann zeigt auf die Eiche, die im vergangenen Jahr befallen war. Rund um den Hof der Familie stehen viele Eichen. © Andrea Wellerdiek

Großen Bogen um Eichen machen

Und um die Eichen macht die Familie nun einen großen Bogen. Das fällt nicht leicht. „Hier gibt es überall Eichen. Es führt kaum ein Weg daran vorbei“, sagt Wilhelm Lohmann.

Wenn sie wieder zu Hause sind, gehen sie zunächst duschen und cremen sich mit der Salbe ein. Die Kleidung, die sie draußen getragen haben, wird gleich gewaschen. Und die Salbe, die gegen den Juckreiz hilft, geht in der Familie reihum.

Beschwerden können weiter anhalten

Nur der fünfjährige Enkelsohn Anton darf die mit Kortison versehene Creme nicht nehmen. Er habe eine Salbe bekommen, die auch gegen Windpocken hilft, erzählt Wilhelm Lohmann. Die Beschwerden können noch weiter anhalten. Denn: Auch wenn die Raupen im Juni/Juli zu Faltern werden, bleiben die Gespinstnester mit den Brennhaaren erhalten. Auch Jahre später kann es zu allergischen Reaktionen beim Kontakt mit den Haaren kommen.

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