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Trotz Vorbeugung: Eichenprozessionsspinner ist wieder in Werne und Herbern zu sehen
Eichenprozessionsspinner
Der Eichenprozessionsspinner hat wieder Bäume befallen - trotz vorbeugender Maßnahmen. Auch wenn die Einsätze überschaubar sind: Der Kampf gegen die kleine Raupe hat schon viel Geld gekostet.
Im vergangenen Jahr war der schwindelige Name der Raupe für viele noch nicht geläufig. Doch spätestens nach dem Wetter-Ausnahmejahr 2018 ist der Eichenprozessionsspinner, kurz EPS, allseits bekannt. Und er ist wieder da, auch in Werne und Herbern.
Die Tiere müssen vor allem an sensiblen Orten wie Schulen oder Kindergärten entfernt werden. Denn wer die Härchen der Raupen berührt, kann unter Juckreiz, Hautrötungen oder Bindehautentzündungen leiden. Gelangen die Haare in die Atemwege, führt dies zu Entzündungen und Atemnot.
Vorbeugung hilft nicht an allen Stellen
Bereits Ende April haben die Verantwortlichen der Stadt Werne die Schädlingsbekämpfungsfirma Angelkort aus Herbern zur Vorbeugung gegen die Ausbreitung der Raupe gerufen. Wie sich jetzt zeigt, hat dies nur bedingt zur Eindämmung geführt.
„Die meisten Maßnahmen haben gegriffen. Aber die Eichen, die wir nicht eingesprüht haben, sitzen wieder voll“, erklärt Monika Angelkort aus der Geschäftsleitung der Firma Angelkort.
Befallene Bäume mit Bakterium besprüht
Die Expertin ist sich sicher, dass noch mehr Bäume mit dem Eichenprozessionsspinner befallen worden wären, wenn man sie nicht zuvor geschützt hätte. Dabei haben die Mitarbeiter der Firma Angelkort vor allem die schon im vergangenen Jahr befallenen Bäume mit einem Bakterium besprüht.
Zurzeit sei man aber in der Ursachenforschung, wieso nicht alle behandelten Bäume vor dem Eichenprozessionsspinner geschützt werden konnten: Sonnenreiche Tage und Wind könnten etwa eine Rolle gespielt haben.
Raupen auf Wanderschaft
So haben sich in diesen Tagen wieder einige Raupen an Eichen eingenistet. Zum Beispiel an der Uhlandstraße: „Da ist von sechs behandelten Eichen eine befallen“, erklärt Angelkort. In dem aktuellen Stadium der Raupen könne man die Tiere nur durch das Absaugen bekämpfen.
„Manche Leute fragen sich vielleicht, wieso wir an derselben Eiche mehrmals saugen. Das liegt aber daran, dass die Raupen sich verstecken. Sie wandern“, erklärt die Expertin.
Nicht nur einheimische Eichen befallen
Ebenso am Grote Dahlweg, am Bellingholz und am Stadthaus seien bereits Bäume befallen, erzählt Burkhard Klinkhammer, zuständig für den Umweltschutz bei der Stadt Werne. Dabei beobachtet er auch, dass mittlerweile nicht nur die einheimischen, sondern auch Scharlach-Eichen und Rot-Eichen betroffen seien. Wie im vergangenen Jahr könnte die Stadt wieder Warnschilder aufstellen zum Hinweis auf den EPS.

Im vergangenen Jahr warnte die Stadt mit Schildern vor dem Eichenprozessionsspinner. Auch in diesem Jahr könnten Hinweisschilder zum Einsatz kommen. © Jörg Heckenkamp (A)
Warnschilder schon bestellt
Entsprechende Schilder hat Klinkhammer bereits am Dienstag, 4. Juni, beim Bauhof bestellt. Diese könnten bald am Fürstenhof oder an Spielplätzen - zum Beispiel an der Lippestraße - stehen. An diesen Stellen hatte der EPS Bäume im vergangenen Jahr befallen. Bislang seien die Bäume in diesem Jahr noch nicht betroffen, so Klinkhammer.
Anders ist das am Grote Dahlweg. Dort sollen die Raupen laut Klinkhammer bis zu diesem Donnerstag, 5. Juni, abgesaugt werden. Hier feiert der Schützenverein Frohsinn 07 am Wochenende sein Schützenfest.
Viel Geld in Vorbeugung gesteckt
Durch vorbeugende Schutzmaßnahmen hält sich der Befall des Eichenprozessionsspinner im Allgemeinen aber (noch) im Rahmen. Bislang hat die Stadt Werne laut Klinkhammer bereits 9000 Euro bezahlt. Durch die Nachbehandlung seien 5000 Euro hinzugekommen. Und der Experte glaubt nicht, dass es dabei bleibt.
Man habe im Kampf gegen die Raupen aktuell gut zu tun und sei regelmäßig mit zwei Teams im Einsatz, erzählt auch Monika Angelkort von der gleichnamigen Firma.
In Herbern wurden bisher Eichen rund um die kirchlichen Kindergärten und die Profilschule besprüht. Zudem haben Privatpersonen um Hilfe von Angelkort gebeten. Es hält sich aber in Grenzen. „Im letzten Jahr hatten wir so viel wie nie zuvor mit dem Eichenprozessionsspinner zu tun“, sagt Angelkort.