
© Jörg Heckenkamp
Einsatz wegen Drachenlord in Werne: Polizei erteilt mehrere Platzverweise
Stadthotel im Kolpinghaus
Im Zuge des Polizeieinsatzes am Stadthotel im Kolpinghaus haben die Beamten am Mittwoch mehreren Personen Platzverweise erteilt. Grund des Einsatzes war der Youtuber „Drachenlord“.
Immer wieder tauchten am Mittwoch (20. April) rund um das Stadthotel im Kolpinghaus an der Alten Münsterstraße Personen auf, die offenkundig zur „Hater-Szene“ des Youtubers Drachenlord alias Rainer Winkler zählten. Zuvor war bekannt geworden, dass sich Winkler, der seit Jahren in Konflikt mit seinen Anti-Fans steht, in besagtem Hotel aufhält.
Neben dem Drachenlord hatte auch Hotelbetreiber Horst Nußbaum den Zorn der sogenannten Hater auf sich gezogen. Im Gespräch mit unserer Redaktion berichtet er am Donnerstag (21. April) unter anderem von wüsten Beschimpfungen. Zudem habe er inzwischen rund 400 Anrufe erhalten, größtenteils von unbekannten beziehungsweise falschen Rufnummern.
Polizei erteilt 11 Personen am Kolpinghaus einen Platzverweis
Etliche Male standen Pizza- und Döner-Lieferdienste vor seiner Tür. Die Bestellungen hatten Unbekannte in seinem Namen abgegeben. Mehrfach hatten sich die Hater außerdem in kleinen Gruppen vor Ort getroffen, um Videos und Fotos zu machen. Dabei posierten sie beispielsweise vor Winklers Auto. Nußbaum verständigte die Polizei, die sich daraufhin mit mehreren Fahrzeugen und Einsatzkräften rund um das Gebäude positionierte und mehrere Personen kontrollierte.
Laut Angaben der Kreispolizeibehörde Unna erteilten die Beamten am Mittwoch insgesamt 11 Personen einen Platzverweis - in erster Linie, weil diese sich unerlaubt auf dem Gelände des Kolpinghauses aufhielten. Solche Maßnahmen dienten unter anderem als präventives Mittel zur Verhinderung weiterer Straftaten. Man werde nun schauen, wie sich die Situation entwickelt, erklärte Pressesprecherin Vera Howanietz auf Anfrage unserer Redaktion.
Hotelier spürt erhebliche geschäftsschädigende Wirkung
Klar sei, dass man möglichen Straftaten wie Bedrohung und Sachbeschädigung in jedem Fall konsequent nachgehen werde. Eine Anzeige wegen Bedrohung gegenüber dem Hotelbetreiber habe man am Mittwoch bereits geschrieben, so Howanietz. Winklers Fahrzeug befindet sich inzwischen nicht mehr auf dem Gelände.
Horst Nußbaum hofft, dass nun möglichst schnell wieder Ruhe einkehrt. Denn das Verhalten der Drachenlord-Hater hat eine erhebliche geschäftsschädigende Wirkung. Er habe beispielsweise bereits mehrere Stornierungen von besorgten Gästen erhalten, die nun lieber nicht mehr anreisen wollen.
Im Internet fanden sich zudem binnen weniger Stunden zahlreiche fingierte Bewertungen des Hotels. Die User gaben sich als Gäste aus und bezogen sich in ihren absurden Kommentaren auch auf Rainer Winkler, den sie etwa als „fetten Oger“ bezeichneten, der im Hotel sein Unwesen treibe.