Neue Wiehagen-Sporthalle
Stadt Werne spekuliert auf Millionenbetrag für neue Doppelturnhalle
Der große Zuspruch von i-Männchen zur neuen Wiehagenschule macht einen Ausbau der erst neu gebauten Schule nötig. Jetzt kommt womöglich noch ein weiterer Neubau hinzu.
Der Neubau der Wiehagenschule ging Ende des Jahres 2019 auf dem Gelände der ehemaligen Weihbachschule an der Stockumer Straße in Betrieb. Nun, nach nur wenigen Jahren, platzt der Neubau aus allen Nähten. Wegen der Beliebtheit der Schule bei den Werner Eltern ist eine Fünfzügigkeit nötig. Und damit ein Umbau- und Neubau des Schulgebäudes. Aber auch nebenan tut sich womöglich baulich etwas.
Es geht um die alte Turnhalle der Weihbachschule, die heute die Wiehagenschüler nutzen. Allerdings reicht die alte Halle nicht aus, sodass die Grundschule zudem die Halle der ehemaligen Barbara-Schule mit nutzt. Die Idee der Verwaltung: An anderer Stelle eine neue Doppelhalle mit Zusatzräumen zu bauen. Das Charmante an der Idee: Die Stadt Werne bekäme eine neue Sporthalle, wenn alles gut läuft, gut zur Hälfte der Kosten.
Denn Werne möchte ein Förderprogramm für den Neubau der Wiehagen-Turnhalle anzapfen. Es handelt sich dabei um einen Fördertopf des Bundes, aus dem Werne bereits vor einigen Jahren schon eine dicke Finanzspritze bekommen hat - nämlich einen guten Millionenbetrag zur Sanierung der Sportanlage im Dahl.
Die alte Weihbach-Sporthalle am neuen Standort der Wiehagenschule an der Stockumer Straße ist in die Jahre gekommen und zu klein. © Felix Püschner
Dieses Mal ginge es um einen noch höheren Betrag. Nach aktueller Schätzung würde der Doppelhallen-Neubau rund 6,8 Millionen Euro kosten. Aus dem Fördertopf kämen, so man den Zuschlag erhält, 45 Prozent davon, also rund 3,2 Millionen Euro. Den Rest müsste die Stadt stemmen.
Bürgermeister Lothar Christ stellte dem Stadtrat diese Pläne auf der jüngsten Sitzung am 28. September 2022 im Kolpingsaal vor. Er machte den Bedarf eines solchen Neubaus deutlich. „Alleine bei einer Vierzügigkeit der Wiehagen-Schule brauchen wir schon zwei Turnhallen-Einheiten. Wir decken das jetzt mit zwei alten Hallen ab. Bei einer Fünfzügigkeit sollten wir die alte Halle abreißen und eine neue Zweifachhalle bauen.“
Sporthallen-Neubau nicht auf dem Schulgelände Wiehagen
Allerdings, so der Vorschlag der Verwaltung, solle der Neubau nicht auf dem Gelände der alten Halle entstehen. Das würde die Schulhoffläche unzumutbar um gut ein Drittel verkleinern. Die Lösung: Der Neubau soll auf einem gemeindeeigenen Grundstück in der Nähe Platz finden. Nämlich auf dem Areal des jetzigen Bolzplatzes an der Ecke Stollenweg/Klöcknerstraße/Waldstraße. Der Bürgermeister: „Wir empfehlen, zunächst den Förderantrag zu stellen und Genaueres in den nächsten Sitzungen als Informationen einfließen zu lassen.“
Die CDU sah das skeptisch. Fraktionsvorsitzende Uta Leisentritt sagte: „Wir werden uns enthalten. Wir sind für Förderanträge, aber wir sehen ein großes Problem, weil es nicht in den Ausschüssen vorbesprochen ist.“ Außerdem sei der Standort nicht gerade ideal. Leisentritt kann sich eine neue Sporthalle eher auf einem Grundstück am Dahl vorstellen, „auch wenn wir wissen, dass es nicht unser Grundstück ist“.
Kritik von der CDU an Neubau-Plänen
Weiterer Kritikpunkt der CDU: Das Vorhaben sei nicht mit den Vereinen besprochen worden. Das vorgeschlagene Grundstück sei zu klein für ausreichend Parkplätze. Leistentritt abschließend: „Man soll sich erst über einen Neubau und den Standort einig werden, dann den Förderantrag stellen.“
Obwohl die FPD das Vorhaben generell begrüßt, hat sie doch finanzielle Bedenken. Claudia Lange: „Wir sollten nicht zu viel Geld ausgeben.“ Marita Funhoff (SPD) hat dagegen eine andere Meinung: „Wir unterstützen das, der Standort ist gut. Wir begrüßen auch, dass in dem Zuge Multifunktionsräume geschaffen werden. Wir vergeben uns mit diesem Förderantrag nichts und hoffen, dass er bewilligt wird.“
Rolf Weißner (CDU) warf ein: „Hat man an dem ausgesuchten Standort schon geschaut, ob es da Altlasten gibt?“ Lothar Christ antwortete, dass die Untersuchungen liefen, aber noch keine Ergebnisse vorlägen. Er plädierte noch einmal für den stadteigenen Bolzplatz und sprach sich gegen eine Lösung im Dahl aus. „Eines ist klar: Ein Grundstück wie im Dahl, das uns nicht gehört, werden wir so schnell nicht bekommen.“
Mit großer Mehrheit stimmte der Stadtrat zu, den Förderantrag zu stellen.
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