
Silvia Rohn, hier mit Hund Kenai, ärgert sich über kriminelle Ereignisse rund um ihr Geschäfts Working Dog am Neutor. „Hunde sind ehrlicher.“ © Jörg Heckenkamp
Einbruch, Diebstahl, Betrugsversuch: Silvia Rohn „maßlos enttäuscht von Menschen“
Werner Ladeninhaberin
Silvia Rohn erlebt in ihrem Laden „The Working Dog“ in der Werner Innenstadt seit der Eröffnung Anfang des Jahres gleich mehrere (versuchte) Straftaten. Das kratzt an ihrem Menschenbild.
Noch nicht einmal seit einem Jahr hat Silvia Rohn ihren Laden „The Working Dog“ am Neutor in Werne. Doch nachdem sie im Januar 2022 eröffnete, wurde in ihrem Laden für Hundezubehör eingebrochen, ein Betrug versucht und ihr Handy geklaut. „Ich bin maßlos enttäuscht von den Menschen. Hunde sind ehrlicher“, sagt sie.
Alles begann im Februar, einen Monat nach der Eröffnung. Eines Morgens kommt Rohn in ihren Laden und sieht, dass das Fenster an der Seite offen ist. Die Theke ist komplett leer, zwei iPads weg. Die Polizei kommt, eine Anzeige wird aufgenommen. Doch lange hört die Ladenbesitzerin nichts mehr.
„Vor Kurzem habe ich Post bekommen, dass der Einbrecher gefunden, aber das Verfahren eingestellt wurde. Er wurde wegen anderer, schwerwiegenderer Taten verurteilt. Da fiel der Einbruch nicht mehr ins Gewicht.“

Im Laden „The Working Dog“ gibt es verschiedenstes Hundezubehör. © Andrea Wellerdiek
Das kann die zuständige Staatsanwaltschaft Dortmund bestätigen. „Der Täter wurde in einem anderen Verfahren zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt“, erklärt Pressesprecher Henner Kruse.
Mann versucht, durch Trick Wechselgeld zu bekommen
Doch bei diesem einen Fall bleibt es nicht. Im September versucht ein Kunde einen Wechselgeld-Betrug bei Rohn. „Er wollte etwas Günstiges kaufen und hat mir einen Schein gegeben. Den wollte er dann aber wieder zurück, weil er noch etwas anderes kaufen wollte. Dann hat er mich nach Wechselgeld gefragt.“
Aber der Inhaberin fällt auf, dass sie gar kein Geld mehr von dem Mann hat. Christian Stein, Pressesprecher der Polizei im Kreis Unna, kommt das beschriebene Vorgehen bekannt vor. „Das ist ein typisches Muster. Das kommt immer mal wieder vor.“
Ratschläge der Polizei an Verkäufer:
- In stressigen Situation Ruhe und Übersicht behalten
- Wachsam sein, wenn größere Summen mit kleinen Scheinen bezahlt werden
- Sich nicht ablenken lassen, wenn der Kunde beim Bezahlvorgang redet
- Ruhig und vorsichtig das Geld zählen oder es sich vorzählen lassen
- Bei Misstrauen sofort den Notruf wählen
Die bislang letzte (versuchte) Straftat in Rohns Laden ereignet sich am Mittwoch (12. Oktober). Da wird ihr ihr Handy von einer Frau geklaut. „Ich weiß, wer das war. Ich habe sie auf Kamera.“
Nach dem Diebstahl rennt die Täterin aus dem Laden und zu einem Auto, das wegfährt. Bei der letzten Standort-Abfrage kurze Zeit nach der Tat befindet sich das Handy in der Nähe der Freilichtbühne. Danach gibt es keine Spur mehr.
Polizei-Pressesprecher Stein könne aus ermittlungstaktischen Gründen nichts zu Ermittlungsstand sagen. „Der Fall wurde von der Kriminalpolizei übernommen.“
„Ich bin sauer auf mich selbst“, sagt Rohn, die die Fälle sichtlich mitgenommen haben. „Das reicht mir für den Rest meines Lebens.“
Hat im Mai 2020 in der für den Lokal-Journalismus aufregenden Corona-Zeit bei Lensing Media das Volontariat begonnen. Kommt aus Bochum und hatte nach drei Jahren Studium in Paderborn Heimweh nach dem Ruhrgebiet. Möchte seit dem 17. Lebensjahr Journalist werden.
