Overmann bietet neuerdings einen Lieferservice an. © Sylva Witzig
Coronavirus
Coronavirus bereitet Kaufleuten in Werne „tiefe Sorgenfalten bis hin zu Existenzängsten“
Der Coronavirus verunsichert die Menschen, auch in Werne. Den Einzelhändlern bereitet das Sorge. Wir haben nachgefragt, wie die Geschäfte mit der neuen Situation umgehen.
Die Stimmung ist zwischen ernst und gefasst und geht bis hin zu Existenzängsten“, sagt Hubertus Waterhues, Sprecher der Werner Innenstadt-Kaufleute und Inhaber der Buchhandlung Beckmann. In Werne gibt es Stand Montag zwar noch keinen Fall des Coronavirus, erreicht hat es die Stadt auf indirekter Weise aber trotzdem. Einige Geschäfte würden weniger frequentiert, sagt Waterhues. Das bereite dem einen oder anderen Kaufmann „sehr tiefe Sorgenfalten“.
Im Schaufenster des Lebensmittelladens Overmann an der Steinstraße hängt seit drei Tagen ein Schild mit nur zwei Wörtern: Wir liefern. „Ich habe gedacht, in der Kürze liegt die Würze“, sagt Clemens Overmann, Inhaber des Geschäfts. Seit rund vier Wochen beschäftigt sich der Inhaber mit dem Coronavirus. „Es wurde immer wahrer und wahrer. Dann fing es mit dem Desinfektionsmittel und dem Toilettenpapier an.“
„Es gibt keine Engpässe“
Normalerweise beliefert der Einzelhändler Schulen, OGS und Kitas in Werne mit Obst, Gemüse und Fleisch. Dieser Geschäftszweig, der rund 15 Prozent des Umsatzes des Ladens ausmacht, fällt nun weg. Auf die Frage nach der aktuellen Stimmungslage sagt Overmann: „Gut ist anders.“ Auch wenn nun vermehrt der Durchschnittseinkäufer in den Laden käme.
Um auf die Einbußen zu reagieren, beliefert der Lebensmittelhändler Kunden nun auch zu Hause. Wer die Bestellung nicht im Laden aufgeben kann, der kann sich auch telefonisch unter (02389) 3285 melden. Die Mitarbeiter packen die gewünschten Waren dann morgens zusammen und liefern sie an die Kunden.
Overmann-Mitarbeiter Yaser Aslaner packt eine Kiste für den Versand. © Sylva Witzig
Clemens Overmann hat einen Aushang in seinem Schaufenster befestigt: Overmann liefert seine Waren auch. © Sylva Witzig
Er ist den Menschen im Gesundheitswesen, bei der Polizei und der Feuerwehr dankbar für ihre Arbeit. Und auch den Kassierern im Einzelhandel, die täglich Kundenkontakt haben: „Wir müssen uns damit gedanklich auseinandersetzen. Es ist ja alles nicht ungefährlich“, sagt Overmann. Und drei Meter Abstand zu den Kunden sei eben auch nicht möglich.
Herrenmode per Anruf nach Hause geliefert
Georg Schlomberg, Leiter des Rewe-Marktes Symalla am Konrad-Adenauer-Platz äußert sich zur aktuellen Lage kurz: „Die Leute kaufen alles, Toilettenpapier, Mehl. Wir tun unser Bestes.“ An den Kassen gebe es Desinfektionsmittel. Mit dem Tragen von Masken werde das Team aber nicht beginnen. „Das ist nur Panikmacherei“, so Schlomberg. Einen Lieferservice bietet der Rewe-Markt nicht an, man stehe aber in Kontakt zu dem Team von „Alle gemeinsam, keiner einsam“, das einen Einkaufsservice für Risikogruppen in Werne anbietet.
Herrenausstatter Christoph Schmersträter bietet seit Montag offiziell einen Lieferdienst an. Für Altenheime gab es diesen Service schon länger. © Sylva Witzig
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