Die Astrid-Lindgren-Schule in Kamen ist eine von über 40 Schulen mit Corona-Fällen im Kreis Unna.

© Stefan Milk

Corona-Fälle unter Schülern: Neuer Negativrekord im Kreis Unna

rnCorona und Schulen

Die Corona-Lage in der Altersgruppe der schulpflichtigen Kinder hat sich weiter verschlechtert. An den Schulen im Kreis Unna ist die Zahl infizierter Schüler derweil etwas zurückgegangen.

Kamen, Kreis Unna

, 17.12.2021, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Heimische Schüler haben sich zu früh gefreut: Vorgezogene Weihnachtsferien hat Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) diesmal trotz hoher Corona-Zahlen ausgeschlossen. Die Landesregierung wolle alles dafür tun, die Schulen offen zu halten und den Präsenzunterricht zu sichern.

An der schlechten Lage ändern auch neue Negativrekorde im Kreis Unna nichts. Die 7-Tages-Inzidenz in der Altersgruppe der 10- bis 14-Jährigen erreichte nach Angaben des Landeszentrums Gesundheit diese Woche die Marke von 606,5. Negativrekord auch in der Gruppe der Fünf- bis Neunjährigen: 574,4 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen. Und auch bei den 15- bis 19-Jährigen war der Wert von 376,9 bislang unerreicht.

46 von 106 Schulen in neun Kommunen im Kreis Unna sind derzeit nach Angaben des Kreises Unna von mindestens einem Corona-Fall betroffen (Vorwoche: 48 Schulen). Insgesamt wurden 102 Schülerinnen und Schüler positiv auf das Coronavirus getestet, die nun zu Hause bleiben müssen (Vorwoche: 112). Dazu kommen 42 Kontaktpersonen, also in der Regel Mitschüler, in Quarantäne (Vorwoche: 108). Die Statistik wird wöchentlich auf Kreisebene erhoben und spiegelt den Stand von Mittwoch (15.12.) wider. Insgesamt gibt es über 45.000 Schüler.

Nur gelockerte Quarantäne-Regeln verhindern, dass ganze Klassen zu Hause bleiben müssen, wenn ein Mitschüler infiziert ist. Die Praxis, in der Regel nur den Infizierten nach Hause zu schicken, wird mit der am 2. Dezember wieder eingeführten Maskenpflicht begründet sowie mit den Schnelltests, die je nach Schulform zwei- oder dreimal in der Woche in der Klasse durchgeführt werden. Und so sieht die Corona-Statistik des Kreises Unna aus:

  • Bergkamen (3 Schulen, 5 Corona-Fälle, keine Quarantäne-Fälle)
  • Bönen (3 Schulen, 7 Fälle)
  • Kamen (4 Schulen, 9 Fälle)
  • Fröndenberg (1 Schule, 1 Fall)
  • Holzwickede: keine Fälle
  • Lünen (13 Schulen, 40 Fälle, 21 Betroffene in Quarantäne)
  • Schwerte (8 Schulen, 16 Fälle, 10 Quarantäne-Fälle)
  • Selm (4 Schulen, 5 Fälle, 7 Quarantäne-Fälle)
  • Unna (9 Schulen, 18 Fälle, 4 Quarantäne-Fälle)
  • Werne (1 Schule, 1 Fall)

Abweichungen zwischen der wöchentlich erhobenen Kreisstatistik und Angaben der Kommunen sind möglich, wie ein Beispiel aus Kamen zeigt. Während in der Kreisstatistik (Stand: Mittwoch) noch vier betroffene Schulen mit insgesamt neun Infektionen ausgewiesen werden, hatte die Stadt Kamen am Freitag nur Kenntnis von einem Fall: ein positiv getestetes Kind aus der Astrid-Lindgren-Schule, das zu Hause bleiben muss. Weitere Meldungen aus Schulen lagen der Stadt nicht vor.

Schulleiterin: Lollitests sind super

Trotz der angespannten Lage ist Christina Pusch, Schulleiterin der Friedrich-Ebert-Grundschule in Kamen, froh, die Kinder dort zu haben. „Diese Lollitests sind super“, sagt sie. Es sei schon Wochen her, dass es ein positives Testergebnis gegeben habe. „Aber das Virus ist nie weitergegeben worden“, freut sie sich, dass die Maßnahme greift – auch wenn die Bürokratie hinter den Pooltests auf einem ganz anderen Blatt stehe. „Aber dass wir die Kinder hier haben können, dass ist das höchste Gut. Dafür tragen wir alle dann auch gerne Maske.“

Und deren Gebrauch sei für die Kinder in Fleisch und Blut übergegangen. „Sobald die vom Platz aufstehen, legen die automatisch die Maske an. Die achten selbstständig bei Schlangen darauf, dass nicht mehr als sechs Kinder dort stehen und Abstände eingehalten werden. Das ist super“, sagt auch OGS-Leiterin Andrea Zilly.

Doch was passieren wird, wenn all solche Maßnahmen eines Tages nicht mehr nötig sind und Nähe wieder möglich sein wird, das wissen auch die erfahrenen Pädagogen nicht. „Das wird eine Umstellung“, so Pusch.