Chance auf weiße Weihnachten? Das sagt die Expertin vom Deutschen Wetterdienst

Chance auf weiße Weihnachten? Das sagt der Deutsche Wetterdienst
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Es ist ein bisschen eine romantische Vorstellung: weiße Weihnachten. Die vergangenen Tage haben diese Hoffnung genährt. Es fiel der erste Schnee, dann sanken die Temperaturen deutlich unter den Gefrierpunkt. Anfang dieser Woche allerdings ein brachialer Wetterwechsel in Richtung zehn Grad plus. Wie sehen die Chancen für eine weiße Weihnacht in unserer Region aus?

Das wollten wir von den Experten wissen und fragten beim Deutschen Wetterdienst in Essen nach. Dort gab Meteorologin Ines von Hollen eine klare Antwort: „Die Weihnachtstage in Ihrer Region östliches Ruhrgebiet werden statt weiß nur grün und usselig.“ Keine romantisch verschneiten Tannenspitzen, sondern regennasse, kahle Äste bei milden, zweistelligen Temperaturen. Grüne, feuchte Wiesen statt schneebedeckter Weiten.

Statt kalt und weiß wird's an Weihnachten in unserer Region „grün und usselig“.
Statt kalt und weiß wird's an Weihnachten in unserer Region „grün und usselig“. © Günther Goldstein (A)

„Usselig bis in die Hochlagen“

Kleine Schneeballschlacht über die Festtage gefällig? Dann muss man schon weit fahren, um die weiße Pracht zu finden.
Kleine Schneeballschlacht über die Festtage gefällig? Dann muss man schon weit fahren, um die weiße Pracht zu finden. © Günter Goldstein (A)

„Dieses milde, usselige Wetter herrscht bis in die Hochlagen des Sauerlandes vor“, sagt die Expertin. Begonnen hat es in der Nacht zu Montag, 19. Dezember 2022, als die tagelangen Minustemperaturen deutlich ins Plus kletterten. Dazu setzte Regen ein, „der in den nächsten Tagen dafür sorgen wird, dass der Schnee auch in höheren Lagen wegschmilzt“.

Und wie ist die Temperaturlage in der Region Ascheberg, Lünen, Selm, Werne an den Feiertagen? „Laut den Prognosen dürfte der kälteste Tag des Festes der 2. Weihnachtstag sein“, sagt von Hollen voraus. Mit etwas unter zehn Grad. Der wärmste Feiertag ist der Heiligabend. „Da erwarten wir Temperaturen von elf bis zwölf Grad.“ Die Tiefstwerte des Weihnachtsfestes in unserer Region dürfte man in der Nacht zum 1. Weihnachtstag mit sieben Grad messen. Plus, wohlgemerkt.

Weihnachten um die zehn Grad plus

Auch in der Umgebung tut sich temperaturtechnisch nicht viel. Bei uns ist es beispielsweise am 1. Feiertag wohl neun bis zehn Grad warm, im westlichen Ruhrgebiet sogar mit zehn bis elf Grad noch einen Tacken wärmer. Wohin muss man denn, wenn man weiße Weihnachten erleben will? „Wenn Sie Glück haben, gibt es im Hochsauerland noch einige beschneite Pisten“, sagt Ines von Hollen. Ansonsten, sie wiederholt sich: alles grün und usselig.

Sind Fest-Temperaturen von um die zehn Grad plus ungewöhnlich? Eher nicht, verdeutlicht ein Blick in die Wetterstatistik. Die Meteorologin klickt sich durch ihre Tabellen. „Letztes Jahr um die zehn Grad, 2020 um die elf.“ Sie schaut weiter: „Ah, 2015 war es besonders warm an den Weihnachtstagen, bis zu 15 Grad.“

Und wann war es einmal richtig frostig zu Christi Geburt in Lünen, Selm, Werne oder Ascheberg? „Da habe ich es“, sagt die Wetter-Expertin: „Zum letzten Mal war das 2010.“

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