Es ist nicht mehr so laut, wie es früher war in den Räumen an der Kreuzung Kamener Straße/Kurt-Schumacher-Straße. Dafür duftet es nun nach Blumen. Denn seit dem 1. November sitzt dort statt einer Kneipe oder einer Diskothek nun ein Blumenladen - das „Blumen Café“.
Lange waren die Räume der ehemaligen Werner Kultkneipe „Schnarchhahn“ ungenutzt. Von 2016 bis 2020 war hier die Diskothek „Nachtschicht“ beheimatet, aber als diese coronabedingt schließen musste, wurde es ruhig in den bekannten Räumen.
Bis jetzt. Denn am 1. November war es dann doch schon sehr trubelig im „Blumen Café“ wie Besitzerin Anastasia Krukov erzählt: „Da waren schon einige Leute da und viele wollten auch einfach mal schauen, was aus den Räumen jetzt geworden ist.“
Besitzerin kannte „Schnarchhahn“ nicht
Sie selbst kannte die vielen Geschichten, die sich besonders um den „Schnarchhahn“ ranken, überhaupt nicht. „Ich komme aus Kamen-Methler, mir war das gar nicht bewusst, dass das so bekannte Räume sind“, so Krukov. „Aber viele Menschen sind hier schon reingekommen und haben ihre Geschichten erzählt. Das finde ich schön.“
Sie selbst war erst gar nicht so begeistert von den Räumen. „Als wir zum ersten Mal zur Besichtigung hier waren, wusste ich nicht, was ich daraus machen soll“, erzählt sie. Bei einem zweiten Termin kam sie aber mit einem Plan zurück für die Räume, die mit einer Theke und einem Podest eben eher an eine Diskothek als an einen Blumenladen erinnerten. Und dann entschied sie sich eben doch, hier ihren eigenen kleinen Laden zu eröffnen.
„Jetzt bin ich darüber total glücklich. Es ist irgendwie etwas Besonderes“, sagt Anastasia Krukov. Und tatsächlich: Das „Blumen Café“ ist nicht unbedingt ein typischer Blumenladen. Stattdessen fallen besonders die lange Theke, der nostalgische Stil und das Podest auf.

Aber auch das Konzept ist ein wenig anders als in einem normalen Blumenladen. Denn neben der bekannten Auswahl hat Anastasia Krukov auch eine kleine Kaffee-Ecke eingerichtet, in der sich die Besucher hinsetzen und etwas trinken können. „Das ist kein richtiges Café, aber man kann sich hinsetzen oder auch seinen Kaffee mitnehmen“, erklärt die Besitzerin.
Besonderes Flair bietet auch ein Kunst-Baum mitten im Laden, der quer über die Decke rankt. „Der war vorher schon hier drin und wir haben dann beschlossen, ihn zu behalten“, so Krukov. „Er passt ja auch hier rein und ist etwas Besonderes im Laden. Als meine Tochter kam, hat sie gesagt: Mama, hier sieht es aus wie im Märchen.“

Und eine Besonderheit in ihrem Laden fehlt aktuell noch: der Blumen-Automat. An der Außenfassade des Blumen Cafés ist aktuell noch eine kleine braune Holzwand zu sehen. Dort soll in den nächsten Tagen der Automat seinen Platz finden. „Der funktioniert dann wie ein Getränke-Automat. Es gibt verschiedene Fächer mit Sträußen drin. Man wirft sein Geld ein, sucht sich ein Fach aus und das öffnet sich dann“, erklärt Anastasia Krukov.
Der ist dann auch eine maschinelle Unterstützung für die gelernte Floristin. „Ich werde meinen Laden dienstags bis samstags von 9 bis 16 Uhr öffnen. Danach soll dann der Automat für mich arbeiten“, sagt sie und verrät: „Ich bin selbst schon ganz gespannt, wie das funktioniert.“
Dass auch viele Werner Interesse haben, was sie aus dem ehemaligen Schnarchhahn gemacht hat, merkt Anastasia Krukov nicht nur bei den Menschen, die sie in ihrem Laden besuchen. „Ich kann das sehen, wenn die Ampel rot ist. Das dauert ja dann ein bisschen und viele Autofahrer gucken dann hier rein und sind interessiert, was hier passiert“, verrät sie. Einige davon werden sich wohl in den nächsten Tagen dann vor Ort ein Bild machen, was aus dem ehemaligen Schnarchhahn geworden ist.
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