Bilanz zum Straßenfestival fällt positiv aus, dennoch gibt es ein Manko

© Helga Felgenträger

Bilanz zum Straßenfestival fällt positiv aus, dennoch gibt es ein Manko

rnStraßenfestival Werne 2019

Tolle, feurige und verrückte Acts und ein begeistertes Publikum. Selbst ein Regenguss konnte die gute Stimmung beim Straßenfestival nicht trüben. Ein Ärgernis gab es dennoch.

von Andrea Wellerdiek

Werne

, 02.09.2019, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Beim vierten Straßenfestival lief alles nach Plan. Mit eingeplant war selbst der Regen, der dann am Samstagabend um Punkt 22 Uhr tatsächlich kam. „Wir hatten eine Unwetterwarnung und waren dementsprechend vorbereitet“, erklärte David Ruschenbaum vom Stadtmarketing.

Die Besucher wurden mit Durchsagen über die kurzfristige Unterbrechung informiert. Und die meisten von ihnen gingen nicht nach Hause, sondern blieben in der Innenstadt. Sie stellten sich unter, suchten bei den Gastronomen Schutz vor dem Regen. Die Geduld wurde schnell belohnt.

Abbruch? Nicht in Werne!

Nach rund 20 Minuten konnten die Künstler wieder auf die Bühnen. Mit etwas Zeitverzögerung traten Lumino auf dem Marktplatz, die Firebirds auf dem Kirchplatz und das Trio La Gatta auf dem Roggenmarkt auf.

Zum Abschluss des Straßenfestivals gab es noch einmal die Höhepunkte der verschiedenen Acts beim Varieté auf dem Marktplatz. Doch die Schlussveranstaltung stand auf der Kippe, als wieder Regen einsetzte. Da wollten die Künstler eigentlich abbrechen. Doch das Publikum hatte etwas dagegen.

„Straßenfestival ist wie Urlaub“

„Die Zuschauer haben mit ihrem Beifall die Künstler dazu animiert, weiter zu machen. Das haben die Künstler so auch noch nicht erlebt. Das war ein ganz toller und bewegender Moment für alle“, beschreibt David Ruschenbaum die Situation.

Eine gelungene Veranstaltung ging kurz nach Mitternacht zu Ende. Die Reaktionen - von Besuchern und Künstlern - seien bisher durchweg positiv gewesen, so das Fazit von Ruschenbaum. „Einige Besucher haben gesagt, dass das Straßenfestival wie Urlaub sei.“

Kirchenglocken stören

Einziges Manko: die Kirchenglocken von St. Christophorus, die einige Besucher nervten. Teilweise während der Auftritte läuteten die Glocken, sodass die Darbietungen nicht immer zu verstehen waren.Das Problem ist bereits aus den Vorjahren bekannt, erklärt Carolin Brautlecht vom Stadtmarketing.

„Es ist für manche Künstler schwierig, die Show durchzuziehen, wenn die Kirchenglocken läuten. Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, bewusst Lücken im Programm zu lassen“, so Brautlecht.

Keine Auftritte auf dem Kirchplatz

Nach Rücksprache mit der Kirchengemeinde St. Christophorus traten am Samstag von 16 bis 17 Uhr keine Künstler auf dem Kirchplatz und Roggenmarkt auf. Denn zu dem Zeitpunkt sollten die Glocken zu einer Trauung und zu einem Gottesdienst läuten.

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Erstmals habe man das Programm des Straßenfestivals aufgrund der Geräuschkulisse durch die Glocken angepasst, erklärt Brautlecht. „Dadurch dachten wir eigentlich, dass wir das Problem deutlich minimieren können.“

Glocken läuten vor der Trauung

Doch die Glocken ertönten zu einem anderen Zeitpunkt, wie auf RN-Nachfrage bekannt wird. „Die Trauung fand um 15 Uhr statt. In der Regel wird eine halbe Stunde vorher und noch einmal fünf Minuten vorher geläutet“, erklärt Angelika Böckenbrink aus dem Gemeindebüro.

Ebenfalls in diesem Rhythmus wurde zur Vorabendmesse um 17 Uhr geläutet. „Die Zeiten wurden mit dem Stadtmarketing abgesprochen“, sagt Böckenbrink.

Rund 30.000 Besucher

Weder die Kirchenglocken, noch der Regen vergraulten die Besucher. Während des Festivals kamen rund 25.000 bis 30.000 Zuschauer nach Werne, schätzt David Ruschenbaum.

„Vor allem am Freitag war es sehr voll. Es war wohl der stärkste Freitag bislang beim Straßenfestival“, erklärt der Veranstaltungsmanager. Allein den ersten Festivaltag hätten rund 15.000 Zuschauer verfolgt.

Siebter Standort hat sich bewährt

„Und die Tendenz ist steigend. Es war also gut, dass wir einen siebten Standort dazu genommen haben“, sagt Ruschenbaum. Erstmals wurde die Ecke Steinstraße/Burgstraße zur Bühne. Auch die Künstler zeigten sich zufrieden. Sie hätten sich schnell in der Lippestadt wohl gefühlt, so Ruschenbaum.

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