Legastheniker und Autor aus Werne: „Will die Welt ein bisschen besser machen“
Buchvorstellung
Mathias Tengowski tritt zum zweiten Mal als Autor in Erscheinung. Der Legastheniker hatte schon mit seinem ersten Buch Erfolg - und hat dadurch auch andere Autoren auf sich aufmerksam gemacht.

Mathias Tengowski aus Werne will weiter über Legasthenie aufklären. © Tengowski
Vor gut zwei Jahren hat Mathias Tengowski (40) aus Werne sein erstes Buch veröffentlicht. Was im ersten Moment nicht sonderlich spektakulär erscheint, ist tatsächlich etwas Besonderes. Denn Tengowski ist Legastheniker. „Rechtschreibung - Linksschreibung. Unrechtschreibung?“ lautet der Titel des Buches, das er in Zusammenarbeit mit Autorin Renate Behr verfasst hat. Und offenbar hat der Werner damit einen Nerv getroffen.
Das zeigt nicht nur das positive Feedback, das er laut eigener Aussage von anderen Betroffenen und Angehörigen aus Deutschland, der Schweiz und Österreich erhalten hat. „Ich habe sogar Anfragen von Studenten bekommen, die sich mit dem Thema in ihren Master-Arbeiten beschäftigen. Sie brauchten einen Interviewpartner. Das habe ich natürlich gerne gemacht“, sagt der 40-Jähirge, auf den inzwischen auch andere Autoren aufmerksam geworden sind.
Beitrag in 200 Seiten dickem Buch mit 30 Biografien
Dazu gehört Sozialpädagogin Sonja Borowski. In ihrem neuen Buch „Es ist normal, verschieden zu sein: Einblicke in ein Leben mit Dyskalkulie und/oder Legasthenie anhand von 30 Biografien“ hat auch Tengowski einen Beitrag beigesteuert. In dem 200 Seiten dicken Buch ist laut der Herausgeberin „viel darüber zu lesen, wie ein Leben mit Legasthenie und oder Dyskalkulie verlaufen kann, welche Wünsche und Hoffnungen wir in uns tragen und welche Auswirkungen eine Betroffenheit haben kann.“
Das Buch soll vor allem ein Mutmacher für Angehörige und die Menschen mit Legasthenie oder Dyskalkulie (Rechenschwäche) sein, zugleich aber auch Lehrern und anderen Pädagogen Informationen liefern. Tengowski musste nicht lange überlegen, als die Anfrage kam. Sein Beitrag handle von seiner Schreib- und Rechenschwäche und beziehe sich auf die Schul- und Prüfungszeit, erklärt der Werner. „Es ist nichts, was ich in meinem eigenen Buch geschrieben habe. Aber vielleicht ist es schon so etwas wie ein Vorgeschmack auf mein nächstes Buch“, sagt Tengowski mit einem Schmunzeln.
Motivation ist klar: Mut machen und die Welt verbessern
Ob er das in die Tat umsetzt, stehe noch nicht wirklich fest. Was hingegen klar sei, sei die Motivation. Mit seinem aktuellen Buch-Beitrag verdiene er kein Geld, betont der 40-Jährige. Es gehe ihm grundsätzlich auch um etwas ganz anderes, als sich eine goldene Nase zu verdienen. Er wolle auf das Thema aufmerksam machen, aufklären, anderen Betroffenen Mut zusprechen.: „Letztlich möchte ich die Welt ein kleines bisschen besser machen.“
Das Buch „Es ist normal, verschieden zu sein: Einblicke in ein Leben mit Dyskalkulie und/oder Legasthenie anhand von 30 Biografien“ ist online bestellbar und kostet in der Druckfassung 29,90 Euro (ISBN: 3753446521).