
Das Gebäude der Firma Mecke in Werne wird im Internet angeboten. © Helga Felgenträger (Archiv)
Auktionator bietet Mecke-Immobilie in Werne im Internet an - und es gibt Interessenten
Mecke-Skandal
Die Immobile der Firma Mecke an der Lippestraße wird von einer ausländischen Firma angeboten. Das Inventar der Firma von Marko Mecke wurde bereits versteigert - sogar an Käufer aus Australien.
Der Skandal um die Firma Mecke sorgte in Werne im vergangenen Jahr für großes Aufsehen. Gegen sieben Angeklagte um Marko Mecke laufen aktuell Ermittlungen wegen Tierquälereien in einer Viehsammelstelle. Ergebnisse gibt es noch nicht. Dagegen ist ein Teil des Inventars und der Geräte vor Kurzem versteigert worden. Und auch die Immobilie an der Lippestraße 5 soll einen Besitzer oder Mieter finden. Die Spuren führen über die Niederlande bis nach Australien. Für die Immobilie gibt es Interessenten.
„Es gibt zwei, drei Interessenten“, sagte John van Berlo, der beim niederländischen Online-Auktionator Industrial Auctions B.V. arbeitet, am Montag (23. Mai). Das Unternehmen mit Sitz in Eindhoven ist international tätig und auf die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie spezialisiert.
Man habe gute Kontakte zu den Auftraggebern. Zunächst seien das Inventar und die Maschinen versteigert worden. „Dann wurden wir gefragt, ob wir nicht auch das Gebäude verkaufen oder vermieten können.“ Wer der Auftraggeber ist, konnte van Berlo genauso wenig sagen wie die Namen der Interessenten. „Ich weiß auch nicht, ob es zu Besichtigungen kommt.“
Mecke: „Das war eine sehr schöne Auktion“
Eigentlich sei man auch auf Auktionen spezialisiert und nicht die Vermietung und den Verkauf von Immobilien. Wenn sich jemand für das Mecke-Grundstück, das auf der Internetseite zu sehen ist, interessiere, stelle man den Kontakt zu den Auftraggebern her. In den weiteren Ablauf sei man nicht eingebunden. Zu einem Preis konnte der Niederländer nichts sagen: Preis auf Anfrage.

Die Anzeige der Mecke-Immobilie auf der Internetseite von Industrial Auctions BV. © Screenshot Industrial Auctions
Mehr kann er aber zu den Auktionen der Gerätschaften erzählen. „Das war eine sehr schöne Auktion.“ Ein Großteil der circa 300 Sachen wurde verkauft. Die Spanne war groß: Von Teilen der Schlachtanlage über Gabelhubwagen bis hin zu Kaffeemaschinen.
Mit insgesamt 132 Geboten waren die Rauch- und Kochschränke die begehrtesten Gegenstände. Die Startgebote variierten zwischen 5 Euro für einen Dosierspender für Saucen und 9500 Euro für ein Verpackungssystem.
Mecke-Inventar: Ein Käufer kommt sogar aus Australien
Die Auktion lief vom 12. April bis zum 10. Mai. Am 18. Mai war Abholtag. Zuvor gab es am 5. Mai auch einen Besichtigungstermin in Werne. „Bei der Besichtigung waren viele Leute. 90 Prozent der Käufer kommen aber nicht dahin und gucken sich die Sachen online an.“ So kam es, dass unter den Käufern sogar auch Australier wären.
Vom Mecke-Skandal hat van Berlo auch in den Niederlanden mitbekommen. Rein auf das Geschäft bezogen sagte er dazu: „Was für den einen schlecht ist, ist für uns zum Beispiel gut.“
Hat im Mai 2020 in der für den Lokal-Journalismus aufregenden Corona-Zeit bei Lensing Media das Volontariat begonnen. Kommt aus Bochum und hatte nach drei Jahren Studium in Paderborn Heimweh nach dem Ruhrgebiet. Möchte seit dem 17. Lebensjahr Journalist werden.
