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Marko Mecke zeigt sich in Werne - Ermittlungen gehen weiter
Mecke-Skandal Werne
Ein Dreiviertel Jahr nach dem Tierquälerei-Skandal zeigt sich Firmeninhaber Marko Mecke wieder in der Öffentlichkeit. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen ihn und andere gehen indes weiter.
Ende Juli 2021 berichteten wir erstmals über Tierquälereien in einer sogenannten Viehsammelstelle der Firma Mecke an der Lünener Straße in Werne. Ins Rollen brachten den Skandal, der für Monate die Bevölkerung in Werne und Umgebung erschütterte, die heimlich aufgenommenen Video-Szenen des Vereins Soko Tierschutz.
Seit Juli 2021 ermittelt die Staatsanwaltschaft Dortmund in dem Fall. Zunächst nur gegen zwei Mitarbeiter der Viehsammelstelle, die laut den Video-Aufzeichnungen besonders brutal mit den Tieren umgesprungen sind. Die Ermittlungen erweiterten sich später auf weitere Personen. Unter anderem auf Firmenchef Marko Mecke.
Der Mann, dessen Name für den Tierquäler-Skandal steht, zeigt sich mittlerweile wieder in der Öffentlichkeit. So sah man Marko Mecke am Osterwochenende beim Reitturnier in Lenklar. Nach Augenzeugen-Berichten sei Mecke nicht gerade unauffällig mit einer ins Auge stechenden Jacke vor Ort gewesen.
Und wie ist der aktuelle Stand des Ermittlungsverfahrens? Wir haben am 20. April 2022 die Auskunft von der Staatsanwaltschaft Dortmund erhalten, dass „die Ermittlungen weiter laufen“, so Staatsanwalt Börge Klepping auf Anfrage der Redaktion. Gegenüber dem Stand von vor drei Monaten gebe es „nichts Neues, die Auswertung des Materials ist noch nicht abgeschlossen“.
Bei besagtem Material handelt es sich unter anderem um viele Stunden Videomaterial, das die Soko Tierschutz mit versteckt angebrachten Kameras über einen mehrmonatigen Zeitraum aufgenommen hat. Darauf sind widerliche Tierquälereien zu sehen, ebenso die handelnden Personen. Doch ob das Material für eine Anklage-Erhebung gegen Mecke ausreicht, steht noch nicht fest. Klepping: „Es ist nichts entschieden.“ Wie lange die Auswertung noch dauere, könne er nicht sagen.
Laut Staatsanwaltschaft Dortmund kann das Ende der Ermittlung in drei Szenarien münden: Einstellung des Verfahrens, Anklage-Erhebung oder Strafbefehl. Kommt es tatsächlich zum Strafbefehl, könnten für Verstöße gegen das Tierschutzgesetz Geldstrafen oder geringe Haftstrafen verhängt werden.
Der Kreis der Beschuldigten, gegen die die Behörde ermittelt, hat sich in den vergangenen drei Monaten und nach weiterer Material-Sichtung nicht erweitert. Klepping: „Weitere Personen sind nicht erfasst als Beschuldigte.“ Es bleibt daher bei den sieben Beschuldigten. Darunter die zuerst ins Visier der Ermittler geratenen zwei Mitarbeiter der Viehsammelstelle, Verantwortliche einzelner Zulieferer und eben Firmenchef Marko Mecke.
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