Rebekka Kämpfe aus Werne tritt für Die Linke als Landtagskandidatin im Wahlkreis Unna II an.

© Jörg Heckenkamp (Archiv)

Angriff auf Politiker: Landtagskandidatin der Linken in Werne mit Böller beworfen

rnPolizeieinsatz

Politiker der Partei Die Linke sind am Donnerstagabend beim Verteilen von Wahlwerbung mit einem Böller beworfen worden. Darunter war auch die Landtagskandidatin für den Kreis Unna.

Werne

, 29.04.2022, 14:47 Uhr / Lesedauer: 2 min

War das eine politisch motivierte Tat oder „nur“ ein ziemlich übler und gefährlicher Scherz? Fest steht: Das, was sich am Donnerstagabend (28. April) gegen 22 Uhr in der Danziger Straße abspielte, war für die Mitglieder der Partei Die Linke ein erschreckendes Erlebnis: Beim Verteilen von Wahlkampfzeitungen explodierte plötzlich ein Böller neben Landtagskandidatin Rebekka Kämpfe und ihren beiden Mitstreitern.

„Das war etwa einen Meter von uns entfernt und superlaut. Wir haben nicht bemerkt, wer den Böller geworfen hat und von wo er geworfen wurde, aber es war mehr als unangenehm“, so die Werner Landtagskandidatin am Freitag im Gespräch mit unserer Redaktion.

Gespräche mit Wählern verlaufen meistens friedlich

Direkt nach dem Knall hätten mehrere Anwohner aus dem Fenster geschaut oder seien aus ihren Häusern auf die Straße gekommen: „Auch die haben sich gefragt, wer so etwas macht. Ich weiß nicht, ob das etwas mit unserer Politik zu tun hat, ob wir jemanden genervt haben oder ob es einfach nur eine blöde Aktion war, über die der Böllerwerfer nicht nachgedacht hat.“

Kurz zuvor hatten Kämpfe und ihre beiden Begleiter laut eigenen Angaben noch mit zwei Jugendlichen gesprochen und ihnen eine Zeitung mitgegeben. Die beiden seien dann direkt weitergegangen, hätten sich allerdings freundlich verhalten. So wie es meistens der Fall sei, wenn die Politikerin mit potenziellen Wählern ins Gespräch kommt.

„Wir haben jetzt nicht geplant, uns schusssichere Westen zu bestellen oder Polizeischutz anzufordern.“
Rebekka Kämpfe

„Wenn wir unsere Wahlwerbung verteilen, sind die Leute eigentlich immer freundlich, teils sogar sehr interessiert. Dann kommt man ins Gespräch. Dass wir mal einen blöden Spruch zu hören bekommen, passiert eher an unseren Infoständen“, erklärt Kämpfe. Direkt nach dem Vorfall am Donnerstagabend alarmierte sie die Polizei. Die Beamten nahmen vor Ort die Personalien der Betroffenen auf. Verletzt wurde niemand.

Polizei bestätigt Einsatz - Motiv des Böllerwerfers noch unklar

Auf Anfrage unserer Redaktion konnte die Kreispolizeibehörde in Unna am Freitagmittag noch keine weiteren Auskünfte zu dem Vorfall geben – auch nicht zu möglichen Verdächtigen. Eine Anzeige sei gefertigt worden und befinde sich noch in der Sachbearbeitung, hieß es aus der Pressestelle. Die Zuständigkeit der Behörde sei demnach noch nicht geklärt. Sollte sich die Tat des „unerlaubten Zündens eines pyrotechnischen Gegenstands“ als politisch motiviert herausstellen, wäre dies ein Fall für den Staatsschutz.

Die Werner Landtagskandidatin will vorerst weiter Wahlkampf machen. „Wir haben jetzt nicht geplant, uns schusssichere Westen zu bestellen oder Polizeischutz anzufordern“, sagt Kämpfe mit sarkastischem Unterton: „Aber es ist ein Unding, Menschen so zu gefährden - egal, ob Politiker oder nicht.“

Landtagskandidatin Rebekka Kämpfe und David Storksberger, Ortsverbandsvorsitzender der Linken, mit ihrer Wahkampfzeitung.

Landtagskandidatin Rebekka Kämpfe und David Storksberger, Ortsverbandsvorsitzender der Linken, mit ihrer Wahkampfzeitung. © Kämpfe

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