Wirtschaft in Werne

Alle Gewerbeflächen in Werne vermarktet: Der Wirtschaftsförderung reicht das aber nicht

In Werne sind alle Gewerbeflächen vermarktet. Dass derzeit Unternehmen keine Perspektiven aufgezeigt werden könnten, habe laut dem Leiter der Wirtschaftsförderung, Matthias Stiller, zwei Gründe.

Werne

, 29.06.2022 / Lesedauer: 3 min

In Werne sind alle freien Gewerbeflächen seitens der Wirtschaftsförderung vermarktet, dies vermeldet der Leiter der Wirtschaftsförderung, Matthias Stiller. „Derzeit befinden wir uns in den abschließenden Verhandlungen für die letzten vier freien Gewerbeflächen in Werne“, so Stiller.

Damit hat die Wirtschaftsförderung keine freien Flächen mehr, die Gewerbebetrieben angeboten werden könnten. Obwohl derzeit keine aktive Vermarktung von Flächen seitens der Verwaltung betrieben werde, gingen weiterhin Anfragen für Gewerbeflächen ein.

Allein bis Ende Mai hätten der Wirtschaftsförderung zehn Anfragen vorgelegen. Vier davon von Werner Unternehmen mit Wunschgrößen zwischen 5000 und 40.000 Quadratmetern. „Leider können wir diese Anfragen derzeit nicht bedienen“, so Stiller.

„Was wir brauchen, ist eine neue Wirtschaftsentwicklungspolitik“

Man spreche daher intensiv mit den Unternehmen, um die Zeithorizonte der gewünschten Expansionen festzusetzen. Glücklicherweise sei Stiller kein akuter Standortwechsel von Unternehmen vor Ort bekannt. Aber der Druck auf die Stadt wachse, denn derzeit könnten Unternehmen keine Entwicklungsperspektiven aufgezeigt werden.

Dies liege aus Sicht Stillers an zwei Gründen: Erstens gebe es nach dem Bürgerentscheid zum Regionalen Kooperationsstandort keine klare Richtung im Bezug auf die gesellschaftliche und politische Entscheidung weiterer Flächen für Gewerbe auszuweisen. Zweitens würde bei einer Neuausweisung von Gewerbeflächen der planerische Prozess und die Erschließung Jahre dauern.

Diese zwei Faktoren seien Unsicherheiten bei der Entwicklungsplanung von lokalen Unternehmen. „Was wir brauchen, ist eine neue Wirtschaftsentwicklungspolitik in dieser Stadt, um Klarheit für die Unternehmen zu schaffen“, so Stiller.

Stiller soll ein Vorschlag für weiteres Vorgehen erarbeiten

Dieser Ansicht seien auch die Mitglieder des Ausschusses für Stadtentwicklung, Planung und Wirtschaft gewesen. Auf Beschluss des Ausschusses soll Stiller nun einen Vorschlag für das weitere Vorgehen erarbeiten.

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„Mein Ziel ist es, einen Fahrplan vorzulegen, wie man transparent und gemeinschaftlich ein Konzept über die Gewerbeentwicklungsmöglichkeiten im Kontext einer zukunftsorientierten Klimaschutzpolitik erarbeiten kann“, beschreibt Stiller sein weiteres Vorgehen. Er wolle nicht ein Gesamtkonzept „im stillen Kämmerlein“ vorbereiten und dann präsentieren. „Das Spannungsfeld zwischen Klimaschutz und Gewerbeentwicklung können wir nur lösen, wenn wir einen politischen und gesellschaftlichen Dialog durchlaufen.“