Mann am Schreibtisch

Klimaschutzmanager Johannes zur Bonsen verlässt Werne nach zwei Jahren. Zeit, um auf seine Arbeit in Werne zurückzublicken. © Stadt Werne (Archiv)

Abschied nach zwei Jahren: Was hat der Klimaschutzmanager in Werne erreicht?

rnKlimaschutz in Werne

Nach zwei Jahren verlässt Johannes zur Bonsen Werne. Er war der erste Klimaschutzmanager der Stadt. An seiner Arbeit gab es schon früh Kritik, aber auch lobende Worte. Das sagt er selbst dazu.

Werne

, 27.05.2022, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wenn Johannes zur Bonsen die Stadt Werne Mitte Juni verlässt, war er zwei Jahre als Klimaschutzmanager aktiv. Seine Stelle soll zwar zeitnah neu besetzt werden, der angekündigte Abschied der ersten Person in dieser Funktion in der Stadt Werne ist aber Grund genug, auf seine Zeit zurückzublicken.

Rückblick: Im Dezember 2019 wurde im Stadtrat für die Schaffung des neuen Postens gestimmt. Der sollte auch dafür sorgen, dass ein Klimaschutzkonzept für Werne erstellt wird, um einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele auf Landes- und Bundesebene leisten zu können.

Im Juni 2020 wurde zur Bonsen von Bürgermeister Lothar Christ vorgestellt. „Mit der Einstellung von Herrn zur Bonsen kann der Klimaschutz in unserer Stadt Fahrt aufnehmen“, sagte Christ bei der Vorstellung im Stadtrat.

Klimaschutzkonzept wurde pünktlich vorgestellt

Die Aufgabe damals war klar: „Wir wollen bis Ende nächsten Jahres ein Klimaschutzkonzept erstellen.“ Doch obwohl das Konzept im Stadtrat im Dezember 2021 verabschiedet und am 27. Januar in einer digitalen Informationsveranstaltung vorgestellt wurde, gab es bereits ein Jahr nach der Einstellung zur Bonsens Kritik aus der Politik.

„Es reicht für uns nicht aus, andere Städte und ihre Maßnahmen zu kopieren. Wir möchten proaktiv voranschreiten und mit innovativen Lösungen das Thema Klimaschutz angehen“, schrieb FDP-Fraktionsvorsitzende Claudia Lange in einer Pressemitteilung im Juni 2021. Es wäre zu viel auf der Metaebene diskutiert und nicht konkret gehandelt worden, hieß der Vorwurf damals. Die Partei forderte eine Bilanz seiner Arbeit.

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Maximilian Falkenberg, Vorsitzender des Umweltausschusses, sagte zu zur Bonsens Arbeit Ende Mai 2022: „Ich bin sehr zufrieden. Er hat das Konzept erarbeitet, das einstimmig beschlossen wurde.“ Dass das etwas gedauert habe, sei notwendig gewesen, da man konsensorientiert gearbeitet habe und dafür auch Kompromisse hätten eingegangen werden müssen. „Ich würde sagen, er hat die Erwartungen erfüllt.“

30 Maßnahmen sollen 2022 umgesetzt werden

Zur Bonsen selbst teilte auf Anfrage per Mail am Mittwoch (25. Mai) mit: „Mir persönlich hat es sehr gefallen, zusammen mit der ganzen Stadtgesellschaft an der Entstehung des Klimaschutzkonzeptes zu arbeiten. Hier haben sich viele Akteure beteiligt – die lokale Wirtschaft und Politik, die verschiedenen Fachabteilungen der Stadtverwaltung und natürlich die Bürgerinnen und Bürger.“

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Nach Monaten der intensiven Arbeit sei so ein sehr gutes Klimaschutzkonzept entstanden, welches mit seinen 53 Maßnahmen alle wichtigen Handlungsfelder für den Klimaschutz in Werne abdecke und einen Weg hin zur langfristigen Klimaneutralität aufzeige. Damit wäre ein guter Startpunkt für einen systematischen Klimaschutz in Werne auf den Weg gebracht worden.

30 Maßnahmen des Konzepts aus den Handlungsfeldern Mobilität, erneuerbare Energien sowie Klimaanpassung und Gewerbe sollen laut Stadt in diesem Jahr umgesetzt werden. Zudem gibt es zwei Förderprogramme: Für mehr Photovoltaikanlagen und für mehr begrünte Dächer in Werne.

Großes Interesse an den Themen Klima und Umwelt

„Das Konzept wurde verabschiedet. Jetzt liegt es an der Verwaltung, die Maßnahmen umzusetzen - unabhängig davon, ob die Stelle besetzt ist oder nicht“, sagte Falkenberg und erwartet zudem, dass der Klimaschutzmanager-Posten schnell wieder besetzt wird, ohne dass das auf Kosten der Qualität ginge.

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„Ich habe deutlich das große Interesse in Werne an den Themen Klima und Umwelt wahrgenommen – das freut mich auch persönlich sehr. Insgesamt kann ich also sagen, dass die letzten zwei Jahre Klimaschutzarbeit für mich sehr abwechslungsreich, intensiv und spannend gewesen sind und mir die Arbeit stets viel Freude bereitet hat“, bilanzierte zur Bonsen, ohne etwas zu den Gründen für seinen Abschied zu sagen.

In der Pressemitteilung zu zur Bonsens Abschied schrieb die Stadt, dass man sich nicht auf eine Fortsetzung des auf zwei Jahre befristeten Vertrags zwischen zur Bonsen und der Stadt hätte einigen können.