Zahlreiche Landwirte setzen auf Blühstreifen

Zehn Hektar im Vredener Raum entstanden

Mancher Erfolg tritt gar nicht nach außen zutage. Ist aber umso nachhaltiger – etwa bei den Blühstreifen, die Landwirte angelegt haben.

VREDEN

, 12.12.2017, 17:19 Uhr / Lesedauer: 2 min
Blühstreifen können eine wichtige Funktion für die Natur übernehmen. Der Landwirtschaftliche Ortsverband Ellewick-Crosewick-Zwillbrock hat jetzt berichtet, was Landwirte in dieser Hinsicht getan haben. Foto: Thorsten Ohm

Blühstreifen können eine wichtige Funktion für die Natur übernehmen. Der Landwirtschaftliche Ortsverband Ellewick-Crosewick-Zwillbrock hat jetzt berichtet, was Landwirte in dieser Hinsicht getan haben. Foto: Thorsten Ohm © Foto: Thorsten Ohm

„Wir freuen uns darüber, dass sich in diesem Jahr so viele unserer Mitglieder daran beteiligt haben“, sagt Thomas Siehoff, der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Ortsverbands Ellewick-Crosewick-Zwillbrock. Landwirt Martin Schlamann ergänzt: „In diesem Jahr sind rund fünf Hektar Blühstreifen neu entstanden bei uns in Ellewick-Crosewick.“ Insgesamt waren es zehn Hektar, die Landwirte im Vredener Raum in diesem Jahr neu in Blühstreifen verwandelt haben.

Auf den Flächen wachsen nun Pflanzen, die zu verschiedenen Zeiten blühen und so Insekten lebensnotwendige Nahrung geben. Viele Berufskollegen von Siehoff und Schlamann haben sich sofort dazu bereit erklärt und Flächen zur Verfügung gestellt. Das Saatgut, meine sogenannte „Imkermischung“, hat der Agrarservice kostenlos zur Verfügung gestellt. „Darin sind unterschiedliche Blüher enthalten, die einen langen Zeitraum abdecken“, erklärt Holger Frehe von der Raiffeisen Alstätte-Vreden-Epe.

Vorgehen mit der Stadt abgestimmt

„Wir haben dazu eng mit der Stadt Vreden zusammengearbeitet“, sagt Thomas Siehoff. Denn das Vorgehen sollte abgestimmt sein mit den Aktivitäten, die der Förderverein Kulturlandschaft Vreden unternimmt, um Äckerrändern ihre große ökologische Bedeutung zurückzugeben. So wurde genau ausgewählt, wo gesät werden sollte. „Vieles ist auch auf privaten Flächen passiert, nicht nur auf städtischen“, berichtet Thomas Siehoff.

Die Landwirte haben bei ihrem Vorgehen bewusst auch den Schulterschluss mit den Imkern gesucht. Die Aktion sei von diesen sehr positiv aufgenommen worden, gerade mit Blick auf die lange Blühdauer, so Siehoff: „So können sich die Bienen an den Blühstreifen fast das ganze Jahr hindurch ernähren.“ Von den Imkern sei der Appell gekommen, dies fortzusetzen.

Ein wesentlicher Faktor für eine erfolgreiche Umsetzung war die genaue Planung. Nach der Phase des telefonischen „Klinkenputzens“ bei den landwirtschaftlichen Betrieben gingen die Verantwortlichen daran, das Vorgehen genau festzulegen. Nicht immer ganz leicht, denn manche Fläche liegt zwar ökologisch wertvoll etwa an einem Waldrand, ist aber nicht immer ganz leicht zu erreichen. „Ich habe hier noch ganz neue Ecken entdeckt“, sagt Thomas Siehoff schmunzelnd. Schließlich stand der Termin fest, alle bürokratischen Hürden – auch die gibt es – waren genommen, und an einem langen Nachmittag konnten die Saat überall ausgebracht werden.

Gelungen ist die Aktion auch aus Sicht der Jägerschaft. Titus Degener, Vorsitzender des Hegerings in Vreden, sagt: „Da ist richtig viel entstanden. Und es ist doch toll, dass so viele Landwirte motiviert daran gearbeitet haben!“