Wodka ist ein Getränk mit einem hochprozentigem Gehalt an Alkohol. Eine erhöhte Zufuhr davon  kann dazu führen, dass Menschen sich schnell betrunken fühlen und Dinge tun, die sie kaum oder gar nicht beherrschen können. (Symbolbild)

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Wodka-Diebstahl bringt Vredener (40) für einige Monate hinter Gitter

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Alkohol kann mitunter verheerende Auswirkungen auf das Leben haben. Ein 40-jähriger Mann aus Vreden hat wegen seiner Sucht versucht, eine Flasche Schnaps zu stehlen – mit schweren Konsequenzen.

Vreden

, 13.02.2022, 07:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Einem 40-jährigen Mann aus Vreden wurde sein übermäßiger Alkoholkonsum jetzt wieder einmal zum Verhängnis. Er wurde am 25. September dabei erwischt, wie er eine 0,7-Liter-Flasche Wodka für rund fünf Euro erst aus dem Regal nahm, sie in seinen Rucksack packte und ohne zu bezahlen das Einzelhandelsgeschäft verlassen wollte.

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Vor dem Amtsgericht in Ahaus musste sich der Vredener deswegen am Freitag (11. Februar) verantworten. Der Vorwurf: Diebstahl einer Sache von geringem Wert. Nach eigenen Angaben hatte er bereits vor der Tat mindestens eine komplette Flasche Wodka getrunken. „Ja, ich war bei dem Versuch, die Flasche zu klauen, schon betrunken. Ein bisschen Seitenlage kann ich nicht abstreiten“, so der Angeklagte vor der Richterin.

Den Barcode auf der Wodka-Flasche habe er zudem mit Absicht entfernt, damit die Sicherheitsschleuse des Lebensmittelgeschäfts nicht Alarm schlage. Doch genau dabei wurde er bereits von zwei Verkäuferinnen beobachtet, die den Vredener, nachdem er die Kassen unauffällig passiert hatte, zur Rede stellten.

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Beide bestätigten als Zeuginnen, dass der Angeklagte kooperativ und keineswegs aggressiv oder ausfallend gewesen sei. Auch habe er seine Personalien ohne zu zögern herausgerückt und zu seiner Tat gestanden.

Richterin sieht keine Chance für milde Strafe

„Mir war schon bewusst, was ich dort mache“, erzählte der Angeklagte, der laut eigener Aussage schon sehr lange unter einer schweren Suchterkrankung leide. Auch dass er bei einem Diebstahl erwischt wurde, war nicht das erste Mal. Bereits vor einigen Jahren sei er wegen ähnlicher Vorfälle gleich zweimal zu Bewährungsstrafen verurteilt worden.

„Die letzte Entgiftung, die ich hatte, war 2017“, erinnerte sich der Vredener und fügte hinzu: „Ab nächster Woche beginne ich erneut damit, anschließend soll dann eine langfristige Therapie folgen.“ Seine Bewährungshelferin, die ebenfalls vor Gericht angehört wurde, bestätigte die Eigeninitiative des 40-Jährigen. Gleichwohl sprach sie aber auch von einer negativen Prognose, da sein Konsumverhalten derzeit keinesfalls abnehme.

Aufgrund der einschlägigen Vorstrafe sah die Richterin keine andere Möglichkeit, als hart durchzugreifen. Außerdem habe die Tat unter laufender und verlängerter Bewährungsstrafe stattgefunden. Deswegen verurteilte sie den Angeklagten zu einer Freiheitsstrafe von drei Monaten.

Alkoholkonsum bei 6,7 Millionen Menschen in Deutschland kritisch

Bier, Schnaps, Wein: 6,7 Millionen Menschen der 18- bis 64-jährigen Bevölkerung in Deutschland konsumieren Alkohol in gesundheitlich riskanter Form. Etwa 1,6 Millionen Menschen dieser Altersgruppe gelten als alkoholabhängig. Dies geht aus einer Studie des Bundesministeriums für Gesundheit hervor.

Mögliche Probleme bei Alkohol: Missbräuchlicher Konsum kann wesentlicher Risikofaktor für chronische Erkrankungen und für Unfälle sein. Hin und wieder ist es aber auch so, dass Menschen, die ihrem Körper deutlich zu viel Alkohol zuführen, unter einer geringeren Hemmschwelle leiden und sich ihres Handelns währenddessen nicht im vollen Ausmaße bewusst sind.